Die gute Nachricht lautet: Migranten werden von deutschen Medien gut erreicht. Vor allem Zuwanderer mit guten Deutschkenntnissen nutzen ganz überwiegend deutschsprachige Medien, die gefürchtete mediale Parallelgesellschaft existiert nicht. Zu diesem Fazit kommt die von ARD, ZDF und der gemeinnützige Hertie-Stiftung in Auftrag gegebene Studie „Medien und Migranten 2007“. Hierfür wurden erstmals 3010 Migrantinnen und Migranten repräsentativ befragt. Bei der Mediennutzung bilden Zuwanderer erwartbarerweise keinen monolithischen Block, sondern legen höchst unterschiedliche Eigenarten an den Tag. Klares Leitmedium ist auch hier das Fernsehen, seine Reichweite liegt wie auch die des Internets gleichauf mit den deutschen Durchschnittswerten. Wesentlich weniger als die „Ureinwohner“ nutzen Zuwanderer dagegen Radio und Tageszeitung. Bei den TV-Sendern liegen die privaten Programme klar vor den öffentlich-rechtlichen Kanälen. Ob und wie intensiv heimatsprachige Medienangebote genutzt werden, hängt neben mangelnden deutschen Sprachkenntnissen auch mit deren Verfügbarkeit zusammen. Die Erkenntnisse der Studie sollen jetzt weiter ausgewertet werden und vor allem den Öffentlich-Rechtlichen zur Verbesserung ihres Angebots – und damit ihrer Akzeptanz bei Migrantinnen und Migranten dienen. Steffen Grimberg
Tipp: Die Studienergebnisse stehen online unter: www.migrationstagung.zdf.de
Erschienen in Ausgabe 7/2007 in der Rubrik „Kurz & Bündig“ auf Seite 8 bis 8. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.