„Süddeutsche“ hat jetzt Geld

Das Image der hauseigenen Wirtschaft ließ deutlich zu wünschen übrig: Zwei Drittel der Abonnenten griffen laut einer Befragung im vergangenen Jahr höchstens dann täglich zum Wirtschafts-Buch der „Süddeutsche Zeitung“, um selbiges ungelesen in Ablage P verschwinden zu lassen.

Das soll sich nun nachhaltig ändern: Seit Ende Januar hat das Wirtschafts-Buch an vier bis fünf Tagen pro Woche zwei zusätzliche Seiten, vor allem zugunsten der Finanzberichterstattung. Mehrere Seiten am Tag tragen jetzt den Titel „Geld“ (verantwortlich: Alexander Hagelüken). Dort will die gleichberechtigt von Ulrich Schäfer und Marc Beise geführte Redaktion, die jüngst Verstärkung durch vier zusätzliche Mitarbeiter (Catherine Hoffmann (FAZ), Markus Zydra (FTD), Harald Freiberger („Abendzeitung“) und Guido Bohsem (FTD) für Andreas Hoffmann, der zum „stern“ geht) bekam, die Auswirkungen der Politik auf die Verbraucher erklären. Auch das Sparen und Anlegen von Geld ist Thema, dem sich die Redaktion nicht nur mit Fachleuten widmen will. So kommen in der Interview-Reihe „Reden wir über Geld …“ auch Sportler und Künstler zu Wort.

Von dem Ausbau profitiert auch die Politik: Weil es der Druck erfordert, bekommt auch das erste Buch an den Tagen zwei Seiten mehr, an denen die Wirtschaft aufgestockt wird. Weil der Verlag aber nur in der Wirtschaft spürbare Anzeigenerlöse erwartet, ist in der Politikredaktion fast schon schadenfroh von einem „Kollateralvorteil“ die Rede. Daniel Bouhs

Erschienen in Ausgabe 3/2008 in der Rubrik „Spektrum“ auf Seite 10 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.