Bücherkiste

Medienthema Terror

Antje Glück, Terror im Kopf. Terrorismusberichterstattung in der deutschen und arabischen Elitepresse, Frank & Timme, Berlin 2008, 203 S., 26,80 Euro

Wie berichten arabische Qualitätszeitungen im Vergleich zu deutschen über islamistisch motivierte Terroranschläge? Für ihre Untersuchung hat Antje Glück die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Frankfurter Rundschau“ auf der einen, die transnationale arabische Zeitung „Al-Hayat“ sowie Ägyptens auflagenstärkstes arabischsprachiges Blatt „Al-Ahram“ herangezogen. Die Autorin, die als Hörfunk-Redakteurin beim MDR volontierte, stellt die Frage, ob die Anschläge von 2005 in London und in Sharm El-Sheikh eine globale Medienöffentlichkeit erzeugten. Dies sei nur eingeschränkt der Fall, so ihr Ergebnis. Zwar habe die Routineberichterstattung der deutschen und der arabischen Zeitungen erstaunliche Parallelen aufgewiesen, doch ergäben sich Unterschiede bei der Diskussion der Reaktionsmöglichkeiten auf Terrorakte. Hier komme das jeweilige Selbstverständnis von „Zentrum“ und „Peripherie“ zur Geltung. Grundsätzlich sei auch zu berücksichtigen, dass sich der Grad der Pressefreiheit in den Ländern der arabischen Welt unterscheide. Während allerdings arabische Zeitungen westliche Meinungen oft in die eigenen Analysen integrierten, träten muslimische Experten und Glaubensvertreter im Politikteil deutscher Medien nur im Ausnahmefall auf.

Auf eigenen Beinen

Svenja Hofert, Existenzgründung im Medienbereich, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, 202 S., 24,90 Euro

Ob Journalist, Texter, PR-Berater oder Filmproduzent: Wer sich für die Freiberuflichkeit entscheidet, steht vor einer Reihe von Fragen. Svenja Hofert hat sich mit ihrem Büro für Karriere-Coaching auf die Beratung von Freiberuflern in der Medienbranche spezialisiert. Zu Beginn ihres Buches empfiehlt sie, erst einmal die eigene Eignung zur selbstständigen Arbeit zu prüfen. Freiberufler in spe, die eigentlich auf eine Festanstellung schielten, stünden sich selbst im Weg. Da die Selbstständigkeit in den seltensten Fällen ein tagtägliches Zuckerschlecken bedeutet, befasst sich ein Kapitel mit dem Thema Krisen. Dieses schließt mit einem „Optimierungscheck“ ab: So sei die Kundenakquise eine regelmäßige und lohnende Aufgabe. Von der eigenen Positionierung über Honorare bis zu KSK und Buchhaltung behandelt das Buch alle Punkte, die beim Sprung in die Freiberuflichkeit beachtet werden sollten.

PR im Netz

Dominik Ruisinger, Online Relations. Leitfaden für moderne PR im Netz, Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2007, 267 S., 39,95 Euro

Digitale Pressemappen oder Online-Pressekonferenzen: PR im Netz hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. In dem Leitfaden „Online Relations“ zeigen Experten die Möglichkeiten einer modernen PR auf. Dabei werden auch die Risiken nicht verschwiegen, welche zum Beispiel die Kommunikation per eMail birgt. So kommt nicht immer alles an, was verschickt wird, etwa weil das System des Empfängers irrtümlicherweise einen Spam wittert. Ein wichtiges Thema ist die Kundenpflege per Newsletter. Hierzu finden die Leser die goldenen 16 Regeln. Mit einer Mischung aus Höflichkeit (wie eine individuelle Ansprache und die Möglichkeit zur Abmeldung) und Lesefreundlichkeit erhöht sich die Chance, wahrgenommen zu werden, deutlich. Und wer Online-PR als Medienarbeit betreibt, sollte die Ansprüche von Journalisten genauestens kennen: Unternehmen, in deren Online-Pressebereich ein persönlicher Ansprechpartner nicht auf Anhieb zu finden ist, erweisen sich mit derlei Unprofessionalitäten wie dieser einen schlechten Dienst.

Erschienen in Ausgabe 4/2008 in der Rubrik „Tipps für Journalisten“ auf Seite 76 bis 88. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.