Menschenrechtlerin will Journalistenmorde aufklären

manila. Wahlversprechen sind leicht gegeben – entscheidend ist, was nach dem Urnengang in die Tat umgesetzt wird. Auf den Philippinen scheint es einer ernst zu meinen: Der im Mai mit großer Mehrheit ins Amt gewählte Präsident Benigno „Noynoy“ Aquino hatte im Wahlkampf angekündigt, mit Korruption und Rechtlosigkeit in dem südostasiatischen Inselstaat aufräumen zu wollen. Jetzt hat die gerade von Aquino eingesetzte Justizministerin Leila de Lima, die zuvor die Menschenrechtskommission des südostasiatischen Landes leitete, angekündigt, eine Super Task Force zu gründen, um die zahlreichen Journalistenmorde der vergangenen Jahre aufzuklären. Während der neunjährigen Amtszeit von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo waren mehr als 100 Journalisten gewaltsam ums Leben gekommen. In kaum einem Fall wurden die Täter gefasst, geschweige denn verurteilt. Nach einem Massaker an 32 Medienvertretern im November 2009 stufte die International Federation of Journalists (Brüssel) die Philippinen noch vor dem Irak als gefährlichstes Land für Journalisten ein. De Lima hat nun dem National Press Club in Manila versprochen, die Angelegenheit zur Chefsache zu machen. Nur wenn Täter hart bestraft würden, könnten sich Journalisten wieder sicherer fühlen, so die Justizministerin.

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Erschienen in Ausgabe 09/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 15 bis 17. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.