„Punkt.ch“;

Titelseite

1) + – Zeitungskopf: „.ch“; ist schon extremer kurz. Das Problem ist, dass man aus zwei Buchstaben und einem Punkt nur sehr schlecht ein Firmenzeichen entwickeln kann. Gut ist, dass für diese Zeichen eine klassizistische Antiqua benutzt wird. Das wirkt seriös.

2) – Anriss oben: „Frederik und Mary: Traum oder Alptraum?“; Eine gute Frage. Setzt aber voraus, dass man weiß, wer Frederik und Mary sind. Dänisches Kronprinzenpaar heißt es im Innenr. Besser: Überschrift anders formulieren und vor allem Schweizer auf den Titel!

3) + – Anrisse rechts: Sie sind kurz und bündig formuliert und der Inhalt ist trotzdem verständlich. Allerdings ist die Zuordnung der Bilder unklar. Besser: Zuordnung oder Abtrennung durch mehr Weißraum kennzeichnen.

4) + Aufmacher: Das große Bild bildet mit der eingeklinkten Überschrift eine gute Kombination, weil Text und Bild sich zu einer vollständigen Einheit ergänzen.

5) + Anzeige: Sie ist ca. 3 cm hoch und schließt die Seite unten gut ab. Stört nicht weiter.

+ Themenanzahl: Fünf Themen sind auf dieser Seite, die ca. DIN-A4 groß ist. Die Seite wirkt nicht überladen.

Innenseite

1) + Seitentitel: Er ist groß genug und unverwechselbar gestaltet. Datum und Logo rechts sind gut arrangiert.

2) + Aufmacher: er ist 100 Zeilen lang. Man hat nicht den Eindruck, verkürzt informiert zu werden. Bei allen großen Überschriften sind die ersten beiden Worte grau statt schwarz. Dadurch kann man ein Stichwort oder einen Namen in die Überschrift bringen und trotzdem knapp fomulieren.

3) + Meldungsleiste: Sie stehen links und rechts außen auf den meisten Seiten. Sie sind das Markenzeichen der kostenlosen Tageszeitungen und bringen auf dieser Seite immerhin vier Themen.

4) + Seitenlayout: Die Meldungsleiste ist breiter als die anderen Spalten. Flattersatz und serifenlose Schrift tragen ebenfalls zur Auflockerung des Layouts bei.

5) – GLiederung im Text: Beim Aufmacher-Text werden zwei einzeilige Zwischenzeilen benutzt. „Konsum in Asien“; und „Keine Katerstimmung“; reizen nicht gerade zum Lesen. Besser: zweizeilige Zwischenzeilen. Mehr Worte können mehr Inhalt in die Zwischenzeilen bringen.

6) – Grundschrift, spaltenbreite: Die Grundschrift ist so klein, dass sie in den nur 35 mm breiten Spalten gut funktioniert. Allerdings ist sie jetzt nicht mehr gut lesbar.

Gesamteindruck:

„Punkt.ch“; ist eine kostenlose Tageszeitung aus der Schweiz. Durch die seriös wirkenden Schriften wird jeder Boulevard-Touch vermieden. Die meisten Innenseiten haben außen eine Nachrichten-Spalte und die Artikel sind maximal 100 Zeilen lang. Trotzdem hat man nicht den Eindruck von verkürzter Information oder Oberflächlichkeit.

Es wird das halbe Schweizer Format benutzt. Das entspricht dem halben Berliner Format.

Das Heft wird in der Mitte geklebt. Das ist besonders leserfreundlich, weil es nicht auseinanderrutschen kann.

Erschienen in Ausgabe 12/2007 in der Rubrik „Tipps für Journalisten“ auf Seite 91 bis 91. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.