Der Verlagsboss oder der Fernsehmensch, sie hätten sie wohl gerne – die Kristallkugel, mit der man wirklich in die Zukunft schauen kann, die einem verrät, welcher Trend Bestand hat, welche Firma das nächste Google wird. Schön wär’s, aber natürlich hat keiner so ein Wunder-Ding und deshalb werden allerorten Powerpoint-Präsentationen erstellt und Zukunfts-Labors gegründet, Venture-Firmen und Media-Labs, die neue Geschäftsideen anziehen, aufkaufen oder selbst entwickeln sollen. Ein neuer Gründungsboom ist entstanden, getrieben von der Überzeugung, dass das Internet bald das Mediengeschehen dominiert und unterfüttert von der Angst, den Anschluss zu verpassen.
Die Diagnose, dass das Internet furchtbar wichtig ist, teilen alle deutschen Verlage und Sender. Wie sie mit dieser Erkenntnis umgehen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Das reicht von vornehm hanseatischer Zurückhaltung beim Bauer Verlag (erst mal gucken) bis hin zum Startup-Kaufrausch bei Holtzbrinck und Burda (ein oder zwei Firmen und Ideen, die was taugen, werden schon dabei sein). Zwischen diesen Stühlen sitzen Firmen wie das große Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr und der TV-Sender RTL, die zwischen einem immer noch satten Kerngeschäft mit Print-Anzeigen und TV-Spots und den Verheißungen der neuen Online-Welt hin und her gerissen sind.
Prinzipiell gibt es zwei Herangehensweisen, wie Verlage und TV-Sender mit der Herausforderung Internet umgehen:
1. Selbst aktiv werden, eigene Marken ins Internet verlängern, selbst neue Online-Projekte starten.
2. Bereits entstandene Internet-Startups aufkaufen bzw. sich an ihnen beteiligen.
Beides wird eifrig gemacht. Viele Medienhäuser haben für die Entwicklung und den Zukauf von Zukunfts-Projekten Tochterfirmen und Beteiligungsgesellschaften gegründet.
Aber wer macht eigentlich was? Wir wollen im Folgenden einen Überblick geben über Zukunfts-Labors der Medienhäuser.
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck
Holtzbrinck Ventures www.holtzbrinck-ventures.com
Geschäftsführer: Martin Weber, Konstantin Urban
Holtzbrinck eLab www.holtzbrinck-elab.de
Geschäftsführer: stephan roppel
Holtzbrinck ist neben Hubert Burda Media einer der rührigsten Player auf dem Jahrmarkt der Zukunftsgeschäfte. Die Tochterfirma Holtzbrinck Ventures kümmert sich um Beteiligungen, die nach einer gewissen Zeit mit Profit wieder verkauft werden sollen. Holtzbrinck eLab stößt eigene Zukunftsprojekte an und investiert in Beteiligungen, an denen Holtzbrinck ein langfristiges Interesse hat. Verleger Stefan von Holtzbrinck sucht unter Deutschlands Verlegern am konsequentesten sein Glück im Digitalen. Er wurde nicht von ungefähr vom Bundesverband der Digitalen Wirtschaft zum Online-Unternehmer des Jahres 2007 gekürt. Der mit Abstand dickste Brocken, den sich Holtzbrinck einverleibt hat, ist die Studenten-Community studiVZ, die für geschätzte 85 Mio Euro übernommen wurde. Viel Geld für ein Reichweiten-Monster, das im Oktober laut IVW-Online 4,47 Milliarden Seiten-Aufrufe erzielt hat und von dem noch kein Mensch weiß, wie man jemals damit Geld verdienen soll. Bezahl-Inhalte? Läuft nicht. Werbung? Die Zielgruppe reagiert allergisch und die Werbewirtschaft ist bei nicht gerade gut verdienenden Studis misstrauisch. Bisher kann Holtzbrinck die sündhaft teure Community höchstens dafür nutzen, Probeabos von „Zeit“; und „Junge Karriere“; an die Studis zu bringen. Aber auch über studiVZ hinaus hat das Medienhaus ein beeindruckendes Sammelsurium an Online-Beteiligungen angehäuft. Dazu gehören u.a. die Online-Partnervermittlung Parship ( www.parship.de), Arzt-Preisvergleich.de ( www.arzt-preisvergleich.de), das Hörbuch-Portal audible.de ( www.audible.de), die Social-News-Website Webnews ( www.webnews.de), die Handwerker-Plattform My-Hammer.de ( www.my-hammer.de) und vieles, vieles mehr. Beteiligungs-Schwerpunkte liegen laut Ventures-Geschäftsführer Martin Weber bei Marktplätzen, Commerce, Gaming und Abo-Diensten. „Wir sind ein Frühphaseninvestor und versuchen als solcher gemeinsam mit Unternehmern, die zu unserer Strategie und unserem Wertebild passen, durch Innovationen Werte zu schaffen und zu steigern. Wir sind dabei Finanzinvestor und versuchen eine attraktive Rendite zu erzielen“;, beschreibt Weber die Strategie von Holtzbrinck Ventures. Hier und da gibt es auch einzelne Zukunftsprojekte: In Berlin entsteht unter dem Arbeitsnamen Humboldt ein neues, rein online-basiertes Nachrichtenangebot. Die Entwicklungsredaktion, die aus der gescheiterten Büro-Zeitung „Business News“; hervorging, wurde vor Kurzem mit der Online-Redaktion der Holtzbrinck-Zeitung „Tagesspiegel“; zusammengelegt.
Hubert Burda Media
Burda Digital Ventures www.ventures.burdadigital.de
Geschäftsführer: Christoph Braun, Frank Seehaus
Burda Research & Development www.hubert-burda-media.de
Geschäftsführer: Marcel Reichart, Stephanie Cerny
Auch bei Burda gibt es beim Zukunftsgeschäft eine Zweiteilung. Burda Digital Ventures kümmert sich um Beteiligung, Burda Research + Development um eigene Neu-Entwicklungen. Zu Digital Ventures zählen dabei auch große Burda-Unternehmungen wie die Tomorrow Focus AG. Burdas-Beteiligungs-Tochter interessiert sich sowohl für Start-Ups in einer frühen Entwicklungsphase als auch für Unternehmen, die sich schon in einem Markt bewährt haben. „Dabei verstehen wir uns als Plattform für Unternehmer, die etwas bewegen wollen. Seit 1999 investieren wir erfolgreich in junge wachstumsstarke Unternehmen“;, sagt Digital-Ventures-Geschäftsführer Christoph Braun. Die Engagements von Burda Digital Ventures sind nicht unbedingt exitorientiert und breit gefächert. Braun: „Gute Geschäftsideen sind immer gefragt. Das kann eine neue Medienform sein, ein mobiles Geschäftsmodell, eine Community oder ein neuer E-Commerce-Ansatz. Burda Digital Ventures legt den Schwerpunkt nicht so sehr auf die Technologie, sondern auf deren Anwendung und Umsetzung.“; Zu den Beteiligungen von Burda Digital Ventures zählen unter anderem Chip Xonio ( www.chip.de, www.xonio.com), Edgar Medien ( www.edgar.de), die Nachtagenten ( www.nachtagenten.de), der Online-DVD-Verleih Amango ( www.amango.de) und die GamesDuell GmbH ( www.gamesduell.de). Einer der neusten Einkäufe ist eine Minderheitsbeteiligung an der Reise-Metasuchmaschine Travel IQ ( www.traveliq.de). Die Burda-Abteilung Research & Development unter der Leitung von Marcel Reichert und Stefanie Czerny kümmert sich nicht nur um Beteiligungen, sondern auch um eigene Entwicklungen im digitalen Geschäft sowie um Markt- und Medienforschung. Aktuelle Projekte sind u.a. die Hunde-Community HalloHund.de ( www.hallohund.de) sowie Beteiligungen an den Scienceblogs (scienceblogs.com) und dem Video-Portal Sevenload ( www.sevenload.de). Reichart glaubt dabei fest an die Kraft des Internets: „Das Internet ist heute globales Massenmedium mit funktionierenden Geschäftsmodellen wie Onlinewerbung, Services und E-Commerce und fortwährender Innovation: Das social und mobile Web entwickelt sich, Videoinhalte und Nutzerinhalte wachsen rasant, Marken entdecken zunehmend das Netz. Wir stehen erst am Anfang der Internetära.“; So spricht einer, der begeistert ist.
Axel Springer AG
AS Venture www.asventure.de
Geschäftsführer: Jens Müffelmann
Axel Springer Digital TV www.axelspringer.de
Geschäftsführer: Klaus Ebert
Mathias Döpfner, Vorstandschef der Axel Springer AG, hätte so gerne aus dem klassischen Zeitungs- und Zeitschriftenverlag einen integrierten Medienkonzern geformt. Die Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG hat ihm aber die deutsche Wettbewerbsaufsicht versalzen. Also volle Pulle ins Internet! Die digitalen Fäden bei Springer laufen zusammen bei Jens Müffelmann, dem Leiter Elektronische Medien & Buch, der auch der Beteiligungstochter AS Ventures als Geschäftsführer vorsteht. Springer hat vor Kurzem die in Frankreich gegründete, pan-europäische Frauen-Website aufeminin.com ( www.aufeminin.com) über
nommen, die in Deutschland unter dem Namen gofeminin.de ( www.gofeminin.de) firmiert. Zuvor wurden bereits als dicke Brocken die Finanz-Website wallstreet:online ( www.walstreet-online.de) und der Online-Vermarkter Zanox ( www.zanox.com/de) geschluckt. Im Internet ist Springer zudem mit Marktplätzen wie immonet.de ( www.immonet.de), der Preissuchmaschine idealo.de ( www.idealo.de) und einer 49,9%-Beteiligung am Job-Portal stepstone.de ( www.stepstone.de) präsent. Des Weiteren zählen Beteiligungen an dem Buchportal Buecher.de ( www.buecher.de), am Spieleportal Gamigo ( www.gamigo.de) und am Elektro-Online-Kaufhaus Myby ( www.myby.de) zum Springer-Portfolio. Der Verlag versucht hier vor allem, das ehemals klassische Zeitungs-Geschäft der Rubriken-Anzeigen ins Internet zu verlagern und mit Angeboten wie aufeminin.com und wallstreet:online Internet-Entsprechungen zu bestehenden Print-Titeln wie den Frauenzeitschriften oder den Finanzzeitschriften zu schaffen. Die beiden großen Zeitungsmarken „Bild“; ( www.bild.de) und „Welt“; ( www.welt.de) werden in den jeweiligen Verlagsgruppen weiter entwickelt. „Welt Online“; wurde vor wenigen Monaten aufwendig neu gestaltet. „Bild.de“; steht ein großer Relaunch kurz bevor, bei dem das Medienhaus sich wohl auch weitgehend vom langjährigen Partner T-Online trennen wird. Künftig sollen Videos bei „Bild.de“; eine noch größere Rolle spielen. Springer hat mit der Axel Springer Digital TV GmbH, die von dem ehemaligen RTL-Mann Klaus Ebert geleitet wird, eine eigene Unter-Einheit geschaffen, die sich mit dem Zukunftsthema Internet-Fernsehen befasst.
Gruner + Jahr
G+J New Media Sales www.guj.de
Geschäftsführer: Christoph Weger
Bei den Gruners gibt es seit Mitte 2006 die Abteilung G+J New Media Ventures, die bisher freilich noch nicht allzu viel Furore machte. Der einstige Yahoo-Mann Franz Dillitzer tauchte als digitaler Heilsbringer am Hamburger Baumwall kurz auf und gleich wieder ab. Seit 2007 verantwortet Ex-„FTD“;-Mann Christoph Weger das digitale Neugeschäft, das Vorstandschef Bernd Kundrun mit dem Schlagwort „Expand Your Brand“; etikettierte. „Wir setzen ausdrücklich auf die Weiterentwicklung entlang unserer Kernkompetenzen. Dabei stehen unsere etablierten Marken im Vordergrund, wir werden aber auch neue Marken innerhalb der von uns besetzten Kompetenzfelder gründen und hinzukaufen“;, so Weger. Andere Häuser bevorzugten eine Investment-Strategie, indem sie auf Erwerb und Errichtung neuer Internet-Segmente und Geschäftsfelder setzten, die mit ihrem bisherigen Geschäft nur wenig oder gar nichts zu tun haben. „Wir meinen, dass es sinnvoller ist, in das eigene Kerngeschäft zu investieren und somit in den eigenen Marken- und Unternehmenswert. Andernfalls läuft man Gefahr, den eigenen Unternehmenswert mittelfristig zu mindern, ohne die Sicherheit zu besitzen, ob sich die neuen Investments überhaupt jemals auszahlen“;, so Weger. stern.de ( www.stern.de), Brigitte.de ( www.brigitte.de), geo.de ( www.geo.de) und wie sie alle heißen. G+J hat viel Geld und Kraft in die ins Internet verlängerten Traditionsmarken des Traditionshauses gesteckt. So richtig zum Fliegen gekommen ist online aber noch nicht. Und weil sich die hauseigenen Brands nicht so recht expandieren lassen, wird seit Kurzem auch dazugekauft. Im Juli wurde das Diät-Portal xx-well.com ( www.xx-well.com) geschluckt, später im Jahr wurde die führende deutsche Rezepte-Website chefkoch.de ( www.chefkoch.de) für rund acht Millionen Euro dazugepackt. Diäten („Brigitte“;) und Rezepte („essen & trinken“;) sind beides Kernkompetenzen von etablierten G+J-Zeitschriften. In beiden Fällen musste Gruner offenbar einsehen, dass sich gute Print-Marken eben doch nicht so leicht ins Netz verlängern lassen. Im Vergleich zu Holtzbrinck und Burda nimmt sich die Kauflust der Hamburger aber noch zaghaft aus. Media-Ventures-Chef Weger kann der neuen Langsamkeit im schnellen Medium dabei durchaus positive Seiten abgewinnen: „Wir setzen heute mehr auf eine nachhaltige evolutionäre Marken- und Reichweitenentwicklungen als auf die kurzfristigen Anreize schnell zugekaufter Nutzergruppen, die sich dann sehr schnell als sehr flüchtig erweisen.“;
Verlagsgruppe Heinrich Bauer
Bauer Digital KG www.hbv.de
Geschäftsführer: Sven-Olof Reimers
Die Verlagsgruppe Bauer hat erst im September dieses Jahres die Bauer Digital KG gegründet, die von Sven-Olof Reimers, dem Schwiegersohn von Verleger Heinz Bauer Bauer, geleitet wird. In dieser Tochtergesellschaft will der Bauer Verlag seine Online-Aktivitäten und Beteiligungen bündeln. Bisher gibt es da freilich nicht viel zu bündeln. Die eigenen Angebote wie TVMovie.de ( www.tvmovie.de) und Bravo.de ( www.bravo.de) sind in der neuen Digital KG angesiedelt. Wie das Geschäftsfeld ausgebaut werden soll, welche Firmenstrategie bei Beteiligungen vorherrscht – darüber gibt es bei Bauer keine Auskunft. Man wolle sich noch in Ruhe Gedanken machen, heißt es auf Anfrage. Neben der Digital KG unterhält Bauer eine verlagsübergreifende Entwicklungsredaktion für neue Projekte mit dem verheißungsvollen Namen Future. Dort wurde unter der Leitung von Uli Becker u. a. eine People-Zeitschrift unter dem Arbeitstitel „Talk & Style“; entwickelt. Becker hat das Haus mittlerweile in Richtung „Bild“;-Zeitung verlassen. Bei Bauer sah er für sich keine Future mehr.
Verlagsgruppe Madsack
Madsack MediaLab www.madsack.de
Geschäftsführer: Andreas Arntzen
Unter den Regionalzeitungsverlagen tut sich die Hannoveraner Verlagsgruppe Madsack im Zukunftsgeschäft hervor. Sie hat in Berlin und Hamburg ein sogenanntes MediaLab gegründet, das gezielt digitale Zukunftsprojekte entwickeln und nach lohnenden Beteiligungen fahnden soll. Dabei soll das Internet aber nicht zwangsweise im Mittelpunkt stehen, sondern laut dem zuständigen Madsack-Geschäftsführer Andreas Arntzen die Ausrichtung der neuen Projekte auf die Nutzungsgewohnheiten der Konsumenten. „Wir haben keine festen Investitionsfelder definiert – vielmehr versuchen wir aktuelle und zukünftige Bedarfssituationen aufzuspüren und Antworten in Form von Services oder Produkten zu finden. Dies kann durch Beteiligungen im Early Stage Phasen oder als Eigengründung erfolgen“;, so Arntzen zur Strategie. Die Unter-Einheit versteht sich nicht als klassische Beteiligungs-Tochter, sondern als Labor im Wortsinne, auch wenn Beteiligungen, wie überall, eine Rolle spielen. Seit der Gründung des MediaLab hat sich Madsack an fünf Firmen beteiligt: dem Ärzte- und Medizinportal DocInsider ( www.docinsider.de), dem Dienstleistungs- und Handwerkerportal Jobdoo ( www.jobdoo.de), dem Community-Anbieter realis.communities, dem Sportnetzwerk meinsport.de ( www.minsport.de) und einem weiteren noch im Aufbau befindlichen Portal. Das interessanteste und größte Projekt ist sicher die Eigenentwicklung radio.de ( www.radio.de), eine Art Sammelstelle für Radiosender im Internet, die derzeit noch als geschlossene Beta-Version läuft und Im Februar nächsten Jahres fertig sein soll. Angst vor einer neuen Internet-Blase hat Madsack-Mann Arntzen nicht: „Aus meiner Sicht sehen wir gerade eine sehr euphorisch gelebte Gründungswelle. Ich interpretiere diesen Trend als große Chance für viele neue Ideen, aber sicherlich wird es auch zu einer Konsolidierungswelle kommen. Unterm Strich sollte man aber die aktuelle Dynamik eher positiv interpretieren und als Chance erkennen – gab es schon einmal eine dynamischere und spannendere Zeit für die Medien?“;
ProSiebenSat.1 Group
SevenOne Intermedia www.sevenoneintermedia.de
Geschäftsführer: Marcus Englert, Tobias Oswald
Bei der Senderkette ist das Vorstandsmitglied für Diversifikation, Marcus Englert, und die Tochtergesellschaft SevenOne Internemedia fürs Geschäft außerhalb der Glotze zuständig. „Unser Wachstum im Bereich Online basiert auf zwei Säulen“;, sagt Englert, der auch SevenOne Intermedia leitet, „einmal die Stärkung der Sendersites, z. B. durch Kooperation mit dem Messaging Dienst ICQ, den Aufbau von Communities, B
ewegtbilder und Zusatzmaterial zu TV-Formaten. Zum anderen setzen wir auf Wachstum durch Beteiligungen an erfolgreichen und Erfolg versprechenden Sites wie MyVideo, Lokalisten oder Ähnliches.“; Dabei werden gezielt solche ausgewählt, die zu den TV-Kompetenzen der Sendergruppe passen. Bei der Wissens-Community wer-weiss-was ( www.wer-weiss-was.de) könnten laut Englert z. B. Bewegtbilder aus der ProSieben-Wissensshow „Galileo“; eingebunden werden. Sendungen wie „Germanys next Topmodel“; oder „Popstars“; werden mit eigenen Specials bei der Video-Community MyVideo ( www.myvideo.de) promoted. „Wir sind ein Fernsehhaus und nutzen die Kraft dieses Mediums, um in andere Bereiche vorzustoßen. Das Fernsehen ist sozusagen Triebfeder, um in neue Bereiche zu diversifizieren“;, so Englert. Ein Versuch, von klassischer TV-Werbung unabhängiger zu werden und in die Zukunft zu investieren, ist auch das Video-on-Demand-Portal Maxdome ( www.maxdome.de). Derzeit hat die Group bei Maxdome nach eigenen Angaben rund 170.000 aktive Nutzer, die aus rund 7.000 online abrufbaren Videos wählen können.
Mediengruppe RTL
RTL interactive www.rtl-interactive.de
Geschäftsführer: Johannes Züll
Die deutsche RTL-Familie betreibt die Expansion in digitale Märkte weitgehend mit eigenen Kräften, also bisher ohne den Zukauf von Beteiligungen. Gebündelt sind die meisten dieser Aktivitäten bei der von Johannes Züll geleiteten Tochter RTL interactive. Hier kümmert sich RTL Games um Computer- und Videospiele, RTL Media Service um Telefon-Umfragen, Gewinnspiele und Quiz-Ideen, RTL Enterprises um Zusatzgeschäfte wie CDs, Events und Fan-Artikel und Clipfish ( www.clipfish.de) ist die von RTL selbst entwickelte Video-Plattform in Konkurrenz zu MyVideo von ProSiebenSat.1 und Sevenload von Burda. Genau wie ProSiebenSat.1 mit Maxdome hat RTL mit RTLnow ( www.rtlnow.de) auch ein selbst entwickeltes Video-on-Demand-Portal, das allerdings anders als Maxdome ausschließlich auf TV-Inhalte von RTL setzt. Beteiligungen gibt es bisher nicht, ausschließen will man das bei RTL interactive auf Anfrage aber nicht.
Erschienen in Ausgabe 12/2007 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 36 bis 39 Autor/en: Stefan Winterbauer. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.