Trendmonitor 2008 zu Web 2.0 & Co.

Crossmediales Arbeiten wird immer wichtiger für journalistische Arbeit – in allen Mediengattungen. Die Relevanz von Web 2.0-Angeboten allerdings wird sehr unterschiedlich von Journalisten bewertet: Das hat der jüngste Medien-Trendmonitor Oktober 2008 von news aktuell und Faktenkontor ergeben. Via Online wurden im September 2008 2.136 Journalisten verschiedener Medien nach Tendenzen und Entwicklungen im Journalismus befragt.

Rund 59 Prozent der Journalisten gehen davon aus, dass das parallele Arbeiten für verschiedene Medienbereiche in Zukunft am meisten an Bedeutung gewinnen wird. Kommunikation mit Lesern, Hörern und Zuschauern erachten rund 37 Prozent der Journalisten als bedeutend für die Zukunft. Schnelleres Arbeiten folgt mit 35,6 Prozent an dritter Stelle der Top-3. Besonders Journalisten von Tageszeitungen (65,6 Prozent) und Agenturen (64,6 Prozent) stellen sich auf paralleles Arbeiten für verschiedene Medienbereiche ein. Darüber hinaus wird bei den Tageszeitungen die Kommunikation mit Lesern (47,2 Prozent) als überdurchschnittlich bedeutend für die Zukunft erachtet.

Dieser Einschätzung zum Trotz zeigen sich widersprüchliche Einschätzungen bei der Frage, welche Relevanz Web 2.0-Angebote (also Blogs, Podcasts, Social Networks, Video-Plattformen) für die journalistische Arbeit haben. Rund die Hälfte der befragten Journalisten schätzt das eher als gering ein – wobei jedoch die Antworten je nach Altersstruktur bemerkenswerte Unterschiede aufweisen: Besonders Journalisten mit einer Berufserfahrung mit bis zu einem Jahr sind ganz anderer Meinung: 69,2 Prozent bescheinigen Web 2.0-Anwendungen eine hohe Relevanz. Unter den Journalisten mit einer Berufserfahrung von sechs bis zehn Jahren sehen dagegen über 52 Prozent nur eine geringe Relevanz in Web 2.0-Angeboten. Bei der Betrachtung der Antworten in den einzelnen Mediengattungen fällt auf, dass vor allem Journalisten von Tageszeitungen den Web 2.0-Angeboten gegenüber eher abgeneigt sind: 55,2 Prozent erkennen eine geringe Relevanz. Wenig erstaunlich dagegen, dass im Bereich Online und Multimedia fast die Hälfte der Befragten eine sehr hohe oder mindestens hohe Relevanz für die journalistische Arbeit sehen.

Info: www.newsaktuell.de/branchenthemen/umfragen.htx

Erschienen in Ausgabe 12/2008 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 10 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.