Eine von VG Wort eingesetzte Arbeitsgruppe aus Autoren und Verlegern möchte, dass die Verwertungsgesellschaft über eine Änderung des Wahrnehmungsvertrags gewisse Rechte aus dem GoogleBooks-Vergleich übernehmen darf. US-amerikanische Autoren- und Verlegerverbände sind gegen den Suchmaschinenkonzern Google und sein Projekt „Google Books" in einer Sammelklage vorgegangen und haben nun einen Vergleich ausgehandelt, der auch deutsche Autoren und Verlage betrifft, obwohl er nur die Zugänglichmachung innerhalb der USA regelt. Der von einem Gericht zu bestätigende Vergleich sieht vor, dass Rechteinhaber für ihre vergriffenen Werke 60 Dollar erhalten sollen sowie mit 63 Prozent an künftigen Einnahmen beteiligt werden sollen.
Die VG Wort soll nun Vergütungsansprüche für Digitalisierungen übernehmen, die bis zum 5. Mai 2009 vorgenommen wurden. Sie soll das Recht haben, die Entfernung von sämtlichen vergriffenen Büchern verlangen zu können. Gleichzeitig will sie die Volltextsuche im Buchinhalt weltweit Suchmaschinen oder Einrichtungen wie der Europeana lizenzieren dürfen. Google hat bereits signalisiert, dass es bereit ist, „gleichzeitig" zu lizenzieren, sodass die Bücher nicht aus der Datenbank entfernt werden müssen. Bei der Lizenzierung der erhältlichen Bücher geht es darum, dass die digitale Kopie für die Suche zur Verfügung steht. Bei vergriffenen Büchern kommt die Anzeige der Ausschnitte dazu. Für Teil- und Vollanzeigen müssen die Rechteinhaber gemeinsam entscheiden.Die Google-Book-Registry wird nur plausible Meldungen, die keinen Widerspruch enthalten, akzeptieren. Nach welchem Verteilungsmodus die Google-Entschädigung erfolgen wird, ist noch unklar. Auch wie die Einnahmen verteilt werden, ist noch nicht entschieden. Der Verwaltungsrat und die Mitgliederversammlung der VG Wort werden am 22. und 23. Mai über das Engagement der Verwertungsgesellschaft entscheiden. Danach wird der gegebenenfalls geänderte Wahrnehmungsvertrag bekannt gegeben. Die offiziellen Gerichtsinformationen finden sich unter www.googlebooksettlement.com. Die Datenbank-Informationen basieren u.a. auf dem WorldCat, der weltweit alle in Bibliotheken verfügbaren Bücher und Zeitschriften auflistet. Autoren und Verlage können hier prüfen, ob ihre Werke bereits von Google digitalisiert wurden.
Erschienen in Ausgabe 04+05/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 11 bis 11 Autor/en: Christiane Schulzki-Haddouti. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.