Geschichte und Geschichten

Sie symbolisieren den Anfang und das Ende einer Teilung: die Jahreszahlen 1949 und 1989. Die Gründung der beiden deutschen Staaten sowie der Mauerfall jähren sich 2009 zum 60. beziehungsweise 20. Mal. Aber es stehen noch andere historische Ereignisse im Kalender: etwa der Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939, 70 Jahre), der erste Mensch auf dem Mond (1969, 40 Jahre) oder die Varusschlacht im Osnabrücker Land (Jahr 9 n. Chr.). Wie Lokal- und Regionalzeitungen ihren Lesern in der Vergangenheit Jahrestage näherbringen konnten, zeigen Beispiele aus dem „Kölner Stadt-Anzeiger" und der „Mitteldeutschen Zeitung", der „Braunschweiger Zeitung", der „Stuttgarter Zeitung" und dem „Tagesspiegel".

Lokaltipp des Monats:

Geteilte Einheit: Anlässlich des 15. Jahrestages der Wiedervereinigung brachte der „Kölner Stadt-Anzeiger" in Kooperation mit der „Mitteldeutschen Zeitung" Menschen aus Ost und West zusammen. Lehrer, Handwerker und Arbeitslose aus Köln und Halle trafen sich in den beiden Städten und tauchten jeweils in die Welt des anderen ein. Die Zeitungen begleiteten die Protagonisten einige Tage und schilderten, was sie im Alltag verbindet und was sie trennt. Außerdem initiierten die Zeitungen einen Briefwechsel zwischen einem Autor aus Bielefeld sowie einer Autorin aus Eisenach, die sich darüber austauschten, wie sie die Einheit erlebten und was sie über die Wiedervereinigung denken. Die Briefe wurden in beiden Zeitungen abgedruckt.

Kontakt: Joachim Frank, Tel. 0221 / 2 24 30 31, eMail: joachim.frank@mds.de, Internet: www.ksta.de, www.mz-web.de

Ideenbörse:

Gespräch zwischen Generationen: Was hat Opa im Krieg getan? 60 Jahre nach Kriegsende veröffentlichte die „Stuttgarter Zeitung" ein Gespräch zwischen einem 77-jährigen Rentner und seinem Enkelsohn, dessen Wissen ausschließlich aus Schulbüchern stammte. Zuvor hatten beide noch nie über das Thema gesprochen – so wurde aus dem Interview ein Gespräch zwischen den beiden, in dem sie sich über Themen wie Schuld, Mut und Verantwortung unterhielten.

Kontakt: Erik Raidt, Tel. 0711 / 72 05 12 85, eMail: e.raidt@stz.zgs.de,

Internet: www.stuttgarter-zeitung.de

Bilder aus der Vergangenheit: Alte Fotos erzählen Geschichten. Der „Tagesspiegel" aus Berlin zeigte auf mehreren Bild-Panoramaseiten, wie Leser der Zeitung die Stadt in den vergangenen sechs Jahrzehnten gesehen haben. Die Fotos wurden ohne Text veröffentlicht – in einer kurzen Bildunterschrift standen lediglich der Ort, das Aufnahmejahr sowie der Name des Fotografen. Oben auf der Seite waren auf einem Zeitstrahl die wichtigsten Ereignisse des abgebildeten Jahrzehnts aufgeführt.

Kontakt: Nadja Holzmaier,

Tel. 030 / 26 00 96 35,

eMail: nadja.holzmaier@tagesspiegel.de, Internet: www.tagesspiegel.de

Flucht und Vertreibung: Die emotionale Seite von Geschichte können Zeitzeugen gut erzählen. Die „Braunschweiger Zeitung" macht zu Jahrestagen bedeutender historischer Ereignisse deshalb immer wieder die Leser zu Autoren. Große Resonanz erfuhr der Aufruf, über Erinnerungen an Flucht und Vertreibung zu schreiben. Die Redaktion fragte: „Wie erlebten Sie die Ankunft in der neuen Heimat?" Die Reaktion darauf war zunächst verhalten, doch als die ersten Folgen des als Serie angelegten Projekts erschienen waren, meldeten sich immer mehr Leser zu Wort. Am Ende gingen über 400 Beiträge ein. Die 61 besten Texte wurden außerdem in einem Sonderheft abgedruckt.

Kontakt: Stefan Kläsener,

Tel. 0531 / 3 90 03 03,

eMail: stefan.klaesener@bzv.de,

Internet: www.newsclick.de

Tipp

Weitere interessante Beispiele aus der lokaljournalistischen Praxis finden Sie in der aktuellen „drehscheibe".

Kontakt: Redaktion „drehscheibe",

Raufeld-Medien, Mehringdamm 57, 10961 Berlin, Tel. 030 / 695 665 22, eMail: info@drehscheibe.org,

Homepage: www.drehscheibe.org

Erschienen in Ausgabe 12/2008 in der Rubrik „Service“ auf Seite 70 bis 70 Autor/en: Katrin Matthes. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.