Warten auf Miss Parker

Press Junket im 20. Stock des New Yorker Luxushotels Ritz Carlton. Rund vierzig Journalisten trinken Kaffee oder Fidji-Wasser. Viele sind nur zum Junket für zwei Tage eingeflogen aus Japan, Finnland, Brasilien oder Kalifornien, andere leben in New York. Die paar männlichen Kollegen sind fast alle schwul und die Designerschuhrate ist hoch. Kein Wunder: Es geht um „Sex and the City – der Film“. In Zimmer 2005 sind sieben Mikros auf den leeren Stuhl gerichtet in Erwartung von: Sarah Jessica Parker, dem Star des Films. Stattdessen steht die Pressefrau dort und sagt knapp: „Sarah Jessica ist krank. Wir hoffen auf morgen.“ Kaum ist sie draußen, klappt eine Kollegin entnervt ihr Notizbuch zu: „Ich bin nur ihretwegen hier.“ Die Runde nickt. Wir müssen eingestehen: der journalistische Blickwinkel ist begrenzt. Schließlich wäre „Sex and The City“ nichts ohne Kim Cattrall, Cynthia Nixon und Kristin Davis. Tag 2: Die doppelte Menge Journalisten wartet nervös. Kaum ist klar, dass sie kommt, weicht die Anspannung ersten Gerüchten. Krank? Nee, so gut, wie die heute aussieht! Spekulationen über einen Zickenkrieg kommen auf – als ginge es um einen Pausenhofstreit und nicht um eine Multimillionendollarproduktion. Darauf angesprochen, ist Parker entgeistert: „Hätten alle um mich rumstehen müssen, als ich über dem Klo hing?“ Sie hat, ganz Profi, an dem Tag das doppelte Interviewpensum absolviert.

Internet:

www.sexandthecity-movie.com

Erschienen in Ausgabe 5/2008 in der Rubrik „weltreport“ auf Seite 72 bis 72 Autor/en: Silvia Feist, New York. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.