Top und Flop des Monats

In:

Mehr Medienbeobachtung

Wenn schon eine neue staatliche Initiative das gedruckte Wort schützen will, dann muss etwas im Busch sein: Der Medienwandel geht um. Es kommt in Zukunft immer weniger aufs Papier an. Es geht um Inhalte. Im Internet wird auch das geschriebene Wort gelesen und das gesprochene Wort gehört. „Die Zeit“ hat eine Trilogie über dieses „neue“ Medium verfasst und ihrer Zeitung beigelegt. Nicht schlecht, aber noch zu kurz gefasst. Der Medienwandel geht weiter. Warum nicht gleich ein neues Ressort mit neuem Buch namens Medien? Darin lassen sich die neuen Entwicklungen beobachten: Internet, Fernsehen, Print – alles ist im Fluss. Gebündelte Medienbeobachtung an einem Ort, bitte!

Out:

Fußball im Free-TV

Sie gehört zur aussterbenden Spezies: die Fußball-Bundesliga im frei-empfangbaren Fernsehen. Wie lange bleibt sie noch im Free-TV? Die Deutsche Fußball Liga hat mit der Kirch-Agentur Sirius angebandelt, Rupert Murdoch ist bei Premiere eingestiegen: Es riecht nach Geld, Geld, Geld. Bedeutet dies das Aus für die „Sportschau“? Die ARD hat schon einen Ersatz in der Hinterhand, den kleinen Bruder Handball. Am Samstag um 17.30 Uhr läuft „Liga 1“ im NDR und WDR, alles aus der 1. Handball-Bundesliga. Das ist ausbaufähig und kann der Fußball-Ersatz, die neue „Sportschau“, werden, wenn das Erste den Fußball-Zuschlag nicht mehr bekommen sollte. Das wäre nicht das Schlechteste. Im Gegenteil. Das Potenzial ist da: Millionen fieberten zur WM 2007 und EM 2008 mit. Und im Vergleich zum Fußball sind die deutschen Handball-Klubs international erfolgreich, Live-Spiele spannender und Tore fallen am Fließband.

Text: Jan Hauser ist Mitglied im Netzwerk JungeJournalisten.de, die in „medium magazin“ ihre aktuellen persönlichen „in & out“ vorstellen.

Erschienen in Ausgabe 7/2008 in der Rubrik „Spektrum“ auf Seite 8 bis 8. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.