Kleingedrucktes

Purer Luxus sei das iPad, „niemand braucht so etwas“, befand Patrick Beuth in der „Frankfurter Rundschau“. Und weil die FR selbst auch keinen Luxus mehr gewohnt ist, kann er um so besser beurteilen, was 100 Meter lange Schlangen vor Apple-Läden und einen Euphorie-Anfall beim Axel-Springer-Chef ausgelöst hat. Beuth fügte nämlich treffend hinzu: „Aber es geht nicht ums Brauchen. Es geht ums Habenwollen.“ Zwar ist immer noch nicht so ganz klar, ob Apple nun in den ersten Tagen nach dem US-Start 300.000, 500.000 oder 750.000 iPads an die Fans gebracht hat, aber solche kleinen Differenzen spielen doch in Milliarden-Subventions-Zeiten keine Rolle. Tatsache ist: Das iPad ist hip. So hip, dass selbst die „Tagesschau“ dem Verkaufsstart dieses Luxus-Spielzeugs eine ausführliche Meldung einräumte – im Gegensatz zum Drama um die entführte Ehefrau des Bankdirektors, was dem zentralen Nachrichtenorgan des Öffentlich-Rechtlichen keine Nachricht wert war. Der Starblogger der ARD, Kai Gniffke, im Nebenberuf Chefredakteur von ARD Aktuell, offenbarte tiefe Einblicke in sein turbulentes Seelenleben, als er schrieb: „Es ist schon ein seltsam-unangenehmer Gedanke, dass wir mitunter sogar Leben retten könnten, aber es nicht tun. Denn wir greifen diese Dinge nicht auf, weil wir glauben, dass die Tagesschau eine andere Aufgabe hat.“ Ach, zum Beispiel das iPad zu promoten?

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Erschienen in Ausgabe 06/2010 in der Rubrik „Inhalt“ auf Seite 5 bis 5. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.