Best of … Zeitungsjournalismus

Ob große oder kleine Zeitung, ob Wochen-oder Sonntagsblatt, ob Leitartikel oder lokales Feature, ob bekannt oder unbekannt: Der Theodor-Wolff-Preis will das ganze Spektrum der Zeitung abbilden – und deshalb ist die Bewerbung um den renommiertesten deutschen Journalistenpreis für alle Journalisten der Gattung und mit fast allen Stilformen möglich. Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der Jury ist – abgesehen von der journalistischen Qualität – welche Bedeutung die Artikel für die Öffentlichkeit haben.

1973 wurde der Theodor-Wolff-Preis erstmals vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ausgelobt. Er wird einmalig vergeben: Wer einmal ausgezeichnet wurde, kann sich nicht erneut bewerben. In diesem Jahr wählte die Jury die Preisträger unter 345 eingesandten Beiträgen aus; 121 stammten von Frauen, 224 von Männern. In 2006 waren es 386 Texte gewesen. Der Preis wurde einmal in der Kategorie „Leitartikel / Kommentar / Essay“ und je zwei Mal in den Kategorien „Lokales“ und „Allgemeines“ vergeben. Außerdem wurde die freie Autorin Sibylle Krause-Burger für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt jeweils 6000 Euro.

Die Autoren können sich selbst bewerben, potenzielle Preisträger können aber auch von anderen vorgeschlagen werden. Die Beiträge müssen in einer deutschen Tages-, Sonntags-oder politischen Wochenzeitung erschienen sein. Die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen bei großen, mittleren und kleinen Zeitungen sowie bei Tages-, Sonntags- und Wochenblättern finden Berücksichtigung. Die Einteilung nach Kategorien übernimmt die Jury. Die Ausschreibung endet immer am 15. Februar. Die Auszeichnungen werden auf einem Festakt am 5. September 2007 überreicht.

Der Jury gehören derzeit an: Wilm Herlyn (dpa), Bernd Hilder („Leipziger Volkszeitung“), Bascha Mika („taz – die tageszeitung“), Ulrich Reitz („Westdeutsche Allgemeine Zeitung“), Stephan Richter (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag), Evelyn Roll („Süddeutsche Zeitung“), Werner Schwarzwälder (ehemals „Südkurier“), Franz Sommerfeld („Kölner Stadt-Anzeiger“) und Uwe Vorkötter („Frankfurter Rundschau“).

Der Theodor-Wolff-Preis will, so beschreibt es der BDZV als Preisstifter, in Branche wie Öffentlichkeit das Bewusstsein für Qualität, Bedeutung und Verantwortlichkeit journalistischer Arbeit lebendig erhalten – so wie es der Namensgeber vorgelebt habe. Theodor Wolff, geboren am 2. August 1868 in Berlin, erwarb sich seinen Ruf vor allem durch seine Leitartikel im „Berliner Tageblatt“. Diese Beiträge waren geprägt von demokratischer Gesinnung, Glauben an Freiheit und Gerechtigkeit, an die Würde des Menschen und an den Fortschritt. Nachzulesen ist die Lebensgeschichte Wolffs, der wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis vertrieben, 1943 von italienischer Polizei in Nizza verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert wurde und am 23. September 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin starb, in der Biografie „Ein Leben mit der Zeitung“ von Bernd Sösemann (Econ Verlag. München 2000).

Kontakt: Kuratorium für den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis c/o BDZV, Markgrafenstraße 15, 10969 Berlin, 030 / 72 62 98-240, www.theodor-wolff-preis.de

Best of …

In der Specials-Reihe „Best of …“, die wir in loser Folge veröffentlichen, dokumentieren wir herausragende und preisgekrönte journalistische Beiträge. Darüber hinaus fragen wir nach den jeweiligen Arbeitsweisen der Autoren und den Begründungen der Juroren – und wollen so einen Beitrag leisten zur Diskussion: Was eigentlich macht Qualitätsjournalismus aus?

Annette Milz

Zuletzt sind u.a. erschienen:

2007:

* „Axel-Springer-Preis für junge Journalisten“ n „Henri-Nannen-Preis 2007“

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Erschienen in Ausgabe 8/2007 in der Rubrik „Best of Theodor-Wolff-Preis 2007“ auf Seite 54 bis 54. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.