Beistand für die Öffentlich-Rechtlichen

Die Qualitätsdiskussion im öffentlich-rechtlichen Fernsehen braucht institutionalisierten fachlichen Beistand. Zu diesem Urteil kommt zumindest – wenig überraschend – eine Studie des Adolf-Grimme-Instituts (Marl) für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung. Für den Fortbestand von ARD und ZDF werde es künftig „entscheidend sein“, sich als Garant von „klar profilierten, hochwertigen Qualitätsprogrammen“ zu präsentieren. Den für die Binnenkontrolle und Selbstverwaltung zuständigen Gremien fehle es hier aber an Sachverstand wie an der an sich gebotenen Unabhängigkeit. Da die Gremien „tendenziell und unvermeidlich“ dem eigenen Sender gegenüber zu einer „Hausloyalität“ neigten, sollten sie auf eine externe „kontinuierliche, professionelle Betrachtung und Bewertung“ zurückgreifen können. Zu Mitgliedern einer solchen „urteilskompetenten Plattform“ empfiehlt Grimme neben dem eigenen Haus weitere Medieninstitute sowie TV-Kritiker und die Wissenschaft. Wenig Gegenliebe findet der Vorschlag erwartungsgemäß bei ARD-Programmdirektor Günter Struve: Weil diese Kompetenzen in den „Rundfunkräten schon vorhanden“ seien, hält er ein solches Gremium schlicht „für entbehrlich“.

Info: Unter folgendem Link kann die Studie im Volltext runtergeladen werden: http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/04418inf.html

Steffen Grimberg

Erschienen in Ausgabe 5/2007 in der Rubrik „Kurz u. Bündig“ auf Seite 10 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.