Die Journalisten des Jahres 2011 – Top10 aller Kategorien

Zur aufbereiteten Version dieser Liste mit Fotos, den Laudationes und Dankesreden von der Preisverleihung.

Die Jurybegründungen in allen Kategorien lauten:

Journalist des Jahres 2011:

Eckart Lohse und Markus Wehner, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“: Eckart Lohse und Markus Wehner (FAS), werden ausgezeichnet für ihre akribische und unbestechliche Berliner Politikbeobachtung, die 2011 in ihrer Guttenberg-Analyse gipfelte: Während der Medien-Mainstream den damaligen Verteidigungsminister als neue Lichtgestalt der deutschen Politik feierte, recherchierten die beiden über zwei Jahre hinweg hartnäckig und unbeeinflusst von vorgefassten Meinungen für ihre Biografie über Karl-Theodor zu Guttenberg. Das Ergebnis war eine tiefgründige, kritische Analyse von Person und Politik, die von bestem, unabhängigem Journalismus zeugt und die Berichterstattung von „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ in der Causa Guttenberg erheblich stützte.

Ehrenpreis 2011 Lebenswerk:

Georg Stefan Troller (90), Fernsehjournalist, Autor, Dokumentarfilmer: Georg Stefan Troller ist das Multitalent unter den Fernsehpionieren: Er hat als Autor und Dokumentarfilmer mit seinen Reportagen das Fernsehen revolutioniert. Seine lebendigen Personenbeschreibungen von feinsinnigem Sprachgefühl waren stilbildend für ganze Journalistengenerationen. Seine Porträts von bekannten und unbekannten Menschen, aber auch seine Reportagen (‚Pariser Journal‘) sind legendär. Troller, der mit Bild und Wort meisterhaft, geradezu virtuos umzugehen versteht, hat ein Werk von zeitloser Aktualität geschaffen. Seine ebenso einfühlsame wie kritische Art der Befragung, die tiefe Einblicke ermöglicht, aber nie zu nahe tritt, hat bis heute Vorbildcharakter.

Chefredakteur

  • 1 Wolfgang Blau, Chefredakteur Zeit-Online: Wolfgang Blau nutzt seine Entscheidungsbefugnis konsequent für digitale Innovationen und zeigt auf beeindruckende Weise, wie Onlinejournalismus mit anspruchsvoller Qualität funktionieren kann. Unter seiner Führung ist Zeit Online stilbildend für andere Websites geworden: Sie steht für einen unaufgeregten, sachlichen und attraktiven Journalismus im Netz – mit publizistischem Charme, Experimentierfreude und großem Selbstbewusstsein.
  • 2 Roland Tichy, Chefredakteur „WirtschaftsWoche“: Roland Tichy hat die WirtschaftsWoche gerade in der Eurokrise zum Pflichtblatt für die Wirtschaft etabliert – weil er als Kopf der Redaktion die Debatte auf allen Kanälen mit souveräner Meinungsfreudigkeit und fachlicher Kompetenz vorantreibt und dabei stets dafür sorgt, dass auch komplexe Zusammenhänge gut nachvollziehbar dargestellt werden. Dabei scheut er selbst keine deutlichen, auch selbstkritischen Worte (‚Machen wir wirklich die faszinierenden Produkte?‘). Lobenswert auch seine Nachwuchsinitiative 2011 ‚Wirtschaftsschule‘ für junge Leser.
  • 3 Gabor Steingart, Chefredakteur „Handelsblatt“: Gabor Steingart war in einem wirtschaftlich höchst turbulenten Jahr mit seinem Blatt immer auf der Höhe der Zeit, mit zum Teil mutigen Sichtweisen. Er hat das „Handelsblatt“ massiv umgebaut und wieder als meinungsstarke Größe etabliert, die mit neuen Tönen provoziert und polarisiert.
  • 4 Gabriele Fischer, Chefredakteurin „brand eins“: Gabriele Fischer hat als Preisträgerin des „Himmel“-Preises der Freischreiber für die fairste Redaktion 2011 bewiesen, dass ein fairer Umgang mit Freien möglich ist und beide Seiten etwas davon haben – wie positiv sich dieses Modell auswirkt, kann man Monat für Monat nachlesen in einem der besten Wirtschaftsmagazine der Republik.
  • 5 Robert Skuppin,  Chefredakteur RBB-Hörfunk: Robert Skuppin hat die über die Jahre gelähmte Mannschaft innerhalb kürzester Zeit motiviert, mit jedem einzelnen nach seinem Antritt ein persönliches Gespräch geführt – das Team so für anstehende Veränderungen sensibilisiert und motiviert, so daß es ihm gelang, seine Mitarbeiter in der Folge auch wirklich „mitzunehmen“ – und zwar auch die Freien.
  • 6 Georg Mascolo Chefredakteur „Der Spiegel“: Georg Mascolo hat sich geräuschlos als Alleinherrscher beim „Spiegel“ durchgesetzt, und es ist ihm gelungen, sein Blatt mit allen Ablegern wieder an der Spitze der Meinungsführerschaft zu verankeren – und den Umzug ins neue Spiegel-Gebäude reibungslos zu orchestrieren.
  • 7 Jan-Eric Peters Chefredakteur Welt-Gruppe:  Jan-Eric Peters hat die Entwicklung vom Produkt zur Marke innovativ (u.a. mit der iPad-App) vorangetrieben und als multimedialer Motor der Zeitungsbranche neue Wege aufgezeigt. Und gleichzeitig hat er u.a. mit dem Aufbau des Investigativ-Ressort und dem neuen Welt am Sonntag-Buch „Titelthemen“, das mutig auf lange Geschichten setzt, gute inhaltliche Zeichen gesetzt.
  • 8 Peter Frey Chefredakteur ZDF:  Peter Frey ist es gelungen, seinen Sender mit dem Relaunch von ZDF info und innovativen Formaten wie „Log In“ und „heute plus“ deutlich zu verjüngen und ihn frischer aussehen zu lassen denn je.
  • 9 Stefan Plöchinger Chefredakteur „Sueddeutsche.de“:  Stefan Plöchinger hat die Internet-Seite gründlich aufgeräumt und sinnvoll erweitert hat und so das Profil von Sueddeutsche.de weiter schärfen konnte. Dank seines klugen Konzepts kannibalisiert SZ-Online das Printgeschäft nicht, sondern macht Lust auf mehr: nämlich das gedruckte Blatt.
  • 10 Andreas Cichowicz Chefredakteur NDR:  Andreas Cichowicz hat bei den zwei großen Themen des Jahres – Arabischer Frühling und Fukushima – präzise, sachorientiert und sehr kompetent einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung geleistet – etwa, indem er auch Fachredaktionen ihre Kompetenz in die Berichterstattung einbringen ließ und sich für eine stärkere Kooperation der Sender und ihrer Korrespondenten eingesetzt hat, was in der ARD vorbildlich, aber keine Selbstverständlichkeit ist.

Politik

  • 1 Andrea Röpke, freie Journalistin:  Andrea Röpke beschwört mit ihren Texten über Rechtsextremismus in Deutschland seit Jahren die Öffentlichkeit, die Radikalisierung der braunen Szene nicht zu unterschätzen. Wie recht sie hatte, zeigte sich Ende 2011 bei der Aufdeckung einer jahrelangen Mordserie durch Rechtsradikale. Dem Thema Frauen in der Neonazi-Szene hat sie sich, zusammen mit Ihrem Kollegen Andreas Speit, schon lange intensiv gewidmet: So erschienen ihre Recherchen bereits im März 2011 auch im Buch  „Mädelsache“. Ihre Hartnäckigkeit und der Mut, für ihre Recherchen immer wieder auch persönliche Gefahren in Kauf zu nehmen, sind ein Vorbild für viele Kollegen.
  • 2 Dirk Kurbjuweit, „Der Spiegel“: Dirk Kurbjuweit wird für die dauerhaft spannende und immer wieder überraschende Politik-Berichterstattung geehrt sowie für die präzisesten Porträts aus Berlin und viele glänzend beobachtete Begebenheiten wie geschriebene Texte.
  • 3 Nico Fried, „Süddeutsche Zeitung“: Nico Fried ist einer der profiliertesten Kenner der Berliner politischen Szene. Seine Analysen sind luzide bis bissig, sein feiner, spöttischer Humor liest sich erfrischend und zeigt, dass er dem alten Johannes-Motto besonders nahe steht: „Nimm Dich nicht so wichtig, Giovanni“. Seine Reportagen zeugen von beeindruckender Beobachtungsgabe und großem menschlichen Einfühlungsvermögen. Bei alldem zeigt er eine bemerkenswerte Neutralität, was ihm Autorität über alle politische Lager hinweg einbringt.
  • 4 Jörg Armbruster, ARD: Jörg Armbruster hat als Korrespondent für den Nahen Osten mit Sitz in Kairo die ägyptische Revolution in die deutschen Haushalte getragen mit einer bemerkenswerten Präsenz über Wochen. In seinem Buch „Der arabische Frühling. Als die islamische Jugend begann, die Welt zu verändern“ (Sommer 2011) gibt er über die Tagesaktualität hinaus aufschlussreiche Erklärungen für den Umbruch.
  • 5 Robert Hetkämper, Korrespondent ARD: Robert Hetkämper hat als Südostasienkorrespondent der ARD die Krisenberichterstattung aus Japan geprägt dank seiner trotz der Bedrohung und des ständigen Aktualitätsdrucks unaufgeregten, souveränen Berichte.
  • 6 Heribert Prantl, Leiter Innenressort „Süddeutsche Zeitung“: Heribert Prantl scheut sich nie vor Kontroversen, die er mit seiner Kommentarlust und -kunst auf herausragende Weise befeuert. Dabei zeigt er stets eine ethisch klare Haltung und argumentative Kraft, die der SZ einen unüberhörbaren Ton in der innenpolitischen Debatte gibt.
  • 7 Maybrit Illner, Moderatorin ZDF („heute journal“, „Maybrit Illner“): Maybrit Illner hat sich von der ARD-Hysterie nicht verrückt machen lassen und macht – anders als mancher ARD-Kollege – immer noch eine politische Sendung statt auszuweichen auf andere, nicht-politische Themen.
  • 8 Dunja Hayali, Moderatorin ZDF: Dunja Hayali hat im „ZDF-Morgenmagazin“ gezeigt, dass die Morgenstunde nicht nur für „weiche Themen“ taugt: Sie hat ein spannendes und komplexes Nachrichtenjahr u.a. mit ihren Interviews so behandelt, dass sich der Zuschauer stets gut informiert fühlen konnte.
  • 9 Yassin Musharbash, „Spiegel Online“: Yassin Musharbash behandelt dschihadistischen Terror und die islamophobe Szene so fundiert wie kaum ein anderer. Gerade beim Breivik-Attentat kam das seinem Haus sehr zugute. Seine Recherchen sind stets auf den Punk. Wie sehr er gleichzeitig über den schwierigen Balanceakt des investigativen Journalismus reflektiert, bewies er im August mit dem Roman „Radikal“.
  • 10 Golineh Atai, Reporterin ARD: Golineh Atai informierte dank ihrer Erfahrung als Nahostkorrespondentin kenntnisreich und frisch über den arabischen Frühling und zeigte wegweisend, wie Informationsquellen wie Social Media seriös genutzt werden können.

Wirtschaft

  • 1 Heike Faller, Redakteurin „Die Zeit“: Heike Faller wirft auf das Wirtschaftsgeschehen einen besonderen Blick, der gerade im Jahr 2011 als beispielhaft gelten darf: Sie spricht nicht die Sprache der Insider, sondern nimmt die Perspektive der „Verbraucher“ ein, analysiert und erklärt aus deren Sicht Vorgänge, die für die meisten kaum mehr verständlich sind. Mit diesem Blick gelang ihr 2011 ein Lehrstück über den Wirtschaftsjournalismus: Unter dem Titel: „Finanzkrise: Musste das sein?“ analysierte sie kritisch und aufwändig recherchiert die Mechanik der Wirtschaft und der Berichterstattung.
  • 2 Ulrike Herrmann, Wirtschaftsredakteurin „taz“: Ulrike Herrmann ist eine ebenso kenntnisreiche wie meinungsstarke Journalistin ohne Scheuklappen, die aufgrund ihrer glasklaren Analysen der Finanz- und Schuldenkrise auch deprimierende Prognosen wagt. Nachzulesen sind ihre lehrreichen Schlussfolgerungen auch in ihrem jüngsten Buch „Hurra, wir dürfen zahlen – der Selbstbetrug der Mittelschicht“.
  • 3 Sönke Iwersen, Reporter „Handelsblatt“: Sönke Iwersen hat sich mit seinen Recherchen zur Teldafax-Pleite oder zum Ergo-Sex-Skandal, der weltweit für Aufsehen sorgte, 2011 in der Branche beachtliches Ansehen erworben – das ihn geradezu zum Vorbild für die kommende Generatione investigativ arbeitender Wirtschaftsjournalisten prädestiniert. Seine Texte zeichnen sich zudem nicht nur durch seine hartnäckigen Recherchen aus, sondern glänzen auch mit gutem Stil.
  • 4 Götz Hamann, Leiter Wirtschaftsressort „Die Zeit“: Götz Hamann wird als Kopf des gesamten Wirtschaftsteam der „Zeit“ geehrt: Er  versteht mit seinem Ressort die hohe Kunst, die komplexe Wirtschaftswelt klug und zugleich verständlich zu erklären – und zugleich die Balance zwischen notwendiger Aufklärung und Leselust sehr fein auszutarieren.
  • 5 Rolf-Dieter Krause, ARD-Korrespondent Brüssel: Rolf-Dieter Krause stand und steht unaufgeregt und kundig im Auge des Euro-Sturms und erklärt den Zuschauern, was die Krise mit den europäischen Institutionen macht. Wirtschaftsberichterstattung und Aufklärung vom Feinsten.
  • 6 Hans-Jürgen Jakobs, Co-Leiter Wirtschaftsressort „Süddeutsche Zeitung“: Ob Datenkrake Facebook, Finanzjongleure an der Wall Street, die Medienbranche oder sein Lieblingsthema „Geist oder Geld“: Hans-Jürgen Jakobs denkt und schreibt verständlich für ein breites Zielpublikum, auf Augenhöhe mit der Leserschaft.
  • 7 Heike Göbel, Wirtschaftsredakteurin „FAZ“: Heike Göbel, verantwortliche Redakteurin für Wirtschaftspolitik der „FAZ“, ist eine Stimme der Vernunft und der Marktwirtschaft gleichermaßen. Sie erklärte besser als viele Kollegen, was in der Finanzkrise passiert, und versteht es auch dem weniger sachkundigen Leser die volkswirtschaftlichen Auswirkungen z.B. der Vorruhstandsregelung verständlich zu machen. So viel Expertise in Finanzdingen ist selten.
  • 8 Alina Fichtner / Alexander Hagelüken / Hannah Wilhelm, Redakteure „Süddeutsche Zeitung“: Alina Fichtner und das restliche Team der „Reden wir über Geld“-Interviews führen unterhaltsame, gehaltvolle Gespräche mit Promis und weniger bekannten Menschen über ein gesellschaftliches Tabu und schafften damit 2011 Leseanreize, den man sich bei anderen Wirtschaftsbeiträgen oft nur wünschen kann.
  • 9 Michalis Pantelouris, freier Journalist, printwuergt.de: Michalis Pantelouris hat sich in die griechische Krise derart intensiv eingearbeitet, dass er mit fundierten, reflektierten Texten einige Politik- und Wirtschaftsjournalisten blass aussehen lässt. Seine kritische Stimme ist ein ausnehmend wohltuendes Korrektiv zur allgemeinen und insbesondere einer nationalistisch-gefärbten Krisenberichterstattung.
  • 10 Harald Schumann, Redakteur „Tagesspiegel“: Harald Schumann ist ein unbestechlicher Journalist, der hinter die Fassaden der Globalisierung schaut und seine Recherchen und daraus gewonnenen Erkenntnisse verständlich präsentiert. Er informierte uns auch 2011 wieder souverän über Finanzthemen und die Schulden- und die Eurokrise.

Kultur

  • 1 Willi Winkler, freier Autor („Süddeutsche Zeitung“): Willi Winkler zeigt, welche Tiefe und thematische Spannbreite im politischen Kulturjournalismus möglich und nötig sind. Was für ein fundierter Rechercheur in ihm steckt, bewies er 2011 auch mit seinem beindruckenden Buch „Der Schattenmann“ über den Schweizer Bankier Francois Genoud, Strippenzieher im Hintergrund von Rechts- und Linksterrorismus.
  • 2 Nils Minkmar, FAS (seit 1.1.2012 „FAZ“-Feuilletonchef): Nils Minkmar hat zu wichtigen Themen 2011  – ob zur Finanzkrise, zu Anders Breivik oder zur Rolle der Geheimdienste in Deutschland – in einer Art Position bezog, die echte Debattenkultur schafft. Zudem versteht er es mit herrlich elaborierten Alltagsbeobachtungen, die hochgestochensten Dinge auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Bemerkenswert auch: Seine Mitarbeit an der Anthologie „Der Mann meines Lebens“ – Zwölf Autoren schreiben über den wichtigsten Mann in ihrem Leben (2011)
  • 3 Harald Martenstein, „Die Zeit“, „Tagesspiegel“: Harald Martenstein hat mit seinen täglichen Einlassungen zu FDP, Eurokrise und zu Guttenberg polarisiert, die Leser zum Nachdenken und Mitreden animiert. Und das ist es doch, was Journalismus soll. Ein Meisterstück 2011 war sein Hintergrund zum ‚Sog der Masse‘ in der ‚Zeit‘ vom 11. November.“
  • 4 Renate Meinhof, „Süddeutsche Zeitung“: Renate Meinhof wird für ihre stilsicheren Kulturreportagen für die Seite 3 der „Süddeutschen Zeitung“ geehrt: Beispielhaft waren ihre herausragenden Beiträge 2011 über den Kunstfälscherprozess sowie für eine Reportage über die Stille, die ein ganz eigenes Tempo hatte.
  • 5 Dieter Moor, ttt (ARD): Dank Dieter Moor ist ttt ein relevantes Kulturmagazin geworden. Kein anderer hat ein derartiges Gespür für die Glanzlichter der Kultur. Seine pointierte Moderation sucht ihresgleichen.
  • 6 Nadine Ahr, „Die Zeit“: Nadine Ahr hat mit ihrem berührenden Dossier „Das Versprechen“ zum Thema Demenz (Zeit Nr. 33/2011) – in dem sie als Enkelin die Geschichte ihrer demenzkranken Großmutter und das Leiden ihres Großvaters schilderte – ein großes und berührendes Stück Journalismus geschaffen – und so einen herausragenden Beitrag zu diesem wichtigen Thema geleistet.
  • 7 Jörg Thadeusz, RBB: Jörg Thadeusz pflegt mit seiner grandiosen Sendung „Dickes B“ im RBB als mittlerweile letzter Talker die  Kultur des 1:1-Gesprächs, was heutzutage anscheinend nur noch in der Nische eines dritten Programms möglich ist. Dabei hat er sein Format zu einem wahren Edelstein im Programm entwickelt.
  • 8 Alex Rühle, „Süddeutsche Zeitung“: Axel Rühle beackert Themen, die nicht gleich ins Auge stechen, aber dennoch eine intensive Betrachtung verdienen, etwa der Rechtsruck und die Autokratisierung Ungarns. Und dabei zeichnen sich seine Texte durch eine ungewöhnliche Kontinuität hoher Qualität aus.
  • 9 Michael Hauri, Daniel Nauck, 2470media.eu: Michael Hauri, Daniel Nauck werden stellvertretend für das ganze Team von 2470media.eu geehrt. Insbesondere ihre Foto-Video-Serie „berlin folgen“ (taz), (berlin-folgen) beeindruckte nachhaltig.
  • 10 Niklas Maak, „FAZ“: Niklas Maak erklärt in seinen Beiträgen Kunst, wie es sonst nur umfangreiche Künstlermonographien können. Ausgezeichnet wird er 2011 aber auch für seine fairen und gleichzeitig unbestechlichen Texte über den Kunstfälscherprozess um Wolfgang Beltracchi und die Rolle seines Freundes und Kollegen Werner Spieß. Eine vorbildliche Prozessberichterstattung.

Unterhaltung

  • 1 Thomas Gottschalk, Moderator des ZDF (ab 1.1.12 der ARD):  Thomas Gottschalk hat das deutsche Fernsehen mit seinen Shows wie kein anderer geprägt: Auf dem breiten Fundament seiner journalistischen Herkunft und Erfahrung hat er der deutschen TV-Unterhaltung mit herausragender Kreativität, Spontanität und geistreichem Witz eine eigene Prägung geben, die sich stets bewusst den sinkenden Hemmschwellen einer „Brot & Spiele“-Industrie  widersetzte. Nach dem schweren Unfall in der „Wetten dass…“-Sendung vom 4. 12. 2010 hat Gottschalk zudem mit seiner Reaktion für einen selten Moment des Innehaltens in der immer sensationsheischenderen Unterhaltungsindustrie gesorgt und damit ein Nachdenken über die Grenzen von Unterhaltung provoziert. Dafür gebührt ihm besondere Anerkennung – und auch für den Mut, nach dem erreichten Gipfel als TV-Ikone einen journalistischen Neuanfang mit einem täglichen Format in der ARD (ab 23.1.2012) zu wagen.
  • 2 Silke Burmester, freie Journalistin („Spiegel Online“, „taz“): Eine Journalistin mit Haltung und Humor: Ihre bissig-ironische Betrachtung des Medienzirkus‘ und ihr beharrliches Eintreten für die Belange freier Kolleginnen und Kollegen sind ein Grund mehr, mittwochs die „taz“ zu lesen. Ihre neue SpOn-Kolumne „Helden der Gegenwart“ reichert die Nachrichtenflut mit einer gehörigen Portion Frechheit an.
  • 3 Klaas Heufer-Umlauf / Joachim Winterscheidt („Joko und Klaas“) Moderatoren ZDFneo: „Joko und Klaas“ treffen den Ton der jungen Generation punktgenau: Als MTV-Moderatoren waren sie bereits Kult, mit „neo Paradise“ (ZDF Neo) bringen sie eine neue Farbe ins öffentlich-rechtliche TV und beweisen, dass junge Zielgruppen auch ohne Sex & Crime und gestellten Trash zu erreichen sind. Sehens- und lobenswert auch das neue Format im Privatfernsehen: „Ahnungslos“ (Pro Sieben in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung) – junge Politikinformation der ganz anderen Art.
  • 4 Frank-Markus Barwasser, Moderator und Kabarettist („Pelzig hält sich“, ZDF): Frank-Markus Barwassers Alter Ego „Erwin Pelzig“ lockt Gäste – vor allem jene aus der Politik – witzig und doch tiefgründig viel weiter aus der Reserve, als es ihnen lieb ist. Pelzig gibt sich naiv und bauernschlau, ist dabei aber hinterhältig wie ein trojanisches Pferd – die perfekte Kombination aus Information und Unterhaltung.
  • 5 Kurt Kister, Chefredakteur „Süddeutsche Zeitung“: Kurt Kister führt vor, dass ein Chefredakteur nicht nur staatstragend können sollte: Seine Kommentare zur politischen Großwetterlage (Vom Eurogerangel in der Koalition bis zur Bundespräsidenten-Affäre) sind stets auf den Punkt, aber seine grandios-lakonischen Kolumnen in der SZ am Wochenende sind reinstes Lesevergnügen.
  • 6 Ina Müller, Moderatorin „Inas Nacht“, NDR: Ina Müller hat den lustigsten Stammtisch im deutschen Fernsehen geschaffen: und dabei sind ihre Interviews besser als vieles, was die vieldiskutierten Großinquisitoren der ARD aus ihren Gesprächspartnern herausholen.
  • 7 Henryk M. Broder, freier Autor und Blogger:  Mit der Fortsetzung der  ARD-Serie „Deutschlandsafari“ (mit Hamed Abdel-Samad) zeigte Henryk M.Broder auch 2011, dass schwer verdauliche Polemiken mitunter viel besser ins Schwarze treffen können als getragene politische Kommentare.
  • 8 Martin Sonneborn, freier Autor, Außenreporter der ZDF-„heute show“: Martin Sonneborn lieferte konstant geistreiche Unterhaltung und setzt damit einen wichtigen Kontrapunkt zum kleinsten gemeinsamen Nenner im TV-Programm.
  • 9 Ulrike Posche, Autorin „Stern“: Ulrike Posche kann sich souverän und einfühlsam wie kaum eine andere Kollegin in ihre Protagonistinnen hinein fühlen – hervorragend waren 2011 vor allem ihr Porträt von Charlotte Roche und ihr Artikel über die Alice Schwarzer Autobiografie.
  • 10 Uli Hannemann, Freier Autor, Schriftsteller, Kolumnist (v.a. „taz“): Uli Hannemanns großartig-schrägen, präzise beobachteten Kolumnen sind genau wie der von ihm beschriebene (und bewohnte) Bezirk Berlin-Neukölln: schnodderig, ruppig, liebenswert – nachzulesen sind die „Anekdoten vom Boden der Tatsachen“ auch im 2011 erschienenen Buch „Neukölln, mon amour“.

Sport

  • 1 Arnd Zeigler, freier Radio- und TV-Moderator, Buchautor und Stadionsprecher: Arnd Zeigler ist im besten Sinne des Wortes (fußball-) verrückt: In seiner Sendung „Zeigler wunderbare Welt des Fußballs“ aus seinem Wohnzimmer zeigt er sein Können: unterhaltsam, analytisch, satirisch und absolut kompetent. Damit begeistert er nicht nur eingefleischte Fußballfans. Und das alles live – das trauen sich im deutschen Fernsehen nur noch sehr wenige Moderatoren.“
  • 2 Christoph Biermann, Chefredakteur „11 Freunde“: Christoph Biermann bereichert jetzt nicht nur als Autor, sondern auch als Blattmacher die Fußballwelt: Er begeistert mit Sachkunde und Schreibkunst. Dabei sieht er sich, anders als manch namhafter Kollege, beruflich zur Neutralität verpflichtet und berichtet über große und kleine Vereine mit demselben Enthusiasmus – und das alles wohltuend uneitel in einer vor Platzhirsch- und Fußballamigo-Gehabe strotzenden Branche .
  • 3 Matthias Opdenhövel, Moderator Sportschau (ARD): Matthias Opdenhövel zeigt, nach der souverän absolvierter Ochsentour bei Viva, Bitte Lächeln (Tele5) und Raabs Wok-WM, als ‚Sportschau‘- Moderator ein wohltuend gutes Gespür für die richtige Balance zwischen Pointen und Fakten. Und setzt das nun so ein, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ein Glücksgriff.
  • 4 Sabine Töpperwien, Sportchefin WDR2, Kommentatorin: Sabine Töpperwien zieht sich auch als langjährige Sportchefin nicht auf administrative Aufgaben zurück, sondern bietet Woche für Woche mitreißende Reportagen in der legendären ARD-Bundesliga-Konferenz. Dieser würde ohne ihre Stimme eine gehörige Portion Leidenschaft fehlen.
  • 5 Dirk Gieselmann, Redakteur 11 Freunde: Dirk Gieselmanns Versuche, selbst professioneller Fußballer zu werden, scheiterten früh – zum Glück, denn so haben nicht nur die Leser von 11 Freunde ihren persönlichen journalistischen Liebling gefunden. Seine Spielberichte sind einfach legendär.
  • 6 Thomas Kistner, Sportredakteur „Süddeutsche Zeitung“: Thomas Kistner lädt Sportberichterstattung mit Recherchejournalismus auf und lässt sich nicht vom schönen Schein blenden, sondern zerrt auch die unschönen Dinge hinter den geschönten Kulissen hervor – wie seine Berichterstattung über FIFA-Präsident Sepp Blattner 2011.
  • 7 Wolff-Christoph Fuß, Fußballkommentator Sat.1 / Liga total: Derzeit konkurrenzlos der beste Fußballreporter des Landes: wortmächtig, spontan, kritisch und vor allem humorvoll. Was will man mehr.
  • 8 Christof Kneer, Sportredakteur „Süddeutsche Zeitung“: Christoph Kneers Reportagen und Kommentare zeichnen eine  kontinuierlich herausragende Mischung aus: Tiefgang, kluge Gedanken und vor allem Humor. Vorbildlich.
  • 9 Robert Ide, Ressortleiter Sport „Tagesspiegel“: Robert Ide hat  als kritischer Begleiter des Spitzensports 2011 mit prägnanter Feder und klarem Kommentar die Berichterstattung bereichert: Insbesondere mit seinen beispielhaften Beiträgen über die Korruptionsfälle in der Fifa-Spitze, die Fettnäpfchen des (nunmehr scheidenden) DFB-Präsidenten Theo Zwanziger sowie über die Ultras und Hooligans in den Fanblöcken.
  • 10 Kai Pahl, Blogger („allesaussersport.de“): Kai Pahl zeigt in seinem „Blog eines TV-Sport-Verrückten“  einen Output, der manchen Sportredakteur erblassen lässt – bewundernswert, wie die One-Man-Show Pahl sein Publikum über erste und zweite Liga, über EM und WM, über Tennis und Football kompetent auf dem Laufenden hält.

Wissenschaft

  • 1 Dagmar Röhrlich, freie Autorin und Mitarbeiterin des Deutschlandfunks: Dagmar Röhrlich hat es nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima geschafft, dem Publikum – nicht nur beim Deutschlandfunk – die komplexen Vorgänge und Bedrohungslagen über Wochen und Monate hinweg verständlich zu erklären. Dabei war sie weder reißerisch noch verharmlosend, was nicht vielen angesichts der dramatischen Situation gelungen ist.
  • 2 Volker Stollorz, freier Autor / „FAZ“: Volker Stollorz ist Wissenschaftsjournalist aus Leidenschaft, wie die Themenbreite seiner Printveröffentlichungen 2011 (u. a. zu Tests auf Erbkrankheiten, Grippeviren, Impfungen) und sein Kampf für die Initiative Wissenschaftsjournalismus zeigen. Stollorz, Mitglied im Deutschen Ethikrat / Forum Bioethik, produziert zudem mit Thomas Liesen eindringliche Film-Beiträgen über Krankheiten wie Alzheimer und Krebsleiden. Wer im Bereich Wissenschaftsjournalismus Up-to-date sein will, sollte Stollorz auf Twitter folgen.
  • 3 Marcus Anhäuser / Holger Wormer, mediendoktor.de: Marcus Anhäuser und Holger Wormer stehen mit ihren Mitstreiter für einen besseren Medizinjournalismus ein. Dank ihrer Initiative mediendoktor.de  geben sie Journalisten u. a. wichtige Bewertungskriterien und hilfreiche Tools an die Hand, um die Qualität wissenschaftlicher Texte zu hinterfragen.
  • 4 Christian Stöcker, Ressortleiter „Netzwelt“, „Spiegel Online“: Seit Christian Stöcker die „Netzwelt“ bei „Spiegel Online“ leitet, ist das Ressort wieder höchst lesenswert. Schließlich geht es nicht nur um Technik, sondern auch um deren kulturelle Auswirkungen. So auch in seinem Buch „Nerd Attack“ – einfach schöne Popkultur!
  • 5 Stefan Klein, freier Autor /„Zeit-Magazin“: Stefan Klein präsentiert die Welt der großen Forschung, ist mit den Wissenschaftlern auf Augenhöhe und lässt durch seine Interviews erahnen, was die Welt im Innersten zusammenhält.
  • 6 Eckart von Hirschhausen, freier Autor, Kolumnist, Talkmaster: Eckart von Hirschhausen bereichert in einer seltenen und erfrischenden Mischung aus Fachkompetenz als Mediziner und humoristischer Begabung als Unterhalter den Wissenschaftsjournalismus: Im Öffentlich-rechtlichen präsentiert und demonstriert er, dass Wissenschaft auch Familienunterhaltung sein kann.
  • 7 Harro Albrecht, Redakteur „Die Zeit“: Ehec, künstliche Gelenke, Ärztemangel – es gibt kaum ein Thema, mit dem sich Harro Albrecht nicht beschäftigt und es für die Leser so aufbereitet, dass jeder nach der Lektüre seiner Texte mitreden kann.
  • 8 Michael Schaper, Chefredakteur „Geo kompakt“: Unter Leitung von Michael Schaper hat sich das stets monothematische „Geo kompakt“ 2011 zu einem der besten und dichtesten Wissenschaftsmagazine Deutschlands entwickelt – nicht zuletzt, weil Schaper auf herausragende Illustrationen setzt, um höchst komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen.
  • 9 Christoph Koch, Redakteur „Stern“: Christoph Koch hat mit großem Engagement, Wissenschaftsthemen nicht nur als erklärender Vermittler, sondern vor allem auch als kritischer Beobachter und Rechercheur angestossen.
  • 10 Michael Miersch, Ressortleiter Forschung & Technik bei „Focus“, „Zeit“-Kolumnist: Michael Miersch ist ein unabhängiger Analytiker, der viele Forschungsthemen aus einem überraschenden Blickwinkel beleuchtet – z. B. seine Abrechnung mit der Waldsterbens-Schwarzmalerei in der Doku „Und ewig sterben die Wälder“ („Arte“).

Reporter

  • 1 Stefan Buchen, freier Journalist und Reporter des NDR: Stefan Buchen hat 2011 mit seinen Berichten über den arabischen Frühling Zeichen gesetzt: Vor dem Hintergrund seiner besonderen Kompetenz und der Kenntnisse des arabischen Raums und seiner Sprachen hat er auf nachdrückliche und tiefgründige Weise die Umwälzungen im Nahen Osten erklärt – mit politischem Scharfsinn und großem Respekt vor Menschen und Kulturen.
  • 2 Johannes Hano, ZDF/ Studio Peking:  Als Johannes Hano  in diesem Frühjahr aus Japan berichtete, bewies er mit seiner unaufgeregten, fundierten und um so nachdrücklicheren Berichterstattung aus dem Krisengebiet mitten in der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe, wie Aufklärung in bester journalistischer Manier aussehen kann. Lesenswert auch sein Buch „Das japanische Desaster: Fukushima und die Folgen“. Als Leiter des ZDF-Studios Peking ist der Asienkorrespondent auch schwerpunktmäßig zuständig für China – und seine Berichte aus dem Wachstumsboomland öffnen den Zuschauern hier jedes Mal wieder die Augen über dieses Land zwischen Kapitalismus und Diktatur.“
  • 3 Wolfgang Uchatius, „Die Zeit“: Wolfgang Uchatius glänzte, mal wieder, mit tiefgründigen und ungewöhnlichen Wirtschaftsreportagen. Beispielhaft: sein Blick hinter die Kulissen der Altersvorsorgen-Anlagen in der Dossiergeschichte ‚Die Riester-Bombe‘ (‚Die Zeit‘ 21/ 2011), die aufspürte, wie mit den Anlagen Streubomben finanziert werden.
  • 4 Souad Mekhennet, freie Journalistin (ZDF, „New York Times“):  Souad Mekhennet wurde gleich zu Beginn zum international bekannten journalistischen Gesicht des arabischen Frühlings: Mit u.a. ihren Berichten über die Misshandlungen von Gefangenen durch die ägyptische Geheimpolizei sorgte sie und ihr amerikanischer Kollege Nicholas Kulish für weltweites Aufsehen – und Bewusstsein für die Dramatik der Umbrüche in Ägypten.
  • 5 Antonia Rados, RTL:  Antonia Rados ist es zu verdanken, dass die Zuschauer im Privatfernsehen, in RTL und n-tv, mit Berichterstattung aus erster, mutiger Hand aus den Krisengebieten Ägypten und Libyens kompetent informiert wurden. Ihre Unerschrockenheit, mit der sie sich als Frau in den Krisengebieten bewegt ist beeindruckend. Rados schaffte es sogar, Oberst Gaddafi zu einem Interview inmitten des Krieges zu bewegen.
  • 6 Sonja Zekri, „Süddeutsche Zeitung“:  Die Slawistin und Russlandkennerin Sonja Zekri zeigte 2011 neue Facetten von herausragender Qualität mit ihren Berichten aus und über den Arabischen Frühling. Sie beeindruckte dabei mit fundierten Analysen und schonungslosen Kommentaren zu den Revolten und Revolutionen in Ägypten, Libyen und Syrien.
  • 7 David Schraven, WAZ-Gruppe:  David Schraven betreibt seit Anfang 2011 einen anonymen Online-Briefkasten für Whistleblower und Leaks, eine mühsame Pionierarbeit, bei der er akribisch bemüht ist, die Spreu vom Weizen zu trennen und so einige Enthüllungsgeschichten ins Blatt zu heben.
  • 8 Wolfgang Bauer, Freier Autor:  Wolfgang Bauer steht für packende Reportagen von überall auf dem Globus, die Spuren hinterlassen. Er geht mit Leidenschaft dorthin, wo’s nicht nur weh tut, sondern auch lebensgefährlich ist.
  • 9 Katrin Steinberger, Reporterin „Süddeutsche Zeitung“:  Katrin Steinberger reist nach Haiti, Kenia oder Bangladesch und bringt immer Erschütterndes und Erhellendes mit: ihre engagierten Recherchen über Missstände in Entwicklungsländern und darüber, was Industriegesellschaften zum Elend beitragen, berühren und sind nachhaltiger Lesestoff.
  • 10 Christoph Wanner, N24:  Christoph Wanner zeigte journalistische Leidenschaft und Agenturqualität vom besten: Als Korrespondent lieferte er eine stündliche Berichterstattung aus Tokio, als die nukleare Wolke aus Fukushima sich der japanischen Hauptstadt näherte und viele Kollegen bereits ins südlich gelegene Osaka flüchteten.

Chefredakteur lokal

  • 1 Christian Lindner, Chefredakteur „Rhein-Zeitung“, Koblenz: Christian Lindner hat in den vergangenen Jahren aus einer traditionellen  Regionalzeitung mit einem gattungstypischen Alterungsproblem in der Leserschaft eine moderne, experimentierfreudige Multimedia-Schmiede für Lokaljournalismus gemacht, was nun in Leserschaft und Branche reife Früchte trägt. Er vereint geschickt klassische Journalistentugenden wie Recherche und Textqualität mit der digitalen Welt, engagiert sich selbst vorbildlich in Social Media und fördert beispielhaft auch junge Talente in der Redaktion.
  • 2 Carsten Erdmann, Chefredakteur „Berliner Morgenpost“: Carsten Erdmann ist es zu verdanken, dass die „Berliner Morgenpost“ in der Hauptstadt im vergangenen Jahr deutlich an Format gewonnen hat – und das auch mit einer Reihe innovativer Projekte: Er hat während der Berlin-Wahlen die „Morgenpost Kompakt“ gelauncht, mit der sich die „MoPo“ neue Leserschichten erschloss und die symbolhaft für seine  Experimentierfreude mit zeitgemäßen Darstellungsformen steht. Nicht zuletzt für ihr Visual Storytelling bekam die „Morgenpost“ den European Newspaper Award 2011. Dazu hat sich die Mutterzeitung mitsamt der aufwendig magazinig gelayouteten Wochenendbeilage „Berliner Illustrierte Zeitung“ ein hohes Renommee erarbeitet, gerade in der Lokalpolitikberichterstattung.
  • 3 Lars Haider, Chefredakteur „Weser-Kurier“, seit 1.7.2011 „Hamburger Abendblatt“: Lars Haider hat den Weser-Kurier in kurzer Zeit mit überraschenden neuen regionalen Blickwinkeln, innovativen Projekten und vorbildlichen Recherchen zu einer der besten Regionalzeitungen des Landes gemacht – und darf deshalb nun auch in Hamburg zeigen, was er kann.
  • 4 Stefan Lutz, Chefredakteur „Südkurier“: Stefan Lutz hat der Regionalzeitung am Bodensee ein völlig neues zeitgerechtes Gesicht und modernes Image gegeben. Glanzstück des Konzepts sind die Seiten 2 und 3, die die großen Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in einen regionalen Zusammenhang stellen.
  • 5 Markus Günther, (ehem) Chefredakteur „Augsburger Allgemeine“ (bis Dezember 2011): Markus Günther hat bewiesen, dass auch regionaler Journalismus punkten kann mit weltläufigem Blick  – wenn er kreativ genug ist, beispielsweise auch ein Weltthema wie 9/11 zur Themenausgabe zu machen. Er scheute keine Kontroversen in seinen streitbaren, pointierten Kommentaren, die eine erfrischend klare, journalistisch unabhängige Haltung einnahmen – auch in höchst umstrittenen Themen vor Ort wie der Missbrauchsdebatte oder des gescheiterten Politstars Karl Theodor zu Guttenberg.
  • 6 Peter-Stefan Herbst, Chefredakteur „Saarbrücker Zeitung“: Peter-Stefan Herbst hat im Saarland jenseits der bundesweiten App-Aufgeregtheiten um die Öffentlichen-Rechtlichen gezeigt, wie Kompromisse und kreative Lösungen zur friedlichen Koexistenz der Systeme funktionieren können. Herbst verbindet bei der „Saarbrücker Zeitung“ gekonnt Tradition mit Lust am multimedialen Experimentieren.
  • 7 Karl Schermann, Chefredakteur „Münchner Merkur“: Karl Schermann hat beim „Münchner Merkur“ – wie zuvor schon bei „tz“ und „Passauer Neuer Presse“ – eine außergewöhnlich gute Hand gezeigt für präzise Positionierung und gelungene Leser-Blatt-Bindung.
  • 8 Andreas Kramer, Radio Kiepenkerl, Coesfeld: Andreas Kramer hat es geschafft, einen relevanten Ton für seine Hörer zu finden, ohne „Bauernfunk“ zu machen. So ist Radio Kiepenkerl zu einem modernen Radio geworden, das den Hörern das südliche Münsterland, aber auch die große, weite Welt erklärt und näher bringt.
  • 9 Andreas Tyrock, Chefredakteur „Bonner General-Anzeiger“: Andreas Tyrock hat den traditionsreichen „General-Anzeiger“  binnen kurzer Zeit für die Zukunft fit gemacht mit einem mutigen komplett redaktionellen Umbau inklusive Newsdesk und enger Online-Verzahnung. Das trägt Früchte, wie das Beispielhafte Projekt „Der Mitmach-Blog der General-Anzeiger-Redaktion“ als Diskussionsforum für und mit Lesern zeigt.
  • 10 Frank Nipkau, Chefredakteur Zeitungsverlag Waiblingen: Frank Nipkau gehört zu den besten Lokalchefs, weil er sich beharrlich für journalistische Ethik einsetzt und die journalistischen Lehren aus dem Amoklauf von Winnenden wachzuhalten versucht, u.a. über sein Engagement und Weiterbildungsinitiativen in Kooperation mit dem Dart Center für Journalismus &Trauma.

  Autor regional

  • 1 Christine Kröger, Chefreporterin und Leiterin des Ressorts „Recherche und Ausbildung“ des „Weserkuriers“: Christine Kröger begreift Lokaljournalismus als investigative Herausforderung: Sie schaut hin, wenn es kein anderer tut, deckt auf, was sonst keiner sehen will. Indem sie so beharrlich misstrauisch ihre Recherchen in den kriminellen Grauzonen von Rocker- und Rechtsextremen-Szene betreibt, hat sie auch in diesem Jahr Aufklärungsarbeit allererster Güte geleistet. Ihre Geschichten sind so brisant, dass auch die Staatsmacht „Interesse“ an ihren Erkenntnissen zeigt. Ihr Mut, ihre Stärke und ihr journalistisches Verantwortungsgefühl für unsere Gesellschaft sind vorbildlich.
  • 2 Volker ter Haseborg / Lars-Marten Nagel, Reporter „Hamburger Abendblatt“: Dass Heuschrecken auch auf dem Wohnungsmarkt ihr Unwesen treiben, ist hinlänglich bekannt – jedenfalls in der Theorie. Was ihr Handeln aber konkret für die Mieter bedeutet, hat das Autorenteam Volker ter Haseborg und Lars-Marten Nagel eindrucksvoll am Beispiel der Gagfah beschrieben. Damit wirken ihre Artikel weit über Hamburg hinaus ins ganze Bundesgebiet.
  • 3 Frank Jansen, Reporter „Tagesspiegel“: Frank Jansen recherchiert und veröffentlicht unermüdlich zu den Taten rechtsextremer Gewalttäter. Ein bestürzendes Ergebnis: Es gibt deutlich mehr Opfer rechter Gewalt als offiziell behauptet. Jansens Recherchen führten dazu, dass sich nun auch der Bundestag intensiver mit den Straftaten beschäftigt.
  • 4 Plutonia Plarre, Redakteurin „taz“ Berlin: Plutonia Plarre hat die Multimedia-Slideshow „Berlin folgen“ (www.taz.de/1/berlin/berlin-folgen/) betreut und gefilmt – eine sensationelle, ungewöhnliche Art, Berlin und seine Bewohner zu portraitieren. Plarre ist nicht nur mit ihrem Interviewgespür ein Vorbild.
  • 5 Jens Rometsch, Redakteur „Leipziger Volkszeitung“:  Jens Rometsch zeigte beispielhafte journalistische Recherchequalitäten und Beharrlichkeit mit seinen Berichten zum Bestechungs- und Zockerskandal bei den Kommunalen Wasserwerken in Leipzig und zu den Unzulänglichkeiten des anschließenden Prozesses vor dem Leipziger Landgericht.
  • 6 Stefan Behr, Reporter „Frankfurter Rundschau“: Stefan Behr zaubert selbst aus trockener Gerichtsmaterie immer wieder ungewöhnlichen Lesestoff  und schreibt über kuriose wie aufwühlende Prozesse so, dass das Lesen zum Genuss und Gewinn wird. Ganz wunderbar (und online) seine Kolumne: „Behr macht kurzen Prozess“.
  • 7 Katja Bauer, Berlin-Korrespondentin „Stuttgarter Zeitung“: Katy Bauers kontinuierlich hervorragende Berlin-Berichterstattung ragte beim Landtagswahlkampf in der Hauptstadt wieder einmal heraus – mit Reportagen, Kommentaren und Analysen zu Brandserien und Piraten, U-Bahn-Gewalt und Wowereit-Gekuschel.
  • 8 Thomas Mitzlaff, Redakteur „Allgemeine Zeitung Uelzen“: Thomas Mitzlaff hat mit seinen Recherchen über das Ukraine-Investment der Uelzener Stadtwerke ein Millionen-Defizit aufgedeckt, das zu personellen Konsequenzen und Umstrukturierungen geführt hat. Mitzlaff hat dabei Mut, Biss, fachliches Können und Durchhaltevermögen bewiesen – beste Journalistentugenden also.
  • 9 Ulrich Wangemann, Redakteur „Märkische Allgemeine Zeitung“: Ulrich Wangemann hat mit seinen hartnäckigen und mühevollen Recherchen wesentlich dazu beigetragen, den Fördermittelbetrug beim Bau des Resort Schwielowsee in der Nähe von Potsdam aufzuklären.
  • 10 Oliver Bendt, Redakteur / Reporter „Antenne Düsseldorf“: Oliver Bendt verwöhnt seine Hörer mit unglaublich guten Live-Reportagen  – und erdet sie im richtigen Moment, wenn sie schon allzu heftig vom Aufstieg der Fortuna träumen. Das Hörerfeedback montags nach den Spielwochenenden ist phänomenal.

Newcomer

  • 1 Richard Gutjahr, freier Journalist, Blogger und Moderator beim Bayrischen Rundfunks (BR): Richard Gutjahr war 2011 gleich zwei Mal als Avantgarde an vorderster Front dabei: Er bloggte live vom Tahrir-Platz in Kairo, dokumentierte mit seinem Handy multimedial die ägyptische Revolution und zeigte als Reporter kommenden  Generationen, wie mit den neuen Mediengenres gearbeitet werden kann. Zudem starte er mit der „Rundshow“ die Initiative für ein „Social TV“ samt App, dessen innovatives Konzept auch im internationalen Vergleich ambitioniert wirkt.
  • 2 Steffen Hallaschka, Moderator „stern tv“ (RTL): Steffen Hallaschka begann seine Karriere beim Radio, wechselte später zur ARD-Fernsehen und zu Jahresbeginn zum Quotengarant „stern-TV“, wo er Publikumsliebling Jauch nachfolgte und einen eigenen Moderationsstil etablierte, bei dem weniger die Person des Moderators als vielmehr das Format im Vordergrund steht. Wohltuend!
  • 3 Marco Bereth / Michael Umlandt, ZDF-Twitterer: Marco Bereth und Michael Umlandt hatten die geniale Idee, das tradierte ZDF ungefragt in die Neuzeit der jungen Medien zu führen: Sie kaperten den Twitter-Account und machten einen ausgezeichneten Job. Das ZDF war klug genug, sie nicht etwa zu verklagen, sondern sie an Bord zu holen: So haben die Mainzer jetzt den besten Twitter-Account eines Fernsehsenders.
  • 4 Paul Wrusch, Redakteur „taz“: Paul Wrusch gelang als „taz“-Neuzugang mit der Aufdeckung der sächsischen Handydaten-Affäre schon ein Scoop, von dem viele alteingesessene Redakteure seit Jahren träumen.
  • 5 Paul Thomas Friemel, Chefredakteur „enorm“: Paul Thomas Friemel packt mit seinem Magazin für sozial verträgliches Wirtschaften wichtige Themen an und erklärt diese nicht nur im Sinne von Unternehmen und Aktienbesitzern. Zudem pflegt er einen vorbildlich fairen Umgang mit seinen freien Mitarbeitern – beschämend für viele andere, dass das zu Recht besonders lobenswert ist.
  • 6 Thomas Knüwer, Chefredakteur „Wired“: Thomas Knüwer gelang es, mit der deutschen „Wired“-Ausgabe eine eigene Perspektive zu zeigen, die Lust auf mehr macht. Der Beweis, dass moderner Journalismus auch anders geht: originell, hellsichtig, visionär.
  • 7 Jonathan Stock, freier Journalist: Jonathan Stock glänzte mit hervorragend geschriebenen Reportagen, z.B. über die Rebellion in Libyen, das Leben in Wien oder einen deutschen Dschihadisten.
  • 8 Takis Würger, Redakteur „Spiegel“: Takis Würger veröffentlichte als Neuzugang im Gesellschaftsressort schon mehrere herausragende Reportagen, obwohl und vielleicht auch weil deren Recherchen u.a. aus Afghanistan ihm persönlich überaus nahegingen.
  • 9 Linda Zervakis, Moderatorin „Nachtmagazin“ (ARD): Dass sie mehr kann als Nachrichten ablesen, wissen wir schon länger: Souverän moderiert Linda Zervakis das „Nachtmagazin“. 2011 kam nun ein neues Feld hinzu:  Beim WDR-Sender „1Live“ stellte sie nachmittags ihre Radioqualitäten unter Beweis: locker, kompetent und sympathisch.
  • 10 Thorsten Eppert, Reporter ZDFneo: Thorsten Eppert ist ein Publikumsmagnet für junge Zuschauer. Seine Reportagereihe „Herr Eppert sucht…“ fasziniert vor allem dadurch, dass ihm kein Thema zu skurril ist und er sich nicht schämt, über Antworten in seiner Interviewpartner auch mal zu lachen. Er verbirgt seine Reaktionen nicht und wirkt damit so herrlich frisch und unverkrampft.

Redaktion des Jahres

  • 1 „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“: Die Redaktion ohne klassischen Chefredakteurskopf, aber dafür mit den höchst agilen und kreativen Ressortchefs  Volker Zastrow, Claudius Seidl und Volker Weidermann (Feuilleton), Rainer Hank (Wirtschaft), Bertram Eisenhauer (Gesellschaft), Jörg Albrecht und Ulf von Rauchhaupt (Wissenschaft), setzt konsequent auf einen eigenen Ton am Sonntag, brilliert mit herausragenden Analysen, spielt intelligent mit Unterhaltung, macht Geld- & Wirtschaftsthemen transparent und zeigte besonders im Jahr 2011 Mut zur streitbaren politischen Auseinandersetzung. Ein stetig wachsender Markterfolg belohnt dieses Konzept, das die Redaktion auch bei Gegenwind verteidigt: Gemeinsam mit dem Mutterhaus FAZ hat die FAS gegen anfänglich erheblichen Widerstand aus der Leserschaft ihre kritische Haltung im Fall Guttenberg aufrechterhalten – aus journalistischer Überzeugung, die sich aus Fakten statt Vorurteilen speist. Das verdient hohe Anerkennung.
  • 2 „DRadio Wissen“:  „DRadio Wissen“ setzt Zeichen, die man nicht nachdrücklich genug loben kann: In Sachen Transparenz, Verständlichkeit und interessanten Themenschwerpunkte bietet das Programm Radio rund um die Uhr für alle, die sich nicht nur berieseln lassen wollen.
  • 3 „Der Freitag“:  Wikileaks, Datenjournalismus, User-Kollaboration: Unter Philipp Grassmann und Jakob Augstein hat der „Freitag“ mit kleiner Redaktionsmannschaft und geringem Budget 2011 auf vielen Ebenen Akzente gesetzt und sich auch in Bereiche vorgewagt, die sich selbst saturierte Redaktionen nicht vorgenommen haben.
  • 4 „Zeit Online“:  Weil die Kollegen von „Zeit Online“ immer wieder innovative Akzente setzen und derzeit stilbildend sind für einen unaufgeregten, sachlichen, attraktiven (und preisgekrönten) Journalismus im Netz – mit publizistischem Charme, Experimentierfreude und großem Selbstbewusstsein.
  • 5 „NDR Info“:  „NDR Info“ hat unter der Leitung von Politik-Chef Jens-Peter Marquardt bei verschiedenen Themen (u. a. Norddeutsche Landesbank, AWD und Psycho-Kundenprofile bei den Hamburger Sparkassen) gezeigt, wie sehr gebündelte personelle Kapazität und Qualität den investigativen Journalismus voranbringen können.
  • 6 „Spiegel Online“:  Immer präsent, immer knallig und dennoch seriös. „Spiegel Online“ hat es geschafft auch 2011 als  Leitmedium in der Tagesberichterstattung zu trumpfen. Spon , auf das auch große Zeitungen und Fernsehstationen bei ihren Themenkonferenzen schielen, ist für viele der erste und der letzte Klick des Tages im Netz.
  • 7 „Arte Junior“:  Fernsehen macht schlau – das Motto des „Arte Junior“-Angebots trifft wirklich zu. Während anderswo Disneyfilme in Endlosschleife laufen, wird hier noch anspruchsvolles Kinderprogramm am Wochenende rund um die Themen Kunst und Wissenschaft gestaltet.
  • 8 „Bild“ :  Weil sie jenseits aller Polarisierung zeigt, dass Boulevardjournalismus und Recherchequalität sehr wohl Zwillinge sein können und müssen. Auch wenn der Ton höchst umstritten war: Die Serie über die Griechenlands Eurobeitritt zeigte Mut zu im Boulevard ungewöhnlich komplexen Geschichten. Dazu hat Bild sich ein Instrument mit dem Leserbeirat geschaffen, das auf bemerkenswerte Weise eine Spur von Eigen-Kritik ins Blatt trägt.
  • 9 „Detektor.fm“:  Dahinter steht einen eine Gruppe junger freier Hörfunkjournalisten, die es ein kommerzielles Webradio mit öffentlich-rechtlichem Programmanspruch gestartet hat und es schafft, mit geringen Mitteln, ein sehr hörenswertes Programm auf die Beine zu stellen.
  • 10 „Die Zeit“:  Hier wird das Prinzip der „Edelfedern“ zum höchst lebendigen Vorbild, das heute nichts mehr von einer „alten Tante“ hat, aber dafür um so mehr von Zeitgeist im besten Sinne: Hier bekommt der Leser für sein Geld noch jede Menge Recherche, excellenter Schreibe und kreativem Journalismus in Wort & Bild.