Deutsche Welle trennt sich von dubiosen Partnern

Die Deutsche Welle-Akademie trennt sich nach anfänglichem Zögern von der Partnerorganisation in Usbekistan. Deren Leiterin Gulnara Babadschanowa hatte im Juni in einem Hassfilm gegen Journalisten mitgewirkt. Am 4. Dezember wurde das „In-Service-Training Center for Journalists" in Taschkent von der Webseite der Deutschen Welle (DW) gelöscht. Auch ist Babadschanowa nicht mehr Vertreterin des DW-Vertriebs in Usbekistan und Tadschikistan. Mitte November zeigte das Medienmagazin des NDR „Zapp" einen Bericht, wie Babadschanowa in dem Hassfilm über „unehrliche Journalisten, die im Auftrag arbeiten", räsoniert. Im dem Propagandastreifen des usbekischen Fernsehens werden die Journalisten von Radio Free Europe wie Terroristen abgelichtet und die Adressen der Verwandten in Usbekistan genannt. Filme solcher Machart sind in Usbekistan brandgefährlich für die Genannten. Unabhängiger Journalismus steht in diesem Land unter Strafe, den usbekischen Staatsbürgern ist es untersagt, ohne Akkreditierung mit ausländischen Medien zu kooperieren. Im Oktober 2007 wurde der usbekische Journalist Alischer Saipow nach einem ähnlichen Film erschossen. Die „Deutsche Welle" glaubte anfänglich Babadschanowa, ihre Aussagen seien ohne ihr Wissen in den Hassfilm „konfektioniert" wurden. „Ich bin in keinster Weise von der Idee des Filmes zurückgewichen", schreibt am 4. Dezember jedoch Babadschanowa in einem Beitrag der regierungsnahen Webseite www.uzreport.com, der mit „Schamlosigkeit und Lügen als Prinzip des Lebens" betitelt ist. Babadschanowa sagt, dass ihre Organisation weiterhin mit Schweizer Organisationen zusammenarbeite. Auf Nachfrage weigert sie sich aber, deren Namen zu nennen.

Internet: http://news.uzreport.com

Erschienen in Ausgabe 01+02/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 55 bis 55 Autor/en: Marcus Bensmann, Düsseldorf. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.