„Lesen Sie den Tagesschau-Blog“

Frank Beckmann (42) studierte nach Abitur und Zivildienst von 1986 bis 1991 Journalistik an der Universität Dortmund. Nebenher arbeitete der gebürtige Essener zuerst frei für den Hörfunk des WDR, ab 1990 für die „heute“-Redaktion im ZDF. 1991 wechselte Beckmann in die „logo“-Redaktion des Mainzer Senders; daneben übernahm er Aufträge u. a. als Regisseur für Werbe- und Industriefilme. Ab 1992 trat er als Moderator von „logo“ vor die Kamera, war an Konzeption und Redaktion des Jugendmagazins „PuR“ beteiligt und arbeitete dort auch als Regisseur. 1996 war Beckmann im ZDF parallel auch für die Redaktion Gesellschaftspolitik tätig, im folgenden Jahr widmete er sich der Konzeption und Realisation eines virtuellen Studios. Seit 1998 ist Beckmann beim Ki.Ka in Erfurt: zunächst als Redaktionsleiter der Eigenproduktion, seit Juli 2000 als Programmgeschäftsführer. Ende 2008 wird er neuer Programmdirektor des NDR-Fernsehens und damit Nachfolger von Volker Herres, der zum selben Zeitpunkt als ARD-Programmdirektor nach München geht .

Warum sind Sie Journalist geworden?

Ich bin sehr neugierig.

Wie kamen Sie an Ihren ersten Beitrag?

Ich glaube, es war eine Radioreportage über die Wasserqualität der Ruhr. Mein Interviewpartner wollte tatsächlich Ruhrwasser trinken – und hat nachweislich keine gesundheitlichen Schäden davongetragen.

Ihre Vorbilder im Journalismus?

Wolf v. Lojewski, mit dem ich mir sogar ein Stehpult im ZDF-Nachrichtenstudio geteilt habe.

Wann ist ein Journalist ein guter Journalist?

Wenn er sich der Wahrheit und den Menschen verpflichtet fühlt.

Wie wird sich der Journalistenberuf künftig verändern?

Es wird schneller, regionaler und multimedialer.

Stört Sie das schlechte Image von Journalisten?

Ich mag Pauschalreisen genauso wenig wie Pauschalurteile.

Können Sie ein Buch über „Ethik im Journalismus“ empfehlen?

Lesen Sie den „Tagesschau“-Blog und Sie erfahren, wie viele Gedanken sich verantwortungsvolle Redakteure bei Auswahl und Aufbereitung der Nachrichten machen.

Wie wichtig ist Klatsch?

Es geht wohl nicht ganz ohne.

Wie und wo lernt man Journalismus am besten?

Universitäre Ausbildung, Volontariat und vor allem Praxis.

Haben es Frauen im Journalismus schwerer?

Die Liste der Frauen, die täglich das Gegenteil beweisen, ist durchaus lang.

Was sind Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?

Das müssen andere bewerten.

Ihre Lieblings-Internetadressen?

Tagesschau für das Handy. Sehr nützlich, um unterwegs auf dem Laufenden zu sein.

Welches Buch lesen Sie gerade?

Stadtführer von Hamburg – Architecture and Design.

Ihr liebstes Hobby?

Klavierspielen.

Was war ihr bisher größter Erfolg?

Mit vielen Kollegen gemeinsam den Ki.Ka zum erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Partnerprogramm gemacht zu haben.

Ihr größter Flop?

Kann ich Ihnen das morgen schreiben?

Welche Medienprojekte aus jüngerer Zeit sind für Sie besonders zukunftsträchtig?

Die klarere Positionierung von Eins Extra als Nachrichtenkanal.

Ihre Lieblingszeitung?

FAZ und ZEIT.

Ihre Lieblingssendung?

Bernd das Brot – ich finde unseren schlechtgelaunten Grimme-Preisträger nach wie vor nicht nur für Jugendliche sehr unterhaltsam.

Ohne was kommt ein Journalist nicht aus?

Hartnäckigkeit und Fairness.

Was sollte Ihnen später einmal nachgesagt werden?

Er war hartnäckig, fair und hatte das notwendige Quäntchen Glück.

Erschienen in Ausgabe 4/2008 in der Rubrik „Terminal“ auf Seite 82 bis 82. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.