„Podcasts sind genial“

1.Für welche Medien arbeitest du?

2. Was liest, schaust oder hörst du gerne?

3.Schreibst du ein Weblog?

4.Deine Zukunftsprognose für die Medienwelt lautet?

Stefanie Hiekmann (17),

Schülerin aus Osnabrück

Berufswunsch: Redakteurin

1.Am meisten schreibe ich bei unserer Lokalzeitung, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Nach und nach habe ich mir Medien, wie Studenten- und Schülerportale und Magazine hinzugeangelt, für die ich regelmäßig schreibe. Langweilig wird es dabei nie: Denn „Focus Campus“, „Fluter“, „Schekker“, „Unicum“ oder „Schulspiegel“ haben alle ihren eigenen Stil.

2. Von „Junge Karriere“, über „Neon“, den „Spiegel“ bis hin zur Tageszeitung kommt bei mir alles in den Zeitungsständer! Ich nutze aber auch gern Online-Magazine und TV-Reportagen, um von interessanten Neuigkeiten und Geschichten zu erfahren.

3.Nein.

4. Gefahren, dass es in zehn Jahren keine Blätter mehr zum Lesen geben wird, sondern nur noch Dateien, bestehen meiner Meinung nach nicht. Doch trotzdem sollten wir jungen Medienmacher von heute schon den Daumen drauf haben, dass die Vielfalt durch immer mehr 2.0-Entwicklungen nicht nachlässt – schließlich bringt die Medienvielfalt so manch einen Vorteil mit sich!

Felix Scheidl (20),

Schüler aus Weilheim

Berufswunsch: Journalist

1. Ich arbeite für die unterschiedlichsten Jugendmedien – unter anderem bin ich als Chefredakteur für ein Jugendpressemagazin zuständig; schreibe aber auch für Fluter.de, den „Spiesser“ ( www.spiesser.de) und weitere kommerzielle Zeitungen und Zeitschriften. Für Jugendmedien engagiere ich mich, weil es Spaß macht, mit jungen Autoren über Texten zu tüfteln. Für „erwachsene Medien“ arbeite ich, weil ich auch Geld zum Leben brauche.

2. Ich lese gerne den „Fluter“ – ein Monatsmagazin zu Gesellschaftsthemen, kostenlos und ohne Werbung. Die Texte sind höchst interessant. Außerdem informiere ich mich regelmäßig auf „Spiegel Online“. Aktuelle Nachrichten sehe ich mir täglich einmal auf Tagesschau.de an.

3. Auf http://felixscheidl.wordpress.com stelle ich all meine Artikel online – und bin immer wieder überrascht, dass sich jeden Tag mehr als zehn Leser auf meinen Blog verirren.

4. Die Zukunft der Medien wird genauso aussehen wie heute. Online und Videocasts werden noch ein wenig zunehmen, aber es wird nie aus den Köpfen der Menschen gehen, dass die Zeitung auf dem Frühstückstisch liegt und abends um acht Uhr die Tagesschau in der Glotze läuft.

Dominik Mai (20),

Student aus Augsburg

Berufswunsch: Journalist bei einer Zeitung oder einem Magazin

1. Während meiner Schulzeit am Justus-von-Liebig-Gymnasium war ich sieben Jahre lang Mitarbeiter an der Schülerzeitung „Spektrum“ unter anderem als Chefredakteur. Im Moment schreibe ich frei unter anderem für die „Augsburger Allgemeine Zeitung“.

2. Die fachlichen und kommunikativen Grundlagen des Journalismus stehen bei uns im Mittelpunkt der Ausbildung, ergänzt durch Themen aus dem Onlinebereich. Die Möglichkeiten der mobilen Verbreitung von Nachrichten werden erörtert und das Schreiben dieser Ultra-Kurzmeldungen geübt. Wir setzen uns mit crossmedialer Informationsvermittlung auseinander und diskutieren die Verwendung amateurjournalistischer Inhalte. Einen weiteren Schwerpunkt widmen wir dem Thema „Jugend und Zeitung“.

2. „Neon“ ist ein frisches, junges Magazin, das einzige Jugendmagazin, das es in dieser Form gibt. Mich sprechen Themen und Schreibstil an. „Spiegel Online“ bietet schnell die wichtigsten Nachrichten mit Hintergrundinfos und die „Augsburger Allgemeine Land“ verrät einem Infos über die Region, die man sonst nur schwer erfährt.

3. Nein.

4. Die gedruckte Zeitung wird es immer geben. Ein Problem, das ich am Internet sehe: Viele Informationen sind falsch, die journalistische Qualität leidet oft, Stichwort Bürgerjournalismus. Dennoch ist es sinnvoll, das Netz für detailliertere Informationen, Videos etc. zu nutzen. Jedoch sollte mehr auf die Qualität und Richtigkeit geachtet werden.

Lilly Kroth (14),

Schülerin aus Augsburg

Berufswunsch: Schreiben, Malen oder Designen – auf jeden Fall was Kreatives

1. Für die Schülerzeitung „Irrational“ ( www.irrational.de) am Holbein-Gymnasium in Augsburg. Dort bin ich seit 2007 die zweite Chefredakteurin.

2. Von Kultur-Radiosendern, wie z. B. dem Deutschlandradio, lasse ich mir gerne Sachen erzählen. Im Internet finde ich so gut wie alles und jeden und mit Zeitungen und Magazinen hat man etwas in der Hand, das man umblättern kann. Außerdem kann man damit so toll Collagen machen.

3.Nein.

4. Gedrucktes lebt weiter! Ansonsten bin ich großer Fan von Vorgelesenem bzw. Gesprochenem (Hörbücher, Podcasts, etc.).

Maiko Schaffrath (16),

Schüler aus Bardowik

Berufswunsch: Journalist

1. Ich mache seit 2003 Radio und bin Projektleiter des Online-Magazins „Jugendmagazin.org“, wo jeder die Möglichkeit hat, etwas zu schreiben.

2. „Spiegel“ und „Neon“. Beide zeichnen sich durch gut gemachte Reportagen und Hintergrundberichte aus. Meine Tageszeitung ist die „Süddeutsche“, wegen der komplexen Reportagen und interessanten Kommentaren.

3. Nein.

4. Bald werden wir immer mehr personalisiertes Material per Internet ins Haus bekommen, also nur das, was uns interessiert. Wenn wir im Fernsehen die schlechte Gerichtsshow nicht sehen wollen, klicken wir sie weg und schauen die Nachrichten.

Hannah Rex (18),

Schülerin aus Stein

Berufswunsch: Eventmanagerin oder TV-Journalistin

1. Für die „Steinzeit“, Schülerzeitung des Gymnasiums Stein in der Nähe von Nürnberg.

2. „Greenpeace Magazin“ – die haben super Texte und klasse Fotos.

3. Nein.

4. Immer wichtiger wird das Internet, allerdings ohne, dass es die „traditionellen“ Medien verdrängt.

Raphael Geiger (17),

Schüler aus Passau

Berufswunsch: Journalist

1. Für die Schülerzeitung „Rückenwind“: Vor fünf Jahren habe ich aus Interesse angefangen, für die Schülerzeitung zu schreiben. Mit der Zeit wurde das Arbeitspensum immer größer, doch damit auch der Spaß. Immer mehr fand ich Gefallen an journalistischer Arbeit. Seit 2005 bin ich Chefredakteur.

2. Der „Spiegel“ ist trotz seiner überkommenen Aufmachung ein sehr kreatives Magazin, „Spiegel Online“ ist eine bessere Alternative zu so mancher Tageszeitung und die Machart von „Zeit Campus“ ist exzellent: Jede Ausgabe überrascht mit neuen Ideen.

3. Im Redaktionsblog der Schülerzeitung (www.sz-rueckenwind.blogspot.com) informieren wir über aktuelle Ereignisse, die unsere Zeitung betreffen; außerdem stellen wir Texte online, die weit vor dem Redaktionsschluss entstanden oder aus anderen Gründen nicht für die Printausgabe in Frage kommen.

4. Ich finde, zu schnelle Entwicklun
gen überfordern die Menschen nur. Deshalb sollten Modernisierungen in den Medien mit Bedacht durchgeführt werden und auf keinen Fall nur um ihrer selbst willen. Auch ist Print noch lange nicht tot, denn Schnelligkeit ist nicht alles.

Wiebke Bückers (16),

Schülerin aus Landsberg

Berufswunsch: Ich möchte was mit Werbung machen, Moderatorin im Radio oder Journalist werden.

1. Für „Der Virus“, die Schülerzeitung vom Ignaz-Kögler-Gymnasium in Landsberg. Mir macht es Spaß, Artikel, Gedichte und Interviews zu schreiben.

2. Meine drei Lieblingsmediengattungen sind Fernsehen, Internet und Radio. Im Fernsehen sehe ich mir gern Spielfilme und auch die Werbung an, im Internet hab‘ ich schon viele Leute kennengelernt, chatte gern, schreibe Mails, kann mich auch schnell mal bei Wikipedia über bestimmte Themen informieren, und Radio höre ich gerne einfach so nebenbei und erfahre so, was alles in der Welt passiert.

3. Nein.

4. Ich glaube, dass früher oder später alles online gestellt wird und man irgendwann anstatt mit der Tageszeitung mit dem Laptop beim Frühstück sitzt, was ich persönlich wahnsinnig traurig fände.

Hanne Schneider (17),

Schülerin aus Erfurt

Berufswunsch: Einen konkreten Berufswunsch habe ich nicht.

1. Seit 2004 bin ich bei der Schülerzeitung des evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt, dem „Spicker“, dabei. Seit zwei Jahren Chefredakteurin. Mir macht es Spaß, gemeinsam in einer Gruppe Ideen zu sammeln, wichtige Veranstaltungen der Schule oder Stadt zu dokumentieren und ins Gespräch mit den verschiedensten Leuten zu kommen. Jugendmedien bedeuten für mich auch ein Ausprobieren verschiedener Stile und Formen, zu dem ich ohne das Medium Schülerzeitung wohl kaum käme.

2. Meine drei Lieblingsmediengattungen sind die Tageszeitung, das Internet und das Radio. Ich (versuche) jeden Tag überregionale Zeitung zu lesen, um mich zu informieren, was in der Welt geschieht, aber auch, um neue interessante Buch- oder Kinotipps zu erhalten. Das Internet bietet für mich die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert auszutauschen und neue Wege der Kommunikation zu entdecken. Radio kann ich fast immer hören – sei es nebenbei oder mit voller Aufmerksamkeit.

3. Nein.

4. Im Bereich Internet sehe ich in jedem Fall die Zukunft der Medien. Die Zeitung wird trotzdem nicht so schnell verschwinden. Ein sehr tolles Medium ist der Podcast, der sich in den nächsten Jahren hoffentlich noch stärker verbreiten wird.

Philipp Sümmermann (18),

Schüler aus Bergisch Gladbach

Berufswunsch: Ich plane, erst mal Jura zu studieren, würde aber auch weiter gerne im Medienbereich arbeiten.

1. Ich schreibe für unsere Schülerzeitung „Blackout“, deren Chefredakteur ich lange Zeit war. Unter anderem wurden wir dabei schon vom „Spiegel“ ausgezeichnet. Zudem berichte ich regelmäßig für netzcheckers.de und bei diversen Veranstaltungen für das life@-Magazin der Jungen Presse. Journalismus ist eine tolle Sache, die mir persönlich Spaß macht: Man lernt tolle Leute kennen und kann auch anderen etwas von dem weitergeben, was man selber gelernt hat.

2. Ich bin begeisterter Podcasthörer. Podcasts sind genial, weil man sie überall hin mitnehmen kann und sie vor allem tolle Diskussionen und Austausch mit den Machern und anderen Hörern ermöglichen – genauso wie Blogs. Dabei bleibt die Zeitung als wichtigste Informationsgrundlage für mich weiterhin bestehen.

3. Ich habe zum Beispiel für den Welt-Aids-Tag am ersten Dezember gebloggt. Dort ging es darum, Menschen über die Gefahren zu sensibilisieren und vor allem eigene Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern ( www.welt-aids-tag.de/blog/blogger/profil.php?bid=9).

4. Informationen werden mittlerweile alle digital verarbeitet, da ist eine Vermischung der nebeneinander gewachsenen Strukturen (Fernsehen, Radio, Print) unausweichlich. Gleichzeitig steigt auch die Anzahl der verfügbaren Medien – Qualität wird es dabei aber weiterhin geben, auch wenn so oft über den Tod der Medien durch gemeingefährlichen „user generated content“ orakelt wird.

Erschienen in Ausgabe 4/2008 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 42 bis 45 Autor/en: Umfrage Stefan Rippler. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.