Vernetzte Lösung

Reporter sind fürchterlich einsam“, sagte Humphrey Bogart mal in einem Film. Einsame Reporter sind allerdings heutzutage ein Auslaufmodell, nur wer vernetzt arbeitet, kann erfolgreich Projekte abwickeln und gut davon leben. Diese Vernetzung hat einen inhaltlichen und einen technischen Aspekt. Der technische Aspekt wird für gewöhnlich mit Servern, PCs und einem Netzwerk gelöst. Das Netzwerk ist dabei allerdings der erfolgskritische Faktor.

Eine Erfahrung, die viele Anwender von Netzwerksoftware gemacht haben, lässt sich vielleicht so auf den Punkt bringen: Entweder ist das Netzwerk teuer und hat nur eine überschaubare Anzahl von Ausfällen pro Tag oder es ist billig und beschäftigt die Nutzer rund um die Uhr mit Reparaturen und Flickschusterei.

Anders verhält es sich mit Hamachi, einer Software für virtuelle Netzwerke. Hamachi ist billig, weil es als Freeware angeboten wird, einfach zu installieren und weist dennoch eine erstaunliche Betriebsstabilität auf. Mit Hamachi wird via Internet ein virtuelles Netzwerk zwischen mehreren Rechnern aufgebaut. So können mehrere PCs mit einem Server als Massenspeicher verbunden werden, die Geräte können aber auch untereinander Daten austauschen. Im Gegensatz zu zentral administrierten Netzwerken ist darüber hinaus auch kein dedizierter Netzwerkserver vonnöten, sondern jeder angeschlossene PC kann sowohl als Client als auch als Server agieren. Über die Netzwerkumgebung kann der PC-Anwender dann auf alle angeschlossenen Computer wie auf ein normales Laufwerk zugreifen, Dateien kopieren, bearbeiten, anlegen oder löschen.

Beim Transport der Daten via TCP-IP verschlüsselt Hamachi alle Datenpakete mit einem 256-Bit-Schlüssel, sodass für ausreichend Datensicherheit gesorgt ist. Und in Zeiten von Telekommunikationsüberwachung hält Hamachi auch noch ein insbesondere für Journalisten hochattraktives Tool bereit, nämlich den Chat. Der wird auch verschlüsselt und erlaubt über die angeschlossenen Rechner eine wirklich private und vertrauliche Kommunikation.

Für die Installation des virtuellen Netzwerks haben auch Netzwerk-unerfahrene Kollegen nicht länger als 15 Minuten gebraucht. Der Hamachi-Assistent führt in verständlicher Weise durch die Installationsroutinen und hilft auch beim ersten Aufbau von Datenverbindungen zu den angeschlossenen Rechnern. Allerdings muss Hamachi bei eventuell eingerichteten Firewalls freigeschaltet werden. Hier kommt es bei fehlerhafter Freigabe natürlich zu Problemen. Und insbesondere Nutzer, die eben nicht jeden Tag ein Netzwerk einrichten, vergessen diese Firewall-Freigabe oft und wundern sich dann, dass Hamachi nicht wie gewünscht funktioniert.

Die Software läuft unter Windows 2000, XP und Vista und kann von verschiedenen Internet-Seiten heruntergeladen werden (u. a. unter: http://hamachi.softonic.de). Die Installationsdatei ist knapp ein Megabyte groß, lässt also beim Download nicht allzu lange auf sich warten. Tipps bei speziellen Problemen sind in der Regel in einem der zahlreichen Hamachi-Foren (z. B. http://hamachi-board.de) recht schnell und umfassend zu bekommen. Überhaupt scheint die Hamachi-Anwendergemeinde eine ausgesprochen kommunikationsfreudige Community zu sein. Wann immer während der vergangenen Monate eine Anfrage in eines der Hamachi-Foren gestellt wurde, kamen Antworten mit ersten Hinweisen zur Problemlösung innerhalb von ein bis zwei Stunden.

Weitere Infos unter: https://secure.logmein.com/products/hamachi/vpn.asp

Erschienen in Ausgabe 4/2008 in der Rubrik „Tipps für Journalisten“ auf Seite 74 bis 74. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.