Presserat will „elektronische Presse“ in Angriff nehmen

Der Deutsche Presserat, bisher Selbstkontrollgremium der gedruckten Presse, will sich künftig auch um Veröffentlichungen von Zeitungs- und Magazinverlagen im Internet kümmern. Wahrscheinlich wird das Gremium die Details der Ausweitung auf seiner nächsten Sitzung im Herbst beschließen. Auf der jüngsten Sitzung Anfang März hat der Presserat zunächst eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Vorschläge präsentieren soll.

Unklar ist bisher, ob sich das Gremium dann nur mit im Internet veröffentlichten redaktionellen Texten oder auch mit Audio- und Videoinhalten befassen wird. Derzeit streiten Landesmedienanstalten und Verlegerverbände noch darüber, ob und wenn ab welchem Umfang Bewegtbildangebote von bislang klassischen Print-Redaktionen einer Sendelizenz der Landesmedienanstalten bedürfen, die für die Kontrolle des privaten Rundfunks zuständig sind.

Aus dem Presserat ist indes zu erfahren, man könne sich durchaus vorstellen, von Print-Redaktionen produzierte Audio- und Videoinhalte ebenfalls in die Selbstkontrolle mit einzubeziehen. Für eine solche Ausweitung müsse der Presserat allerdings stärker als bisher aufgestellt werden.

Erschienen in Ausgabe 4/2008 in der Rubrik „Spektrum“ auf Seite 9 bis 9 Autor/en: Daniel Bouhs. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.