Listen und gelistet werden

Twitter–Splitter (Teil 8): „medium magazin“-Autorin Ulrike Langer über Tipps & Tricks beim Twittern

Mehr Übersicht bei Twitter. Bisher wurden neue Friends (= Following) bei Twitter.com chronologisch erfasst. Mit den neuen Listen können Twitterer, denen man folgt, nun auch in selbstgewählte Gruppen sortiert werden. So ist es leichter, den Überblick in der Timeline zu behalten. Mit Applikationen wie Tweetdeck oder Seesmic Desktop funktonierte das schon länger, aber nun auch auf der Twitter-Website, die immer noch von den meisten Nutzern favorisiert wird. Darüber hinaus bieten die neuen Twitterlisten aber noch mehr: Sie sind wahlweise öffentlich (unter der Einstellung „public“ auf der Profilseite) oder privat. Das lässt sich für jede Liste gesondert festlegen. Listen kann man entweder über die waagerechte Leiste anlegen oder indem man auf „Lists“ in der rechten Seitenleiste klickt. Pro Account sind bis zu 20 Listen mit je bis zu 500 Followern möglich (auch mit Nutzern, denen Sie nicht regelmäßig folgen). Sie können außerdem entscheiden, ob sie gerade alle Tweets aus ihrer allgemeinen Timeline oder nur die aus einer bestimmten Liste sehen wollen.

Was habe ich davon, auf einer Liste zu stehen?

Von einer einzigen Liste wahrscheinlich nicht sehr viel, aber wenn Sie auf vielen Listen stehen, steigert das Ihre Reputation und macht potenzielle neue Follower auf Sie aufmerksam. Vor allem dann, wenn Sie auf Listen von Nutzern stehen, die selbst eine hohe Reputation haben. Die Nennungen in Listen sind vergleichbar mit solchen bei Tweetranking.com oder Empfehlungen am Followfriday (#ff).

Warum sollten mich die Listen anderer Nutzer interessieren?

Die Listen lassen sich abonnieren. Damit ergibt sich ein bequemer und effektiver Weg, neue interessante Twitterer zu finden. Wenn Sie sich z.B. für das Thema „Wissenschaft“ interessieren, sollten Sie bei twitternden Wissenschaftlern oder Wissenschaftsjournalisten nachschauen, welche Listen die entsprechenden Nutzer angelegt haben. Oder Sie suchen in der Twittersuche nach #themengebiet-ihrer-Wahl #list oder #Liste. Wenn Sie eine fremde Liste abonnieren, mischen sich die Tweets daraus nicht in Ihre eigene Timeline (außer von Accounts, denen Sie auch selbst folgen). Die abonnierte Liste wird zu Ihren eigenen Listen in der Seitenleiste abgelegt.

Was kann ich tun, wenn ich auf einer unliebsamen Liste stehe?

Auf manchen Listen will man lieber nicht stehen, z.B. auf „One-Night-Stands“ oder „Idioten“. Aber es ist ganz einfach, sich selbst von einer solchen zu Liste zu löschen: Blocken Sie den entsprechenden Follower und Sie verschwinden automatisch aus seinen öffentlichen Listen. (Dass Sie weiterhin in privaten Listen auftauchen, können Sie allerdings nicht verhindern). Tipp: Schauen Sie ab und zu nach, auf welchen öffentlichen Listen Sie stehen. Dazu klicken Sie auf die neue Anzeige neben der Zahl Ihrer Tweets.

Kann ich die Listen nur auf der Webseite twitter.com nutzen?

Noch unterstützen erst wenige Clients die neue Listenfunktion, z.B. Seesmic Desktop und Dabr. Das wird sich aber sicher schnell ändern.

Wie soll ich beim Anlegen eigener Listen vorgehen?

Ihre Listen sollten kurze und aussagekräftige Titel haben. Benennen und befüllen Sie ihre Listen so, dass sich keiner ihrer Follower wundern muss, warum er darin auftaucht. Und wenn Sie keine Lust haben, eigene Listen anzulegen, dann lassen Sie‘s einfach sein. @danyo vermeldete sehr sympathisch: „bei mir gibt es nur eine twitterliste in meinem kopf, betrifft alle meine followings und heißt ‚tägliche dosis awesomeness‘.“

Tipp: Gute Hinweise zum Thema gibt es u.a. bei WebZweiPunktNull.de

Die Autorin: Ulrike Langer twittert unter http://twitter.com/mediummagazin (ula) und http://twitter.com/mauisurfer25, bloggt unter http://medialdigital.de

Info: Erschienen in mediummagazin 12/2009; Weitere Folgen siehe www.mediummagazin.de