Top und Flop des Monats

IN: Engagement für faire Praktika

Nach wie vor sind die Bedingungen für Praktikanten nicht allzu rosig. Hoffnung machen aber die jüngsten Initiativen: So vergibt der Verein fairwork e.V. ein Prädikat für faire Unternehmen – die Bundesarchitektenkammer hat es bereits ihren Mitgliedern empfohlen. Auch von der Politik kommen positive Signale: Der Petitionsausschuss des Bundestags hat als Antwort auf die von der DGB-Jugend eingereichten Online-Petition gesetzliche Regelungen für Praktika empfohlen. Ebenso EU-Kommissar Spidla. Gute Beispiele, denen die Medienbranche mit Taten folgen sollte: Die Arbeitgeberverbände waren zwar eingeladen, als Träger der im Juli ins Leben gerufenen Praktikarichtlinien sind aber lediglich Jugendpresse, DJV und dju übrig geblieben.

OUT: Mangelndes Engagement … Und nun die schlechte Nachricht: Kein einziges Unternehmen beteiligt sich momentan an den Praktikarichtlinien – obwohl es ein „interessantes Thema“ sei, wie DJV-Sprecherin Nicole von Stockert aus den Antworten zitiert. Auch bei der Entwicklung der Richtlinien war die Beteiligung erschreckend gering: Lediglich ein Verleger-Vertreter und zweimal ein Rundfunk-Vertreter hätten sich als Gäste beteiligt. Gründe sehen die Initiatoren in der Forderung nach Entlohnung. Die Situation von Praktikanten taugt zwar als Thema für die eigenen Seiten oder Sendeminuten immer wieder – aber selber etwas daran zu ändern, daran scheinen nur wenige Unternehmen interessiert.

Text: Julia Schweizer ist Mitglied des Netzwerks „JungeJournalisten.de“, die im „medium magazin“ ihr persönliches „in&out“ vorstellen.

Erschienen in Ausgabe 11/2007 in der Rubrik „Spektrum“ auf Seite 8 bis 9. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.