1. Preis Hörfunk: „Chartbreaker aus der Provinz“

Der Autor

Kilian Kirchgeßner

geboren am 22. Mai 1980, aufgewachsen im ostwestfälischen Rietberg

seit 1995: Freie Mitarbeit bei verschiedenen Medien (zunächst regional, später bundesweit)

2000 bis 2005: Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule München

2000 bis 2005: Journalistik-Studium in München und Prag

2003 bis 2004: Zusatzstudium „Bohemicum“ zur tschechischen Sprache, Landes- und Kulturkunde an der Universität Regensburg

seit 2005: Korrespondent in Prag (u.a. Berichte und Reportagen in: „Die Zeit“, „Deutschlandfunk“, „Deutschlandradio Kultur“, „Financial Times Deutschland“, „Frankfurter Rundschau“, „Das Parlament“, „Brigitte“)

Der Inhalt

Von wegen deutscher Karnevals-Schlager: Die Polka „Rosamunde“ stammt aus Tschechien und diente als Tanzmusik auf prächtigen Bällen. Kilian Kirchgeßner lädt die Hörer seines Beitrags zu einem Besuch in das böhmische Dorf Zbraslav ein, wo Kapellmeister Jaromir Vejvoda das Licht der Welt erblickte und von wo aus seine berühmteste Melodie später ihren Siegeszug um die Welt antrat.

Die Dramaturgie

0:00! Musik: Strophenmelodie der Polka „Rosamunde“ wird als Einstimmung ins Thema angespielt (historische Aufnahme mit Schellack-Akustik)

0:10 Sprechertext: Zeitreise ins Jahr 1927 (Entstehungsjahr der Polka „Rosamunde“); Komponist Jaromir Vejvoda wird den Hörern vorgestellt unterlegt mit der Strophenmelodie von „Rosamunde“

0:30 Interviewpassage: Josef Vejvoda, der Sohn Jaromir Vejvodas, erzählt vom breiten Repertoire des Vaters unterlegt mit der Strophenmelodie von „Rosamunde“

0:53 Sprechertext: Josef Vejvoda selbst, sein musikalisches Schaffen und sein Engagement als „Denkmalpfleger“ des Vaters werden vorgestellt („Rosamunde“-Museum im Geburtshaus des Vaters in Zbraslav) ohne Musik

1:15 Musik: Erstmals wird der allgemein bekannte Refrain von „Rosamunde“ eingespielt, um Jaromir Vejvoda als „ungekrönten König der tschechischen Blasmusik“ zu etablieren

1:25 Sprechertext: Entstehungsgeschichte der Polka „Rosamunde“ im Jahre 1927 wird erzählt unterlegt mit dem Refrain von „Rosamunde“

1:45 Interviewpassage: Josef Vejvoda erinnert sich an die Arbeitsweise seines Vaters (Geigespielen im Wohnzimmer) unterlegt mit Geigenmusik

2:00 Sprechertext: Der Hörer erfährt, wie Jaromir Vejvoda mit „Rosamunde“ erste Erfolge feiert und dann die Noten für 150 Kronen an einen Verlag verkauft ohne Musik

2:33 Sprechertext: Die Erfolgsgeschichte des „Rosamunde“-Schlagers wird zuerst anhand verschiedener Exponate aus dem „Rosamunde“-Museum erzählt (Original-Partitur, Goldene Schallplatten etc.) unterlegt mit Akkordeonversion von „Rosamunde“

2:45 Sprechertext: Weltweiter Siegeszug von „Rosamunde“ wird anhand verschiedenster Interpretationen nachgezeichnet:

* mehr als 1 Million verkaufte Exemplare der Akkordeonvariante in Amerika (1939)

* militärische Version der Andrews Sisters „Here comes the navy“ (Werbesong der US-Marine)

* deutsche Version im Stil der Comedian Harmonists

* Version auf Japanisch

* Variante für Tenor in Esperanto

* Texte in 24 anderen Sprachen (darunter „Rosamunde“ als Weihnachtslied in Finnland)

* Lieblingsvariante von Josef Vejvoda im swingenden Rhythmus (Interviewpassage wird referiert)

immer mit dem jeweiligen Hörbeispiel versehen

4:44 Interviewpassage: Überlegungen von Josef Vejvoda zum Erfolg der „Rosamunde“

unterlegt mit der Swing-Variante der Polka

5:03 Musik: letzte Takte der Swing-Variante markieren zugleich das Ende des Beitrags

* Time code,

Gesamtlänge des Beitrags: 5:05 Minuten

Die Schlüsselelemente

1.Musik (Polka „Rosamunde“ in verschiedenen Variationen und Geigenmusik): zur Einstimmung ins Thema, zur Untermalung des Sprechertextes und der Interviewpassagen, als Klammer zwischen einzelnen Teilen des Hörfunkbeitrags, als Hörbeispiel, als Schlusspassage des Beitrags

2.Sprechertext: inhaltlicher roter Faden des Beitrags

3.Interviewpassagen (nur Interviewantworten ohne die dazugehörigen Fragen): Zeitzeugenbericht zur Verlebendigung und Authentifizierung des Sprechertextes

zusammengestellt von Katy Walther

Die Technik

Das Gespräch mit dem Komponisten-Sohn Josef Vejvoda wurde mit einem Minidisc-Walkman Sony MZ-N710 aufgenommen. Als Mikrofon kam ein Sennheiser MD 46 mit Nieren-Charakteristik zum Einsatz. Als Speichermedium diente eine Minidisc der Marke TDK. In den Computer wurde das Gespräch anschließend mit Hilfe einer externen Soundkarte (TransitAudio des Herstellers M-Audio) eingespielt. Die Sprecher-Passagen entstanden mit derselben Technik im kleinen Heim-Studio von Kilian Kirchgeßner, ebenso wie der Grob- und der Feinschnitt. Der fertige Beitrag wurde digital als mp3-Datei an den Deutschlandfunk überspielt.

Tipp:

Der Beitrag „Chartbreaker aus der Provinz“ kann im Netz nachgehört werden unter: www.kilian-kirchgessner.de. (Der Deutschlandfunk bietet die Beiträge aus der Reihe „Corso“ nicht im Internet-Archiv an.)

Erschienen in Ausgabe 6/2007 in der Rubrik „Best of Axel-Springer-Preis für junge Journalisten“ auf Seite 7 bis 8. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.