Die Journalisten des Jahres

Zum dritten Mal haben die Mitglieder der „medium magazin“-Jury die „Journalisten des Jahres“ gewählt. Neu im Kreis der Juroren sind in diesem Jahr Michael Jürgs, Eva Kohlrusch, Jan-Eric Peters, Bernd Gäbler, Peter Glaser und Berthold Flöper (die komplette Namensliste der Jury siehe Seite 27).

Und noch ein paar Neuerungen gibt es bei dieser Wahl: neben den beiden Sonderpreisen an Jürgen Klopp und Horst Schlämmer (s. Kasten rechts) haben wir erstmals eine „Redaktion des Jahres“ gekürt: 2006 ist es die „Süddeutsche Zeitung“, deren Journalisten in nahezu allen Kategorien die meisten Nominierungen und Auszeichnungen erhielten. Zudem ist die „Süddeutsche“ 2006 zum unbestrittenen Marktführer der überregionalen Tageszeitungen avanciert und hat sich mit zahlreichen innovativen Zusatzprodukten profiliert.

In der Kategorie „Lokaljournalisten“ haben wir diesmal unterschieden in „Lokale Autoren“ und „Lokale Strategen“, um den vielfältigen Aufgaben in diesem Bereich besser gerecht werden zu können. Deshalb gibt es in diesem Jahr zwei gleichrangige erste „Lokaljournalisten des Jahres“: Frauke Wolter, Vize-Politikchefin der „Badischen Zeitung“, sowie Ulrich Reitz, Chefredakteur der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

Und die Wahl hat noch einen Doppelpass gebracht: Nach Frank Schirrmacher (2004) und Alice Schwarzer (2005) geht die Auszeichnung „Journalist des Jahres“ 2006 zu gleichen Teilen an Michael Ebert und Timm Klotzek. Die beiden Erfinder und seit Anfang 2006 auch Chefredakteure von „Neon“ (Gruner+Jahr) haben mit ihrer Arbeit 2006 nicht nur die Jury in seltener Übereinstimmung überzeugt. Sie sind zu Trendsettern geworden, denen ein weit überdurchschnittlicher Abonnementzuwachs recht gibt: Junge Leute wollen und können auch lange Texte lesen – vorausgesetzt, man trifft den richtigen Ton und die richtigen Themen. Michael Ebert und Timm Klotzek gelingt beides außergewöhnlich gut in Print und Online.

Dass Online längst ein etabliertes Medium für Journalisten geworden ist, zeigt auch die Wahl der Newcomerin des Jahres: Katharina Borchert, die erst zur Kult-Bloggerin avanciert ist und jetzt als Online-Chefin der WAZ-Gruppe beweisen kann und muss, was als Strategin in ihr steckt. 101 Journalisten des Jahres sind natürlich viel zu wenige. Es gibt, zum Glück, noch viel mehr exzellente Journalisten und Journalistinnen. Auch deswegen werden im nächsten Jahr wieder die „Journalisten des Jahres“ gewählt. Und dann sind Sie womöglich mit dabei!

PS: Die Feier der „Journalisten des Jahres“, zu der die jeweils ersten drei Preisträger, die Jury und die Vorjahressieger eingeladen sind, findet am 17. Januar 2007 im Deutschen Historischen Museum in Berlin statt. Mehr dazu im nächsten „medium magazin“, das im Februar erscheint. Auf ein gutes, erfolgreiches Jahr 2007!

1 Michael Ebert & Timm Klotzek (l.)

„Neon“

Kommentar: „Ihre Zeitschrift hat Kultstatus in der iPod-Generation der 20-bis 35-Jährigen, weil sie zugleich Gefühl und Verstand anspricht. Mit ihren Themen, Bildern und Aktionen Print und Online sind die Neon-Macher zu Trendsettern geworden – und haben Abonnementzuwächse mit Traumraten von über 50 Prozent. Neon ist der journalistische Überraschungserfolg des Jahres 2006.

Jurystimmen: „Unaufgeregt, authentisch, erfolgreich“, „kreativ und innovativ, „Weil sie das junge Magazin zu einem nie erwarteten Erfolg geführt haben – bei ihren Lesern und wirtschaftlich“.

Erschienen in Ausgabe 1/2007 in der Rubrik „Titel“ auf Seite 24 bis 31 Autor/en: Annette Milz. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.