NDR-Mitarbeiter proben den Aufstand

Hunderte freie Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks (NDR) stehen vor dem Ende ihrer Sender-Karriere. Der Grund: der NDR verlängert die Rahmenverträge seiner Freien nach spätestens 15 Jahren nicht mehr, um sich vor Festanstellungsklagen zu schützen. Eine vielleicht rechtlich nachvollziehbare, in der Praxis aber absurde Situation. Gut 400 freie Mitarbeiter blieben deshalb am 14. Februar NDR-weit den Sendern und Studios fern, um sich unter anderem beim „Hamburger Abendblatt“ und dem „Spiegel“ zu bewerben – symbolisch zumindest. Damit brachten sie ihren Sender ins Schwitzen: aktuelle Redaktionen mussten auf gewünschte Beiträge verzichten, das Satire-Magazin „Extra3“ Archiv-Beiträge senden. Weil die „Freien im Norden“, wie sie ihren Widerstand nennen, den Termin bereits Monate im Voraus bekannt gaben, konnten die Redaktionen jedoch Notfall-Besetzungen aufbauen. Die Organisatoren sprechen deshalb auch nicht von einem Streik, sondern von einer Warnung.

Nun setzen die Freien ihre Hoffnung in den neuen Intendanten Lutz Marmor. Zwar gab es bereits ein offizielles Beschnuppern. Doch alle bisherigen Vorschläge gehen den Freien „noch lange nicht weit genug“. Und der Sender teilte gleichzeitig wie gewohnt mit, das Arbeitsrecht lasse ihm „kaum Spielräume“. Fortsetzung folgt. Daniel Bouhs

Erschienen in Ausgabe 3/2008 in der Rubrik „Spektrum“ auf Seite 12 bis 12. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.