Was kostet ein Steuerberater?

Was kostet ein Abendessen? Wie viel kostet ein Auto? Wie in allen Lebensbereichen lässt sich auch die Frage nach den Kosten für einen guten Steuerberater nicht pauschal beantworten. Nicht immer ist der teuerste auch der beste, und nicht immer ist es ratsam, den billigsten zu wählen.

Welche Möglichkeiten der Abrechnung gibt es?

* Gemäß der Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV): Hierbei richtet sich die Gebühr des Steuerberaters für die einzelnen Tätigkeiten nach dem Gewinn und/oder dem Umsatz. Innerhalb der jeweiligen Gewinn- oder Umsatzklassen kann der Steuerberater je nach Arbeitsaufwand und Schwierigkeitsgrad wiederum mehr oder weniger Honorar verlangen.

* Über Pauschalen: Abweichend von der StBGebV kann mit dem Steuerberater für jede Tätigkeit eine Pauschale vereinbart werden. Das Abkommen muss schriftlich erfolgen.

Was muss ich bei der Kostenkalkulation berücksichtigen?

Zunächst einmal sollte mit dem Berater von Anfang an geklärt werden, welche Tätigkeiten er übernimmt und was er dafür in Rechnung stellt. Dabei gilt es zu bedenken: Bei geringem Gewinn/Umsatz erhält der Steuerberater nach StBGebV nur ein relativ niedriges Honorar. Wie in anderen Berufsgruppen auch, wird er dafür keine Höchstleistungen vollbringen. Dieser Umstand führt erfahrungsgemäß dazu, dass sowohl der Journalist als auch der Berater unzufrieden sind. Jeder hat seine Erwartungen: Der Journalist möchte ausführliche Beratung, der Steuerberater ein seinem Aufwand angemessenes Honorar. Daher empfiehlt es sich, Pauschalen (z. B. für Gespräche) zu vereinbaren, die beiden Seiten gerecht werden.

Wie kann ich den korrekten Preis ermitteln?

„Der korrekte Preis ist immer der, den ich für eine Leistung zu zahlen bereit bin", heißt eine Redensart. Daher kann es sinnvoll sein, sich Folgendes zu überlegen:

* Was soll der Steuerberater alles für mich tun?

* Was kostet die einzelne Tätigkeit am Markt und was würde es mich kosten, wenn ich diese Tätigkeit selbst erledige (Arbeits- bzw.- Freizeit, Nerven, notwendige Einarbeitungszeit und -kosten)?

* Möchte ich eine feste Pauschale vereinbaren oder kommt es mir entgegen, ein Honorar nach der Gebührenverordnung zu vereinbaren?

Ist ein Stunden-Satz empfehlenswert?

Des Öfteren wird zwischen Beratern und Klienten ein Stunden-Satz vereinbart. Dabei gilt es aber zu hinterfragen, ob nicht eher die Leistung und der Erfolg zählen und weniger der Zeitaufwand. Bei der Honorierung nach Stundensätzen würde zumindest der langsamste Steuerberater das meiste erhalten – unabhängig, wie hochwertig seine Arbeit ist.

Tipp:

Um Enttäuschungen auf beiden Seiten zu vermeiden, sollte von vornherein offen über Wünsche und Erwartungen gesprochen werden. Darüber hinaus ist es vor Beginn einer Klientschaft sinnvoll, ein kurzes Gespräch zum gegenseitigen Kennenlernen zu führen, um festzustellen, ob ein vertrauensvolles Miteinander möglich ist.

Erschienen in Ausgabe 01+02/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 65 bis 67. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.