Was würden Frauen ändern?

Welche Anregungen aus der Drei-Länder-Tagung Teilnehmerinnen sofort in ihrem Berufsalltag umsetzen würden:

Kerstin Loehr,

Leiterin der Lokalredaktion Peine,

„Braunschweiger Zeitung"

„Gezielter Frauen in den Mittelpunkt von Geschichten stellen: So ist zum Beispiel gleich ein Artikel über eine Polizistin im Castor-Einsatz entstanden. Auch ich würde mich bei Bedarf gern mit einer erfahreneren Kollegin austauschen und werde Mentoring in unserem Haus anregen."

Silvana Guanziroli,

Reporterin/Redakteurin, „SonntagsBlick"

„Die Vernetzung unter Kolleginnen! Ich möchte mich am Aufbau eines schweizweiten Netzwerks für Journalistinnen beteiligen."

Isabelle Imhof,

Redakteurin NZZ Online, „Neue Zürcher Zeitung"

„Die wichtigste Lehre: Yes, I can! Ich werde vermehrt Feedback geben und holen, Verbündete bei der Präsentation von Projekten einbeziehen und auch Expertinnen zu Wort kommen lassen."

Vera Zischke,

Online-Redakteurin, „Westdeutsche Zeitung"

„Als Online-Redakteurin arbeite ich in einem Bereich, der sich (noch) immer wieder neu erfindet, in dem Strukturen flexibel sind und Frauen – in vielen Häusern – in der Überzahl sind. Das Seminar hat mir bestätigt, dass ich dort sehr gut aufgehoben bin und mich weiter entwickeln möchte. Karriere ist planbar und passiert nicht zufällig.

Karina Eyrich,

Redaktionsleiterin Albstadt-Ebingen/Baden-Württemberg, „Schwarzwälder Bote"

„Mehr Magazincharakter, mehr weiche und unterhaltsame Themen machen. Künftig werde ich darauf achten, bei Befragungen gezielt weibliche Expertinnen ins Blatt zu bringen. Ich halte es für eine großartige Idee – nicht nur Frauen – MentorInnen zur Seite zu stellen, deren Erfahrung man nutzen kann. Ein solches Programm im eigenen Haus einzuführen, werde ich unserer Chefredaktion vorschlagen."

Yvonne Backhaus,

Projektredakteurin, Blattmacherin, „Hanauer Anzeiger"

„Ich werde Probleme und Sorgen aus dem beruflichen Alltag ab sofort versuchen direkt

anzusprechen – auch in einer von Männern dominierten Redaktion – dann Lösungen suchen und mich nicht mehr scheuen, Verantwortung zu übernehmen. Um ans Ziel zu kommen, muss man manchmal querdenken. Als Nächstes werde ich mir einen Plan für meine berufliche Zukunft machen."

Karin Strobl,

Ressortleiterin Politik bei „heute"

„Als Vorstand des österreichischen Frauennetzwerks Medien freut es mich, dass wir ab sofort den Schweizer Kolleginnen bei der Gründung eines ähnlichen Vereins mit unserem Know-how zur Verfügung stehen dürfen. Gerechte Teilzeitmodelle oder Betriebskindergärten in Medienhäusern bleiben vorerst Utopie. Im Frauennetzwerk Medien bieten wir schon seit Jahren Mentorinnen-Projekte an."

Christine Brugger,

Geschäftsführerin Radio Osttirol

„Ich werde SchülerInnen im Rahmen eines Projekts bitten zu überprüfen, inwieweit sich die Inhalte eines klassischen Lokalradios in die „multimediale Welt" umsetzen lassen. Ich habe erkannt, dass ein Wechsel von Vollbeschäftigung in Teilzeit eine vernünftige Altersversorgung gefährdet und überlege, wie sich in unserem kleinen Unternehmen ein Mentoring-Modell umsetzen lässt."

Umfrage: Astrid Kuffner

Erschienen in Ausgabe 01+02/2009 in der Rubrik „Beruf“ auf Seite 50 bis 51. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.