Web 2.0: Was bedeutet …

User-Generated Content „UGC“, das als Schlagwort durch die Verlagslandschaft geistert, wird spöttisch auch als „AAL-Prinzip“ übersetzt: „Andere Arbeiten Lassen“. Ein echtes UGC-Projekt ist dieser Artikel: Alexander Svensson sah internationale Studien zu den Features von Tageszeitungs-Websites. Er schlug in seinem Weblog vor, dass zum Vergleich eine Bestandsaufnahme für die Bundesrepublik interessant sein könnte. Kurz darauf kam ihm die Idee: Internetnutzer kennen die Webseiten ihrer Tageszeitungen. Er stellte eine Liste von 100 deutschen Tageszeitungen in ein frisch installiertes Wiki, gab eine kleine Hilfestellung und schrieb darüber in seinem Weblog. Die Nutzer kamen, sahen und machten. Der Rest passierte dann zwischen August und November 2006 (fast) von ganz allein …

Die von vielen freiwilligen Helfern und den Autoren im Wiki erfassten Daten wurden überprüft, bereinigt und in statistisch verwertbarer Form aufbereitet. Der benutzte Datensatz wird nach Erscheinen des „medium magazin“-Beitrags im Wiki der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Wortfeld-Wiki: http:// www.wortfeld.de/wiki/

… Wikis sind Websites, bei denen ein Nutzer Seiten direkt im Browser selbst anlegen, bearbeiten und speichern kann, meist ohne sich dafür registrieren zu müssen. Bekanntestes Beispiel ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia, bei der allein in Deutschland rund 35.000 Freiwillige mitwirken.

… Social Bookmarking ist das öffentliche Anlegen von Links auf Internetinhalte: Findet der Nutzer etwa einen Artikel bemerkenswert, legt er mit einem Dienst wie del.icio.us oder Mister-Wong.de ein Lesezeichen an, gegebenenfalls mit einem kurzen Kommentar. Andere Nutzer können diese Lesezeichen abonnieren oder können sehen, wer außer ihnen diesen Artikel „gebookmarkt“ und kommentiert hat.

… RSS ist ein Format, mit dem ein Nutzer Inhalte verschiedener Websites abonnieren kann. Mit einem RSS-Feed bekommt er beispielsweise die neuesten Einträge eines Blogs oder aktuelle Artikel einer Online-Zeitung serviert, aber auch Videos und Audios. Mit Websites oder Programmen, die solche RSS-Abonnements ermöglichen, kann er bequem aktuelle Inhalte Hunderter Websites verfolgen.

… Podcasts sind Audio-oder Video-Angebote zum Abonnieren via RSS, die ein Nutzer daheim am Rechner abspielen oder nach dem Herunterladen unterwegs per MP3-Player hören kann.

… Weblogs oder kurz Blogs sind Websites, die aus einzelnen, nach Datum sortierten Einträgen bestehen. Inhaltlich ist die Bandbreite groß: Blogs können etwa aus ausführlichen Artikeln, Tagebuch-Einträgen mit Alltagsbeobachtungen, Zeichnungen, Videos, Links auf interessante Dinge im Internet oder einer Mischung aus alledem bestehen. Häufig können Nutzer die Einträge kommentieren. Viele Blogger haben am Rande ihres Weblogs eine Blogroll: eine Liste mit Links zu anderen empfehlenswerten Weblogs, die der Blogger verfolgt.

Erschienen in Ausgabe 1/2007 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 56 bis 56. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.