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Mitte der 70er-Jahre stimmte das Kartellamt einer Übernahme der „NRZ", „Westfälischen Rundschau" und „Westfalenpost" durch die „WAZ" nur unter der Bedingung zu, dass alle vier Redaktionen ihre publizistische Autonomie behalten, während die administrativen Dienste (wie Anzeigengeschäft, Allgemeine Verwaltung, EDV etc.) zentralisiert werden konnten. Dieses „WAZ-Modell" feiert der Verlag bis heute auf seiner Homepage als „Königsweg zum Erfolg". Im Frühjahr 2009 sollen nun aber eine zentrale Mantelredaktion gebildet, lokale Einheiten neu strukturiert und bis zu 300 Redakteursstellen (von insgesamt rund 900) eingespart werden. Der Verlag begründet das mit den Verlusten, die sich bei „NRZ", „WR" und „WP" auf angeblich rund 30 Millionen Euro belaufen – trotz geringerer Auflagenverluste als bei der „WAZ", die dennoch als einzige der „NRW"-Titel schwarze Zahlen schreibt. Bis Ende Januar werden Modelle des Stellenabbaus verhandelt. Die Gegner der Reform haben einen Protestblog gestartet: www.medienmoral-nrw.de, die WAZ-Geschäftsführung einen Blog in eigener Sache unter www.derwesten.de/blogs/mediengruppe/stories/4051/. (s. a. Seite 3).

Erschienen in Ausgabe 12/2008 in der Rubrik „Titel“ auf Seite 27 bis 27. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.