Seit 1. März arbeiten nun in Hamburg die zuammengelegten Redaktionen der G+J-Wirtschaftstitel „Capital,", Impulse", Börse online" und „Financial Times Deutschland" in einer Zentralredaktion. Der gesamtverantwortliche Chefredakteur Steffen Klusmann gibt in „mediummagazin" regelmäßig Einblicke in den aktuellen Stand des umstrittenen Projekts (s. a. mm 3/09), protokolliert von Jochen Brenner:
Ende April erscheinen die ersten Magazinausgaben, die nicht mehr in Köln oder München produziert wurden, sondern in der Hamburger Zentralredaktion. Das bislang einzigartige Redaktionskonzept muss sich jetzt beweisen. Chef-Chefredakteur Steffen Klusmann, dem die Gesamtaufsicht über die Wirtschaftstitel obliegt und der Klaus Schweinsberg als Chefredakteur von „Capital" ablöste, beschreibt die ersten gemeinsam Wochen in Hamburg als „turbulent, aber konstruktiv." Für Impulse etwa konnte der Redaktionsschluss um zwei Wochen nach hinten verlegt werden, um aktueller produzieren zu können.
Den menschlichen Faktor, der in jungen Teams eine große Rolle spielt, scheint Klusmann mit der Weisheit begegnen zu wollen, dass gemeinsame Arbeit am schnellsten zusammenschweißt. „Die Mitarbeiter aus München und Köln haben wir in der Konferenz – und natürlich, was besonders wichtig war – in den einzelnen Ressorts vorgestellt", sagt Klusmann zwar, „aber dann haben wir einfach losgelegt". Der Chef selbst erklärte den neuen und alten Kollegen seine Vorstellungen trotzdem noch mal abteilungsweise: „Wir Chefredakteure sind noch mal auf Roadshow gegangen und haben gemeinsam die Redaktionen in Hamburg, Berlin und Frankfurt besucht."
Die Produktion der Hamburger Nummer 1 von „Capital", die am 23. April erscheint, scheint dennoch eine erste Belastungsprobe für das neue Team gewesen zu sein. „Ich will gar nicht leugnen, dass es an einigen Stellen noch ein wenig geruckelt hat: Abläufe und exakte Zuständigkeiten ergeben sich im Lauf des Produktionsprozesses. Wir haben noch vieles auf Zuruf gemacht", sagt Klusmann über seine ersten Erfahrungen.
Wie er die Arbeitsbelastung als „FTD"-, „Capital"- und Gesamt-Chef bewältigt, bleibt sein Geheimnis. Er selbst beschreibt die Entscheidungsfindung in der ihm eigenen lakonischen Art: „Immer, wenn der Klusmann mal Zeit hatte, konnte die nächste Geschichte gescribbelt oder abgenommen werden. Das muss künftig noch ein bisschen geordneter ablaufen."
Erschienen in Ausgabe 04+05/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 13 bis 13. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.