Titeloffensive 2010: Viel Fleisch

Beef!. Im Oktober 2009 legte G+J „Beef!“ zum Probieren auf den Medien-Grill . Jetzt erscheint das Food- und Lifestylemagazin für Männer vierteljährlich (Druckauflage: 100.000, Heftpreis: 9,80 Euro). Chefredakteur Jan Spielhagen spricht von einem klassischen Autorenheft, was dem Konzept auch den Sieg beim G+J-Ideenwettbewerb „Grüne Wiese“ eingebracht habe. Er legt Wert darauf, dass „Beef!“ sich „richtig gute Leute“ leistet, lässt, dank „stern“-Unterstützung, auch mal einen Autor für zehn Seiten über Reiswein nach Japan fliegen. Die Redaktion erhalte „extrem“ viele Anfragen von Freien, doch „Beef!“ sei wählerisch. Da zum Konzept ein „beobachtender Foodjournalismus“ gehöre, kämen nicht nur ausgewiesene Gourmet-Schreiber zum Zug.

Yuno. Nachdem „Neon“ längst etabliert ist und „Nido“ jetzt regelmäßig erscheint, testet Gruner+Jahr ab dem 15. Juni „yuno“. Das Magazin für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren wird in einer Druckauflage von 175.000 Exemplaren erscheinen und 3 Euro kosten. In einer kraftvollen Bildsprache soll „yuno“ der jungen Leserschaft Aktuelles erklären. Anders als bei klassischen Kinder-Wissensmagazinen werden zum Beispiel auch psychologische Themen behandelt. Damit es nicht zu kopflastig wird, gehören auch Stars und Style zum Konzept. Außerdem befinden sich in der kleinen Wundertüte Sport, Geschichte und Wissenschaft. „yuno“-Redaktionsleiter Florian Gless, zugleich beim „stern“ Ressortleiter „Deutschland und Gesellschaft“, möchte der jungen Zielgruppe Hintergründe und Erklärungen bieten. Schließlich verbindet G+J mit „yuno“ explizit die Hoffnung, künftige Leser an den „stern“ heranzuführen. In dessen Redaktion wurde das Sternchen auch konzipiert.

Mein schöner Land. Burdas „mein schönes Land“ (Untertitel: „Gutes bewahren, Schönes entdecken“) hat den Testlauf erfolgreich absolviert und erscheint fortan zweimonatlich (Heftpreis: 3,50 Euro, Druckauflage 320.000 Exemplare). Ohne DEN Erfolgstitel der vergangenen Jahre, „Landlust“ (Landwirtschaftsverlag), beim Namen zu nennen, verkündet die Pressemitteilung, das Testheft habe es auf Platz 2 hinter dem „Marktführer“ geschafft. „Landlust“ erweist sich einmal mehr als nicht versiegende Inspirationsquelle für immer neue Titel wie „Liebes Land“ oder erst jüngst Springers „Landpartie“, die unter der Marke „Bild der Frau“ testweise die Sehnsüchte der Großstadtmenschen anzapft. Burdas „mein schönes Land“ wirft nun die regionale Herkunft in die Waagschale und spricht von dem „von der Sonne verwöhnten Süden Deutschlands“ – der Text wurde offenbar vor dem Mai verfasst.

Andrea Kögel, Chefredakteurin von „mein schönes Land“, arbeitet derzeit mit einigen wenigen der Redaktion gut bekannten freien Autoren. Das müsse aber nicht so bleiben. „Mein schönes Land“ sei durchaus offen für freie Text- und Bildangebote –am besten beides zusammen im Paket.

Donna. An die Leserin ab 45 richtet sich „freundin Donna“ . Im Erfolgsfall soll das Heft (Startauflage: 300.000, Preis: 3 Euro) zweimonatlich oder monatlich an den Kiosk gehen. „freundin Donna“ versteht sich als große Schwester der „freundin“, als Frauenzeitschrift für die „Best-Ager-Frauen“. Chefredakteurin beider Blätter ist Ulrike Zeitlinger. Trotz der unterschiedlichen Alters-gruppe deckt „freundin Donna“ auf 260 Seiten die gleichen Themen ab: Mode, Beauty, Psychologie und Partnerschaft. Im Unterschied zur „freundin“ arbeitet „ Donna“ allerdings mit einer ruhigeren Optik. Mode und Models sind verständlicherweise erwachsener. Ulrike Zeitlinger weist auf den starken Textteil hin. Neben den Standards pflegt „freundin Donna“ nämlich auch die Reportage.

Alley Cat. Es kommt nicht alle Tage vor, dass der Burda-Verlag einen neuen Titel als „provokant“ und „sexy“ bewirbt. „Alley Cat“ (Auflage: 150.000, Heftpreis: 3 Euro) testet als junges Frauen-Magazin eine Mischung aus Erotik, Sinnlichkeit und Sex. „Alley Cat“ bedeutet „streunende Katze“, aber auch „leichtes Mädchen“. Neben allerlei Unverblümtem (so die Selbst-Charakterisierung ) findet die Leserin auch Standards wie Mode, Beauty und Reisen. Gründerin und Chefredakteurin Ina Küper hatte das Magazin bereits 2008 alleine auf den Markt gebracht. Das Konzept hatte sie ursprünglich an der Düsseldorfer Akademie Mode Design (AMD) entwickelt, als Studentin von Modejournalismus und Medienkommunikation. Dann wurde Burda darauf aufmerksam. Ina Küper erzählt: „Ulrike Zeitlinger („freundin“-Chefredakteurin) und Philipp Welte (Verlagsvorstand von Hubert Burda) sahen in ‚Alley Cat‘ einen ‚Rohdiamanten‘“. Mal sehen, ob er jetzt bei Burda funkelt.

Erschienen in Ausgabe 06/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 8 bis 8. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.