Ob bei Berichten von Bilanzpressekonferenzen oder Recherchen in Bibliotheken und Archiven – so manches Mal wünscht man sich das komplette mobile Büro herbei. Und zur Komplettausstattung des informationsverarbeitenden Journalisten gehört natürlich auch ein Scanner. Als Gerät für den Einsatz unterwegs ist da der Docketport Mobilscanner zu empfehlen. Via USB-Schnittstelle ans Laptop gestöpselt, lassen sich damit rasch Logos oder Vorlagen für eine Infografik direkt am Recherche- und Schreibort, zum Beispiel noch während der laufenden Pressekonferenz, einscannen und via Mail oder FTP-Server in die Redaktion beamen. Das verbessert die Wettbewerbssituation des frei arbeitenden Kollegen, erleichtert beim festangestellten Redaktionsnomaden das Tagesgeschäft ganz erheblich und spart enorm viel Zeit, die ansonsten beim Eintippen von Daten oder mit dem umständlichen Beschreiben von Grafikideen vor Ort draufgeht.
Während des Probe- und Testeinsatzes hat der Docketport sogar in Einzelfällen als Bildscanner fungiert und dabei gemäß dem Urteil der Kollegin Bildredakteurin den Job nicht unbedingt schlecht erledigt. Natürlich muss in solchen Fällen in der Abteilung Bildbearbeitung noch ein wenig nachgebessert werden. Doch das war in allen Fällen, die wir damit abdecken mussten, durchaus erfolgreich.
Der Scanner hat sich als ausgesprochen robustes Gerät erwiesen. Allerdings ist er ein kleiner Stromfresser. Die notwendige Betriebsenergie bezieht er via USB-Kabel vom Laptop. Und das wirkt sich natürlich negativ auf dessen Akku-Laufzeit aus. Immerhin zieht der Docketport satte zwei Watt.
Für einen Scan mit 300 dpi benötigt das Gerät im Durchschnitt 25 Sekunden, bietet also eine mittlere Verarbeitungsgeschwindigkeit. Bei den Papierstärken, die der Scanner durch den Leseschacht zieht, kann er bis zu 480 Gramm schweres Papier im DIN-A4-Format verkraften.Die Zusammenarbeit mit Windows Vista hat sich als problematisch erwiesen. Hier musste während der Testphase mit erheblichem Aufwand an den Gerätetreibern herumgebastelt werden. Unproblematisch dagegen war der Betrieb an Laptops mit XP, Windows 98 SE oder 2000.
Der Leseschacht ist natürlich der geringen Größe geschuldet, hat also mit dem sogenannten Formfaktor zu tun. Dennoch erweist er sich bei Recherchen in Bibliotheken oder Archiven mitunter als Hemmschuh, setzt er bei Büchern und anderen gebundenen Werken eine Fotokopie voraus, was mitunter wiederum ganz schön ins Geld gehen kann. Bei ungebundenem Archivgut hingegen kann das Gerät seine Stärken richtig gut ausspielen. Mitgeliefert wird Adobes Scan-to-PDF inklusive einer durchaus befriedigenden OCR-Schrifterkennung. Nicht im Preis enthalten ist die unbedingt empfehlenswerte Papierführung, die nochmals mit gut 60 EUR zu Buche schlägt. Der Docketport 485 selbst kostet 229,00 EUR brutto.
Erschienen in Ausgabe 7/2008 in der Rubrik „Tipps für Journalisten“ auf Seite 86 bis 89. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.