Neues Portal für Osteuropa-Themen

Mit ambitionierten Zielen startete Mitte Mai die neue journalistische Plattform CEEkom ( www.ceekom.org) – als deutschsprachiges Portal für Russland- und Osteuropa-Themen, initiiert vom Schweizer Journalisten Jürgen Vollmer. Kern von CEEkom (CEE steht für Central-Eastern Europe, kom für Kommunikation, Kompetenz, Kompilation, Komplementär-Information) ist ein Social Media Newsroom mit multimedial aufbereiten Informationen. Journalisten, Experten und engagierte Bürger können die redaktionellen Bestandteile ergänzen und mitwirken, die Funktionalität der Plattform CEEkom zu erweitern.

CEEkom soll die Berichterstattung der klassischen Medien über Osteuropa nicht ersetzen, sondern ergänzen, betont Vollmer: „Die meisten Auslandredaktionen haben angesichts radikaler Stelleneinsparungen keine eigenen Ressourcen mehr für eine kompetente Berichterstattung aus Osteuropa“. Osteuropa-Fachleute in Lehre, Forschung und Nichtregierungs-Organisationen (NGO) würden wiederum von den Medien kaum gehört, weil sie die Klaviatur der Medien nicht so souverän bespielen wie angelsächsische Wissenschaftsautoren.

Vor diesem Hintergrund versteht sich CEEkom als eine Mischung aus Korrespondenten-Pool, Social Media Newsroom und Diskussions-Plattform. Auch wenn die Mitwirkung der Nutzer erwünscht ist, bei den Autoren setzt CEEkom ausschließlich auf Medienprofis. „Wir engagieren kompetente Autoren, die wir für kritische und differenzierte Beiträge gut honorieren“, sagt Vollmer. Die Redaktion erstellt aus den Recherchematerialien multimediale Dossiers und vernetzt die Ergebnisse mit sozialen Plattformen wie Facebook, Flickr oder Twitter. Über diese Netzwerke können Nutzer auch Anregungen für die Recherchen geben. Schweizer Journalisten können sich ab sofort zu verschiedenen aktuellen Themenschwerpunkten für jeweils einen Recherche-Monat mit einem Honorar von 10.000 Euro inklusive Spesen bewerben. Später sollen sich auch deutsche Journalisten mit Schwerpunkt Russland/Osteuropa für die Stipendien bewerben können.

CEEkom wird von einem Verein getragen, den derzeit die Universität St.Gallen, das schweizerische Ministerium für Bildung und Forschung sowie Stiftungen von zwei Unternehmern aus der Schweiz finanzieren. Das Projektbudget beträgt im ersten Jahr 250.000 Schweizer Franken (rund 165.000 Euro) und soll in den nächsten fünf Jahren auf 500.000 Franken (330.000 Euro) aufgestockt werden. CEEkom soll außerdem bald in das künftige Center für osteuropäische Studien der Universität St.Gallen integriert werden und will die Trägerschaft auch mit deutscher Beteiligung vergrößern. Geplant ist zudem auch ein französischsprachiger Dienst.

Tipp: Interview mit Jürg Vollmer zum Start vom CEEkom bei Medial&Digital: http://is.gd/AXL8

Erschienen in Ausgabe 06/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 8 bis 10 Autor/en: Ulrike Langer. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.