„Über kurz oder lang werden die Frauen das Kommando übernehmen.“;

Arno Makwosky, geboren 1961 in München, hat 1983-88 parallel zu seinem Studium (Politik-, Kommunikationswissen-schaften, Germanistik in München und Freiburg) die Deutsche Journalistenschule absolviert. Danach moderierte er ein Pro 7-Kinomagazin und schrieb Glossen für die „Brigitte“;. Seit 1990 arbeitet er für die „Süddeutsche Zeitung“; – mit den Stationen Lokalreporter, Gründer und Leiter des Ressorts „Münchner Kultur“; (bis 1994), „Seite 3“;-Autor, Mit-Entwickler des „Jetzt“;-Magazins, stellvertretender Lokalchef (ab 1996), Ressortleiter des Münchner Teils (1999 bis 2006), seither Chef des von ihm neu konzipierten Ressorts „Panorama und Gesellschaft“;. Dazwischen hat Arno Makowsky die Entwicklungsredaktion für das Magazin-Projekt „SZ 2“; geleitet und 1995 ein Erziehungsjahr genommen. In der Zeit entstand sein erstes Buch „Hausmann mit Tochter“;. In Arbeit ist derzeit „Hilfe, ich sterbe – Bekenntnisse eines Hypochonders“;. Am 14. Januar 2008 tritt er als Chefredakteur der Münchner „Abendzeitung“; (153.054 verkaufte Auflage III/07) an.

Warum sind Sie Journalist geworden?

Weil ich als Journalist machen kann, was ich am liebsten mache und auch noch Geld dafür bekomme.

Wie kamen Sie an Ihren ersten Beitrag?

Ich habe den Redakteur einer Gratispostwurfzeitung in München-Pasing gefragt, ob ich mal was schreiben dürfte. Es war ein packender Kurzbericht über eine brennende Bank an einer Bushaltestelle.

Ihre Vorbilder im Journalismus?

Der frühere „SZ“;-Reporter Herbert Riehl-Heyse.

Wann ist ein Journalist ein guter Journalist?

Wenn er sein Thema wichtiger nimmt als sich selbst.

Wie wird sich der Journalistenberuf verändern?

Über kurz oder lang werden die Frauen das Kommando übernehmen.

Stört Sie das schlechte Image von Journalisten?

Ich finde, so schlecht ist es gar nicht.

Können Sie ein Buch oder einen Beitrag über „Ethik im Journalismus“; empfehlen?

Hans Mathias Kepplinger: „Die Kunst der Skandalierung“; und Michael Graeter: „Die Großen, Berühmten und Reichen“;.

Wie wichtig ist Klatsch?

Alexander Mitscherlich schreibt, Klatsch sei „ein Ventil, das die Menschen in den Fesseln ihrer Gesellschaft nicht entbehren können“;. Das sehe ich auch so.

Wie und wo lernt man Journalismus am besten?

Auf einer Journalistenschule.

Haben es Frauen im Journalismus schwerer?

Grundsätzlich nicht, bei den leitenden Positionen schon. Dafür werden sie sich später rächen (siehe Frage 5).

Was sind Ihre persönlichen Stärken/Schwächen?

Stärke: Optimismus

Schwäche: Pünktlichkeit

Ihre Lieblings-Internetadressen?

spiegel-online.de; daskochrezept.de

Welches Buch lesen Sie gerade?

„Neue Führungsrollen erfolgreich meistern“; – ein Geschenk der lieben Kollegen.

Ihr liebstes Hobby?

Kochen

Was war Ihr bisher größter Erfolg?

Ein Kommentar über die hässliche Investorenarchitektur in München. Seitdem werde ich regelmäßig von Architekten beschimpft, und der Oberbürgermeister ist bis heute beleidigt.

Ihr größter Flop?

Möglicherweise dieser Fragebogen.

Welche Medienprojekte sind für Sie besonders zukunftsträchtig?

Da fällt mir spontan ein: eine freche, schnelle, gut gemachte Boulevardzeitung aus München.

Ihre Lieblingszeitung?

Natürlich die „Süddeutsche“;. Und jeden Sonntag lese ich mit Vergnügen die „FAS“;.

Ihre Lieblingssendung?

Spongebob – das schaue ich immer mit meinem dreijährigen Sohn.

Ohne was kommt ein Journalist nicht aus?

Leidenschaft und ein klarer Kopf.

Was sollte Ihnen später einmal nachgesagt werden? Es war nie langweilig mit ihm.

Erschienen in Ausgabe 12/2007 in der Rubrik „Terminal“ auf Seite 98 bis 98. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.