Sublokales von der „B.Z.“

Das Springer-Boulevardblatt „B.Z." hat seinen Internetauftritt kräftig ausgebaut und die Grenzen zwischen Print und Online aufgehoben: Jeder der fast 90 Redakteure arbeitet seit Anfang Februar gleichermaßen fürs Blatt und fürs Netz. „Alles andere wäre zu langsam, zu teuer und journalistisch gesehen eine verschenkte Chance", sagt Chefredakteur Peter Huth. Ein Online-Produktionsteam, das etwa eine Handvoll Mitarbeiter zählt, hebt lediglich die Texte um und reichert sie mit Fotostrecken, Links und Videos an.

Mit dem Ausbau hat die „B.Z." die Modelle der Schwestertitel „Bild" und „Welt" kopiert, bei der die Redakteure ebenfalls sowohl für Print als auch für Online arbeiten. Das gilt auch für die Technik zur Suchmaschinen-Optimierung: Wenn gegen 0.30 Uhr der letzte Redakteur das Großraumbüro unweit des Bahnhofs Zoo verlässt, veröffentlicht das Redaktionssystem automatisch im Abstand von zehn Minuten Beiträge aus der Printausgabe des gerade angebrochenen Tages. So wird Google & Co. suggeriert: Die Seite wird permanent aktualisiert. Das Ranking etwa bei „Google News" steigt.

Die „B.Z." setzt im Netz zudem eine konsequente Sub-Lokalisierung um. Jeder Bezirk der Hauptstadt bildet quasi ein eigenes Ressort. Die wichtigsten Nachrichten werden zudem auf einem interaktiven Stadtplan auf der Startseite dargestellt. „Das Sub-Lokale, die eigenen Nachrichtenkanäle für die 18 Bezirke, funktioniert", berichtet Huth. „Wir haben unsere Page Impressions im ersten Monat etwa verdoppelt." Im Januar, dem Monat vor dem Start, registrierte bz-berlin.de laut IVW-Ausweisung bei fast 800.000 Einzelbesuchen (Visits) 4,7 Millionen Seitenabrufe (Page Impressions).

www.bz-berlin.de Daniel Bouhs

Erschienen in Ausgabe 03/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 9 bis 9. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.