Im Rad

Den „modernsten Newsroom Deutschlands" will der Chefredakteur der „Frankfurter Rundschau" (FR). Uwe Vorkötter, im neuen Verlagsgebäude – einem ehemaligen Straßenbahndepot im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen – geschaffen haben. Einer der schönsten, Galerie inklusive, ist er auf jeden Fall: Die 700 Quadratmeter große Nachrichtenzentrale bietet Platz für rund 90 Redakteure, Infografiker und Layouter.

Zentrum des Großraumbüros ist das runde Newsdesk in der Mitte des Raumes, wo um 18 Uhr auch die Abendkonferenz („Vernissage") zur Seitenabnahme mit allen Ressorts stattfindet – wie hier im Bild von Andreas Arnold für „mediummagazin". Im Rad hat jeder Ressortleiter einen Arbeitsplatz, außerhalb sind sternförmig jeweils die Ressort-Desks zugeordnet.

Vorbild dafür war das News Hub, das „Nachrichtenrad" des „Daily Telegraph" in London, sagt Vorkötter. Von diesem Rad aus will die Chefredaktion gemeinsam mit den Ressortleitern künftig die Produktion steuern. Eine Trennung zwischen Print- und Onlineredaktion soll es nicht mehr geben. Redaktionsschluss für die Printausgaben ist auch weiterhin um 17.45 Uhr (deutschlandweit) und 23.30 Uhr (Frankfurt). Hinzu kommen sogenannte Touch-Points morgens, mittags und am Nachmittag, zu denen Meldungen online gestellt werden.

Uwe Vorkötter nennt das neue Gebäude eine „Kathedrale des Journalismus". Noch allerdings teilen nicht alle Mitarbeiter die Euphorie: „Gemischte Gefühle" könnte auch der Titel des Videos mit Redaktionsstimmen zum Umzug ins „Depot" lauten, das bei fr-online.de zu sehen ist. Kathrin Jansen

Erschienen in Ausgabe 03/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 7. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.