Das „Joost“-Prinzip

Der neue Online-Fernsehdienst „Joost“ ( www.joost.com) wurde gegründet von Janus Friis und Niklas Zennstrom, die zuvor schon die Telefonie-Software „Skype“ und die umstrittene Tauschbörse „Kazaa“ ins Leben riefen. Wie „Kazaa“ und „Skype“ setzt auch „Joost“ auf P2P-Technologie, um die Last des Angebots auf viele Schultern zu verteilen. Wenn ein „Joost“-Nutzer mit der Software der Firma eine Fernsehsendung abruft, dann überträgt er die empfangenen Daten automatisch auch an andere Zuschauer.

Damit ist es der Firma möglich, Infrastrukturkosten zu minimieren. Außerdem kommt es nicht zu Überlastungen, wenn eine Show plötzlich sehr beliebt ist – so jedenfalls die Theorie. In der Praxis kam es dennoch zu Ausfällen, als „Joost“ Anfang Mai seinen Beta-Test für Tausende neuer Nutzer öffnete.

Die Begeisterung der Branche scheint dies nicht zu schmälern. Die Firma hat sich mittlerweile Lizenzen von zahlreichen großen Studios sowie eine ganze Reihe bekannter Werbekunden sichern können. Im Mai gab „Joost“ zudem eine 45 Millionen US-Dollar schwere Finanzierungsrunde bekannt. Zu den Investoren gehören unter anderem die Medienriesen „CBS“ und „Viacom“. Beide nutzen „Joost“ auch zur Verbreitung ihrer Produktionen.

„Joost“ hat eigenen Angaben zufolge mittlerweile mehr als 150 verschiedene Kanäle. Allerdings sind nicht alle dieser Angebote global verfügbar. Rund ein Drittel aller „Joost“-Kanäle ist an regional begrenzte Lizenzen gebunden.

Erschienen in Ausgabe 6/2007 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 30 bis 30. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.