Denkpause bei „Carta“

Woran ist �Carta� gescheitert?

Carta� ist aus meiner Sicht nicht gescheitert. �Carta� hat viele Leser gefunden und erfreut, Themen gesetzt, Nachrichtenwert generiert und zwei Medienpreise gewonnen. Um in seiner bisherigen Form weitergeführt zu werden, hätte �Carta� mehr Vermarktungserlöse gebraucht. Ich hätte �Carta� vielleicht weniger als Experiment und mehr als Geschäftsmodell denken sollen.

Was bleibt?

Carta� hat einige Impulse in den Bereichen Digitale Öffentlichkeit, Leistungsschutzrecht und Medienpolitik gesetzt. Auch das Design von David Linderman kann man vielleicht als stilprägend bezeichnen.

Stimmt Sie das vorläufige Ende pessimistisch für die Zukunft von Autoren-Kollektiven und für ein Feuilleton im Netz?

Ich würde das nicht verallgemeinern. Autorenkollektive gibt es in ganz unterschiedlicher Form. Und das Netz bietet in seiner Breite großartigen Platz auch für feuilletonistische Inhalte.

Wie stehen die Chancen, dass �Carta� nach der �Sommerpause� zurückkehrt?

Gut. Vor dem Neustart steht aber die Neukonzeption.

Erschienen in Ausgabe 07+08/2011 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 63 bis 63. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.