LeadAwards für Angela Merkel

Überraschungen waren beim diesjährigen LeadAward nicht zu erwarten. In der Königsklasse „LeadMagazin des Jahres“ hatte die Jury unter Leitung von Markus Peichl die Wahl zwischen den Großen der Branche: „stern“, „SZ-Magazin“ und „Architectural Digest“ hatten es in die Endrunde geschafft. Auch in anderen Kategorien dominierte der Condé Nast-Gruner+Jahr-Süddeutsche-Dreiklang.

Nur beim „Cover des Jahres“ mischte sich ein David unter die versammelten Goliathe: Mit ihrem Titel „Kohls Mädchen packt aus“ schaffte das Frankfurter Satiremagazin „Titanic“ den Sprung auf Peichls Liste. Das Cover zeigt eine Fotocollage von Angela Merkel als Entführungsopfer Natascha Kampusch, in der Unterzeile heißt es: „Ich musste Kanzler zu ihm sagen.“ Als die Redaktion im Februar von ihrer Nominierung für die LeadAdwards erfuhr, reagierte „Titanic“-Chefredakteur Thomas Gsella prompt und veröffentlichte auf der Internetseite eine Dankesadresse: „Die Redaktion freut sich, vor allem, weil sie noch nie einen Preis mit einer derart wichtigtuerischen Binnenmajuskel erhalten hat.“

Die „LeadAward“-Kategorie „Newcomer des Jahres“ blieb in diesem Jahr ohne Preis und Nominierung, weil, so Peichl, nur wenig neue Magazine erschienen seien. Dies sei ein „signifikantes Zeichen für den Innovations-und Qualitätsmangel auf dem deutschen Magazinmarkt“. Bei nur „drei oder vier neuen Titeln“ hätte „jede Neuerscheinung automatisch eine Nominierung erhalten – ungeachtet der Qualität“, so Peichl.

Infos: www.leadacademy.de/2007/index.html

Erschienen in Ausgabe 3/2007 in der Rubrik „Kurz & Bündig“ auf Seite 10 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.