06 – Kategorie Kultur

Kulturjournalisten des Jahres Frank Schirrmacher (FAZ), Silke Burmester (freie Autorin) und Laudator Nikolaus Brender (ehem. Chefredakteur des ZDF), Foto: W.Borrs
Kulturjournalisten des Jahres Frank Schirrmacher (FAZ), Silke Burmester (freie Autorin) und Laudator Nikolaus Brender (ehem. Chefredakteur des ZDF), Foto: W.Borrs

Nikolaus Brender (Journalist des Jahres 2009 und Mitglied der Jury) ehrt die Kulturjournalisten des Jahres:
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1. Frank Schirrmacher, FAZ

Begründung der Jury: „Sein Meisterstück war 2010 die wegweisende Behandlung des Aufregers des Jahres: Thilo Sarrazins Thesen. Schirrmachers Essays und Interviews, auch zum Thema Internet oder Auswärtiges Amt, sind der beste Beweis, dass die Auseinandersetzung mit der Kultur einer Gesellschaft das Fundament politischer Berichterstattung ist.“

Frank Schirrmacher, der Kulturjournalist des Jahres 2010, über die neue Konkurrenz der Feuilletonisten – Google und Facebook:
[audio:http://www.mediummagazin.de/wp-content/uploads/14_Kultur_Replik_FSchirrmacher.mp3]

2. Dieter Moor „TTT – Titel, Thesen, Temperamente“

„Er und sein Team rund um die Kultursendung ,ttt‘ sind 2010 angetreten, gesellschaftspolitische Themen konsequent über Kulturberichterstattung abzubilden, und schafften es ein ums andere Mal, pointiert und geistreich größere Dimensionen als nur das Klein-Klein der nächsten Ausstellungseröffnung zu zeigen.“

3. Silke Burmester, freie Autorin

„Als ´Kriegsberichter`¬statterin meldet sie sich jede Woche in der taz zu Wort – und entlarvt mit ihrem lakonischen Tonfall die oft hyperventilierende, sich um sich selbst drehende Medienmeute. Sie legt jedes Mal ihren Finger direkt in die Wunde der Branche – eine unverzichtbare Wohltuung für die (Medien-)kultur des Landes.“

4. Arnd Brummer, „Chrismon“

„Gerade im kirchenkritischen Jahr 2010 hat Arnd Brummer  als Chefredakteur und Autor mit seiner klugen Gratwanderung zwischen Glaubensbekenntnis und Kirchenkritik  gezeigt, wie kirchliche Publizistik funktionieren kann: mit anspruchsvollem, immer wieder überraschenden Journalismus in Wort und Bild, der die Adressaten zu Lesen verführt. So bringt „Chrismon“  die besondere Kultur religiöser Werte auch solchen Lesern nahe, die mit Kirche eigentlich nicht viel am Hut haben.

5. Andrian Kreye, „Süddeutsche Zeitung“

„Sein kultureller Output ist enorm – im Blatt und im Blog. Kreye analysiert das hochgeistige und verschont sich auch nicht mit den Niederungen der Kulturnation, kann Pop und Internet kulturell verankern.“

6. Gert Scobel, 3sat

„Immer wieder aufregend: sein Art, Wissensthemen anzupacken – speziell etwa die dreiteilige Serie, drei Wochen hintereinander, über Philosophie im Frühjahr 2010. Derartiges gibt es sonst nirgends im deutschen Fernsehen, das muss man erst einmal machen (dürfen).“

7. Tom Schimmeck, freier Autor

„Er ist ein Missionar im besten Sinne, einer der besten Medien- und Kulturkritiker der Republik. In dieser Qualität überzeugte 2010 auch sein erstes Buch, Titel: „Am besten nichts Neues“, Thema: Medien und Meinungsmache.“

8. Kerstin Decker, freie Autorin

„Ihre klugen und differenzierten „Schlaglöcher“ in der taz sind Pflicht sowie ihre nicht minder klugen und kenntnisreichen Kultuartikel im „Tagesspiegel“, mit denen sie nun, 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, auch den Wessis den früheren Osten begreiflich macht.“

9. Peter Seewald, freier Autor

„Er landete mit dem Interview mit Papst Benedikt XVI. einen echten Scoop: das erste Interview mit einem Papst in der Geschichte der katholischen Kirche. Was jahrelange thematische Spezialisierung und journalischische Hartnäckigkeit bewirken können, trat hier aufs beste zutage.“

10. Johanna Adorján, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“

„Für ihr rasant-komisches portraitierendes Interview mit Reich-Ranicki zu seinem 90. Geburtstag verdient sie allemal Lob. Genauso aber für ihre immer wieder feinsinnige, analytisch-genaue Perspektive auf aktuelle kulturelle Themen – so etwa das Portrait über die Ding-Sammlerin und Autorin Leanne Shapton vom Januar 2010.“