Test: „TagesWoche“, Schweiz

Die „TagesWoche“ ist eine neue Wochen-zeitung in der Schweiz, die Ende Oktober 2011 erstmals erschienen ist.

Die Zeitung erscheint im halben Rheinischen Format. Sie wird auf sehr hellem Zeitungspapier gedruckt, beschnitten und geheftet.

Die „TagesWoche“ erscheint einmal wöchentlich gedruckt und die Website tageswoche.ch bildet die Plattform der Community, die sich um die neue Zeitung bilden soll. In der ersten Ausgabe ist zu lesen, dass die Website für Tablets und Handys speziell optimiert ist, damit die Nutzer die Zeitung immer dabeihaben können.

Titelseite

Zeitungskopf: Der Zeitungskopf ist sehr einfach und nüchtern gestaltet: serifenlos in Groß- und Kleinschreibung. Hier wird eher auf Sachlichkeit und Modernität gesetzt.

Grünes Dreieck: Es soll das Erkennungszeichen für Inhalte aus dem Web und der Community sein. Das Zitat stammt aus Facebook. Insgesamt ein guter Ansatz. Man darf gespannt sein, wie sich die Kommunikation entwickelt.

Aufmacher: Die zusammengeknüllte Zeitungsseite mit der Überschrift „Und jetzt? Das Parlament ist gewählt – diese Probleme muss es lösen“ bleibt rätselhaft. Also abwarten: Die Mannschaft muss sich erst mal einarbeiten, um spannende Bild-Text-Kombinationen zu schaffen.

Anrisse unten: Sport und Interview bekommen längere Anrisse, rechts sind noch drei Anrisse ohne Ressortangabe. Einheitliche Gestaltung für diese Rubriken wäre sinnvoll gewesen.

Papier: Es ist zweifellos Zeitungspapier, aber deutlich weißer als bei normalen Tageszeitungen. Das Produkt wirkt dadurch clean, unverbraucht, frisch.

Innenseite

Seitentitel: Der linke Seitentitel ist größer. Dadurch wird signalisiert, dass hier der Sportteil beginnt. Der Leser wird sich eher an den Bildern orientieren und durch die Fotos den Sport erkennen.

Überschrift: Die Überschriftentype ist serifenlos und relativ breit laufend. Durch die weiße Fläche ergibt sich ein kräftiger Kontrast von Hell und Dunkel.

Foto Interviewpartner: Bei so einem langen Interview sollte das Foto des Interviewten größer sein. Dabei interessiert das Gesicht mehr als die Fotogalerie im Hintergrund.

Grundschrift: Sie ist unauffällig und groß genug. Flattersatz ist übrigens sehr gut lesbar, weil die Wortzwischenräume immer gleich groß sind. Beim Blocksatz dagegen sind sie unterschiedlich breit, weil der Text auf die Spaltenbreite ausgetrieben wird. Sie lesen übrigens gerade Flattersatz.

Initialbuchstabe: Er ist reines Dekor, also über-

flüssig. Vor allem ein „I“ ist nicht so spannend, weil es nur ein senkrechter Strich ist. Lieber kein Initial oder ein B, E, G oder gar W. Diese Buch-staben sehen wenigstens nach was aus.

Seitenlayout: Das Layout hat viel Weißraum, der auf der rechten Seite durch eine Schiebespalte erzielt wird. Sehr zeitschriftenähnlich. Weißraum wirkt wichtig, edel. Wenig Weißraum wirkt billig, unwichtig.

Zitat: Es ist bei einem Interview sicher immer angebracht. Die Kombination aus Mittelachse beim Zitat und linskbündigem Grundtext schmerzt, weil das Zitat jetzt quasi auf beiden Seiten flattert.

Erschienen in Ausgabe 12/2011 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 67 bis 67 Autor/en: Norbert Küpper. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.