Von Online zu Print

Titelseite

1) + Zeitungskopf: Die Versalien und die relativ feine Schrift erzeugen eine seriöse Wirkung. Das „ß“ in Großschreibung ist eine Eigenheit dieser Zeitung, denn korrekt wäre es, diesen Kleinbuchstaben bei Großschreibung in zwei „S“ zu verwandeln. Mehr zu diesem Thema bei Wikipedia unter „Großes ß“.

2) + Anrissleiste: Die Formulierung dieser Anrisse ist professionell, denn die Einwort-Überschriften ergeben mit den dreizeiligen Unterzeilen gute Formulierungen. Gute Bebilderung mit Freistellern, genug Platz für die Anrissleiste.

3) + Aufmacher: Die Überschrift ist klar formuliert. Dazu ist man auch gezwungen, denn im Layout sind keine Unterzeilen vorgesehen. Durch die Headline-Größe ist der Artikel klar als wichtigstes Element der Titelseite markiert.

4) – Visualisierung: Die bettelnden Kinderhände sind als Visualisierung übertrieben, denn man sieht in Wirklichkeit ja vermutlich keine bettelnden Kinder im Raum Gießen.

5) + Neue Mitarbeiter: Die neuen Leserreporter werden immer rechts in einer Kolumne vorgestellt.

6) – Inhaltsangabe: In der Kolumne links werden drei Artikel angerissen. Die Überschriften sind zu klein, die Texte zu lang.

7) – Grundschrift: Die Grundschrift ist ein bisschen zu klein, graue Unterlegungen erschweren das Lesen.

Innenseite

1) + – Seitentitel: Die Ressortangabe ist mittelachsig und wirkt dadurch seriös, allerdings ist die graue Schrift nicht so gut lesbar. Von den 16 Seiten haben neun den Titel „Gesellschaft“. Datum und Hinweis auf die Homepage sind sehr klein oben rechts platziert.

2) – Aufmacher: Bei dieser Seite fehlt es wie bei den meisten anderen an einer Gewichtung. Der größte Artikel steht oben, aber die größte Überschrift steht unten. Meldungsleisten fehlen generell.

3) – Bildgröße: Es fehlt die Hierarchie der Bilder. Das größte Bild zeigt viele Menschen, aber der Artikel dazu ist sehr kurz. Es entsteht der Eindruck der Beliebigkeit.

4) – Bild an Anzeige: Bild und Anzeige stören sich gegenseitig. Darum Bilder immer fernhalten von Anzeigen.

5) – Ergänzungsboxen, Zwischenzeilen: Diese Auflockerungselemente sind auf dieser Seite und in der ganzen Zeitung nicht vorhanden.

6) + + Internet-Verweise: Am Ende jedes einzelnen Artikels wird auf die Homepage www.giessener-zeitung.de verwiesen. Dabei wird jeweils auf den Artikel mit einer Zahl verlinkt. Im Internet findet man z. B. mehr Bilder zum Thema und weiterführende Links. Insgesamt eine sehr konsequente Verknüpfung von Online und Print.

Eindruck

Die „Gießener Zeitung“ wurde vor Kurzem ge-gründet und bezeichnet sich selbst als Hessens erste Mitmach-Zeitung. Das bedeutet, dass viele redaktionelle Beiträge von „Bürger-Reportern“ erstellt werden. Homepage www.giessener-zeitung.de.

Aus dem Online-Ange-bot wird zwei Mal pro Woche eine Auswahl von Artikeln gedruckt. Ene ähnliche Idee verfolgt die Rheinische Post mit „Opinio“ seit einigen Jahren, wobei Online-Beiträge auf „Opinio-Seiten“ in der Tageszeitung erschei-nen.

Die Printausgabe der „Gießener Zeitung“ wirkt wie ein Anzeigenblatt mit relativ viel Redaktion. Die Artikel sind

60 bis 80 Zeilen lang. Dadurch fehlt es an kurzen Artikeln.

Erschienen in Ausgabe 11/2008 in der Rubrik „Service“ auf Seite 81 bis 81. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.