Wann lohnt ein Steuerberater?

Hierzu gibt es keine allgemein gültige Regel. Wie bei allen Investitionen gilt die Grundregel: „Ist mir diese Dienstleistung das Geld wert?“ Im Folgenden sollen einige Kriterien zusammengestellt werden, die die Entscheidung erleichtern:

Welche Kriterien sprechen für oder gegen die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater?

* Möchte ich meine Zeit mit (ggf. schlechter) Buchführung verbringen oder will ich meine Zeit anderweitig einsetzen?

* Habe ich das Geld, einen Steuerberater zu bezahlen?

* Was kann ich selber machen?

* Welche Tätigkeiten möchte ich gerne abgeben?

Wobei kann mir der Steuerberater behilflich sein?

Viele haben die Idee, dass sie einen mit Belegen vollgestopften Schuhkarton zum Steuerberater tragen und der dann eine ordentliche Buchführung und Ablage erstellt. Darüber hinaus meinen viele, dass sie mit Hilfe des Steuerberaters ganz um die Abgaben herumkommen. Das entspricht mitnichten der Realität. Wo also kann der Steuerberater sinnvoll helfen?

1. Buchführung (wenn der Journalist nicht nur als Kleinunternehmer ohne Umsatzsteuer tätig ist)

2. Beratung mindestens 1 x/pro Jahr, um die wirtschaftliche Situation zu besprechen

3. Beratung, um dabei auch die Höhe und die Rücklage für die Steuer zu besprechen

4. Beratung zur steuerlichen Gestaltung wie das zeitliche Verschieben von Einnahmen und Ausgaben

5. Beratung als Hilfe bei der Vornahme von Investitionen

Was kann ich sinnvollerweise selbst erledigen und damit Geld sparen?

Gute und richtige Ablage:

Wie diese sinnvoll durchzuführen ist, sollte mit dem Steuerberater besprochen werden. Die Ablage/Sortierung dem Steuerberater zu übertragen, ist meist eine unnötige teure Alternative. Die buchhalterische Ablage sollte mindestens ein Mal pro Monat durch den Journalisten erledigt werden. Das Ablegen nach mehr als einem Jahr führt erfahrungsgemäß zu Fehlern, Vergessen von Belegen, Ausbleichen von Belegen (Thermopapier) und einem immer größer werdenden Widerwillen gegen diese Tätigkeit.

Datenerfassung:

Teilweise ist die Erfassung der Daten durch den Journalisten selber möglich. Wie viel der einzelne Journalist selber erledigen und wie korrekt er diesen Vorgang durchführen kann, ist im Einzelnen offen mit dem Steuerberater zu klären. Hierbei sind Kriterien wie Umfang der Geschäftsvorfälle, Umsatzsteuerpflicht und Beurteilung einzelner Geschäftsvorfälle (Reisekosten, Kfz, usw.) von Bedeutung.

Tipps:

Einfachste Arbeiten wie die korrekte Ablage sollte jeder Journalist selbst durchführen. Zur Kalkulation der wirtschaftlichen Lage und der rechtzeitigen Steuerkalkulation sollte unbedingt ein Steuerberater konsultiert werden. Wie weit in diesem Zusammenhang auch Buchführung und Abschluss auf den Berater übertragen werden, sollte jeder Journalist im Einzelfall klären.

Erschienen in Ausgabe 11/2008 in der Rubrik „Service“ auf Seite 83 bis 85. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.