Tierisch gut

Eine alte Blattmacherweisheit lautet „Tiere gehen immer“. Dass es das Eisbärbaby Knut weltweit auf die Titelseiten geschafft hat und in den Zeitungsläden haufenweise Special-Interest-Magazine wie „dogs“ oder „Ein Herz für Tiere“ ausliegen, scheint zu bestätigen: Der Knuddelfaktor steigert die Auflage. Wie Lokal- und Regionalzeitungen mit Tiergeschichten die Leser erreichen, zeigen Beispiele aus dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, der „Celleschen Zeitung“, den „Lübecker Nachrichten“ und den „Nürnberger Nachrichten“.

Lokaltipp des Monats:

Tierheim im Netz: Treue Hundeaugen sehen auf Fotos super aus – in bewegten Bildern kommen sie aber noch besser. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat diesen Ansatz aufgegriffen und die Rubrik „Alles wird gut“, die seit einigen Jahren zwei Mal die Woche auf den Stadtteilseiten der Zeitung erscheint, zusätzlich ins Internet gebracht. In den jeweils rund dreiminütigen Web-Videos stellt die Redakteurin Claudia Meyer jeden Montag meist Hunde und Katzen, aber auch schon mal Ratten oder Meerschweinchen aus den Tierheimen Kölns und Umgebung vor. Dazu dreht sie zusammen mit zwei Online-Mitarbeitern in unregelmäßigen Abständen Nutzwert-Videos für Tierhalter: Zum Beispiel besucht sie eine Hundeschule, in der den Vierbeinern Kunststücke beigebracht oder wo Fragen beantwortet werden wie „Wie nähere ich mich einem Hund richtig?“.

Kontakt: Claudia Meyer,

Tel. (0221) 2 24 22 79,

eMail: claudia.meyer@mds.de,

Internet: www.ksta.tv

Ideenbörse:

Wolf im Fadenkreuz: An den Wölfen, die derzeit wieder in deutsche Lande einwandern, scheiden sich die Geister. Naturschützer und Tierliebhaber freuen sich über das neue Interesse der scheuen Tiere an den hiesigen Wäldern, andere wollen Isegrim an den Kragen. Die „Cellesche Zeitung“ griff das Thema auf, beleuchtete die Jagd auf die Raubtiere in der Region im Laufe der Geschichte – das letzte Tier wurde in den 80er Jahren geschossen – und stellte dazu einen Hintergrundbericht über die Entwicklung der Wolf-Population in Deutschland. Ziel war zu zeigen, dass der graue Wanderer nicht die blutrünstige Bestie ist, als die er oft dargestellt wird.

Kontakt: Andreas Babel,

Tel. (05141) 99 01 13,

eMail: a.babel@cellesche-zeitung.de,

Internet: www.cellesche-zeitung.de

Exotische Hausbewohner: Katzen hat jeder. Aber wer hält schon ein Chamäleon? Die „Sächsische Zeitung“ stellt in einer Serie unregelmäßig exotische Haustiere vor: von Waschbären bis Vogelspinnen. Zu dem Artikel wird jeweils ein Kasten mit Informationen über die Tierart abgedruckt. Allerdings ist es nicht ganz einfach, die ungewöhnlichen Hausbewohner aufzutreiben. Manchmal melden sich die Tierhalter nach dem Erscheinen einer Folge der Serie von allein in der Redaktion. Meistens hören die Redakteure aber zufällig auf Terminen oder über Bekannte von interessanten Tieren.

Kontakt: Cathrin Reichelt,

Tel. (03431) 71 94 18,

eMail: da.redaktion@dd-v.de,

Internet: www.sz-online.de

Heimische Tierwelt: Sie sind selten zu sehen – aber sie leben mitten unter uns: Fuchs, Dachs, Rebhuhn, Maus. Was im hiesigen Wald so kreucht und fleucht oder auch im städtischen Straßendschungel lebt, stellen die „Nürnberger Nachrichten“ in der Serie „Safari ums Eck“ vor. Der Tier- und Naturfotograf Reiner Bernhardt geht für die Zeitung auf Pirsch und lichtet das tierische Treiben ab. Dazu schreibt er auch den Text über das Leben seiner Fotomodels, beschreibt die Fress- und Schlafgewohnheiten sowie die bevorzugte Unterkunft. Pro Folge stellt er je eine Art vor – bislang sind so in drei Jahren 45 Tierporträts in Wort und Bild entstanden.

Kontakt: Reiner Bernhardt,

Tel. (09103) 2829,

eMail: reiner_bernhardt@freenet.de,

Internet: www.nn-online.de

Tipp

Weitere interessante Beispiele aus der lokaljournalistischen Praxis finden Sie in der aktuellen „drehscheibe“.

Kontakt: Redaktion „drehscheibe“,

Raufeld-Medien, Mehringdamm 57, 10961 Berlin, Tel. 030 / 695 665 22, eMail: info@drehscheibe.org,

Homepage: www.drehscheibe.org

Erschienen in Ausgabe 11/2008 in der Rubrik „Service“ auf Seite 78 bis 78 Autor/en: Katrin Matthes. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.