Der freie Journalist und ARD-Doping- experte Hans-Joachim Seppelt hat zumindest vorläufig eine gerichtliche Niederlage einstecken müssen: Die Pressekammer des Hamburger Landgerichts bestätigte eine einstweilige Verfügung des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) gegen Seppelt und lehnte damit den Widerspruch des Journalisten ab (MM 3/08).
Der Verband wirft Seppelt vor, seine Athleten in der Berichterstattung über die Affäre um eine Wiener Blutbank pauschal unter Dopingverdacht gestellt zu haben, ohne Beweise oder Namen verdächtiger Sportler zu nennen. Dies untersagt die gerichtliche Verfügung unter Androhung einer Geldstrafe. Der Rechtsstreit richtet sich gegen Seppelt als freier Journalist. Er wird dabei aber vom Justiziariat des WDR unterstützt, der nun gemeinsam mit Seppelt auf die schriftliche Begründung der Hamburger Richter wartet und dann entscheiden will, ob Seppelt das Urteil anfechten sollte. Der recherchierte zu dem Komplex im Auftrag der ARD-Dopingredaktion, die beim WDR in Köln angesiedelt ist.
Seppelt wirkt unterdessen fernab der Wiener Affäre: Ende März war der Journalist für drei Wochen in China unterwegs – für eine Dokumentation über Doping in China. Der Film wird den Titel „China im Reich der Mittel“ tragen und im Ersten laufen.
Erschienen in Ausgabe 5/2008 in der Rubrik „spektrum“ auf Seite 11 bis 11 Autor/en: Daniel Bouhs. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.