Digitales Wanderstudio

Der Lokalsender Center.tv expandiert mit seinem Heimatfernsehen jetzt auch ins Ruhrgebiet. Seit dem Sendestart aus Essen am 20. März produziert Center.tv Region Ruhr täglich fünf Stunden Programm. Insgesamt sendet der Kanal täglich 24 Stunden im analogen Kabelnetz und via Internet-Livestream. Für den größten Ballungsraum Deutschlands hat sich Center.tv-Gründer André Zalbertus eine originelle und kostengünstige Lösung einfallen lassen: „Wir möchten möglichst viele Städte an Center.tv Region Ruhr teilhaben lassen und werden dafür das deutschlandweit erste Wanderfernsehstudio in Betrieb nehmen.“ Das rollende Studio kann täglich aus einer anderen Stadt senden. Nach dem Start in Essen sind nun Gelsenkirchen, Herne, Oberhausen und Bochum geplant.

Das TV-Gefährt sieht aus wie ein rustikales Blockhaus, beinhaltet aber mit Technik von Segami ein digitales Selbstfahrerstudio: Der Moderator steuert bis zu vier Kameras von einem Touchpad, das im Moderationstisch eingelassen ist. Er kann Beiträge direkt in die Live-Sendung einspielen. Das alles hat laut Zalbertus einen sechsstelligen Euro-Betrag gekostet.

Als erstes Live-Format wird am Moderationstisch alias Küchentisch mit Eckbank täglich von 17 bis 19 Uhr die Talksendung „Bratwurst-Salon“ ausgestrahlt. Dabei folgt der Sender seinem Konzept, möglichst viele Bürger zu Wort kommen zu lassen, damit sich letztlich jede lokale Ecke und Organisation im Programm wiederfindet. „Wir sind fest davon überzeugt, dass sich gerade das Ruhrgebiet sehr für unser Konzept des Heimatfernsehens eignet“, sagt Zalbertus.

Center.tv erreicht in seinen bisherigen Sendegebieten Köln, Düsseldorf und Bremen eine Gesamtreichweite von 750.000 analogen Kabelhaushalten mit einem Potenzial von rund 1,5 Millionen Zuschauern. Außerdem ist der Sender im Internet und über Handy-TV (mobil.center.tv) per UMTS empfangbar. Im Februar sind die Verlage M. Dumont Schauberg („Kölner Stadt-Anzeiger“, „Frankfurter Rundschau“, „Kölnische Rundschau“, „Express“) und H. Neusser („Bonner General-Anzeiger“) mit jeweils 24,4 Prozent in das Kölner Center.tv eingestiegen. Für die Regionen Niederrhein und Düren/Aachen hat die Center.tv Holding AG Lizenzanträge gestellt. Bei der Bewerbung um die Regionalfrequenzen im Ruhrgebiet setzte sich der Sender sogar gegen die „WAZ“ durch. Ulrike Langer

Erschienen in Ausgabe 4/2008 in der Rubrik „Spektrum“ auf Seite 8 bis 8. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.