Zuviel Gratisblätter in Dänemark

Langsam lichtet sich der Gratiszeitungsdschungel in Dänemark wieder. Am 19. April publizierte der zur britischen Mecom-Gruppe gehörende Verlag Berlingske zum letzten Mal das Blatt „Dato“. Die Zeitung war eine von fünf Gratisblättern in der Hauptstadt und sollte wie die Konkurrenten „Nyhedsavisen“ und „24timer“ kostenlos an die Haushalte im Stadtgebiet verteilt werden. Weil in Dänemark Arbeitskräfte Mangelware sind und es nicht genug Zeitungsboten gibt, hat es aber nie geklappt, große Teile der Stadt regelmäßig mit den Blättern zu versorgen. Das sorgt für anhaltenden Ärger. Die Anzeigenkunden haben zudem das Produkt nicht angenommen, sagt Lars Bo Haber-Petersen, Geschäftsführer der Gratiszeitungssparte von Berlingske. „Urban“, die zweite kostenlose und profitable Zeitung des Verlages, soll weiterhin erscheinen und wie bisher vor allem im Straßenverkehr verteilt werden.

Außerhalb Dänemarks geht die Expansion jedoch weiter: Die isländische Dagsbrun Media, die in Kopenhagen das Gratisblatt „Nyhedsavisen“ herausgibt, publiziert seit dem 18. April in den USA das Gratisblatt „Boston now“. Auch dort ist der Wettkampf um die Leser skandinavisch: Größte Konkurrenz ist „Metro Boston“ der schwedischen Metro Gruppe.

Clemens Bomsdorf

Erschienen in Ausgabe 5/2007 in der Rubrik „Kurz u. Bündig“ auf Seite 12 bis 12. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.