Checkliste

Die Heldin, der Held

Habe ich eine starke Hauptperson, die durch die Geschichte führt und Emotionen weckt?

Gibt meine Hauptperson eine neue Perspektive, zumindest eine neue Facette für mein Thema?

Warum gerade sie? Was fasziniert mich selbst?

Was muss ich Lesern bieten, damit sie für meine Helden Feuer fangen? Welche ihrer Seiten sind für das Thema relevant? Falls es mehrere Hauptpersonen gibt: Wie helfe ich den Lesern bei der Orientierung? Durch Namen, Attribute, strenges Nacheinander ihres Auftritts?

Der Ort

Wo spielt meine Geschichte?

Welche Charakteristika dieses Ortes sind für mein Thema und meine Aussage relevant? Welche Details brauchen Leser, damit für sie ein Bild entsteht?

Die Handlung

Wo im Thema oder in Personen zeige ich Konflikte, Kontraste, Wendepunkte? Wie führe ich ein Interview, in dem ich verborgene Schätze für die Dramaturgie meines Textes heben kann?

Kann ich eine Handlung mit Anfang, Mitte und Ende erzählen? Von welchem Standpunkt aus, von welcher Person aus gelingt mir das?

Kann ich den Kern, den Plot meiner Geschichte in drei Sätzen formulieren? Wovon muss ich mich trennen, weil es in diese Geschichte nicht hineingehört?

Die Aussage

Ist mir klar, was ich aussagen möchte – auf der Handlungsebene und im Subtext?

Was hat mich im Verlauf der Recherche bewegt, beschäftigt, angerührt? Welche von diesen Erfahrungen sind relevant für das Thema, erhellend für meine Leser und gehören somit in den Text?

Wie kann ich meine Leser führen, so dass sie Zwischentöne wahrnehmen und in meinem Sinne deuten?

Der Aufbau

Kann ich aus meiner Aussage eine Form organisch entwickeln?

Welche Form stützt meine Aussage? Falls ich mehrere Textebenen gestalte: Wie sorge ich dafür, dass meine Leser folgen können? Kann ich meine Form stringent durchhalten bis zum Schluss?

Die Sprache

Welcher Ton stimmt, welche Bilder passen?

Welches Tempo, welcher Satzbau ist angemessen?

Kann ich mit meinen Beschreibungen verschiedene Sinneskanäle ansprechen (Sehen, Hören, Riechen, Fühlen)?

Die Erzählerin, der Erzähler

Womit fange ich Leser ein? Wie entlasse ich sie?

Gibt es eine Szene, ein Bild in meinem Stoff, das zugleich vertraut und befremdlich wirkt? Einen Einstieg, der leicht und schnell hineinzieht?

Einen Schluss, der die Geschichte rund macht?

Wieviel Präsenz der Autorin ist dem Thema angemessen?

Erschienen in Ausgabe 11/2007 in der Rubrik „Storytelling“ auf Seite 22 bis 22. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.