„Nido“ bald flügge?

Ein rasches Ende ereilte „Wir“, das Familienmagazin der „Süddeutschen Zeitung“. Anders ergeht es offenbar „Nido“: Gruner + Jahrs Zeitschrift für junge Eltern könnte 2010 regelmäßig an den Kiosk gehen. Ersten Hochrechnungen zufolge scheint das Ziel, von den 200.000 gedruckten Heften 60.000 bis 70.000 Exemplare zu verkaufen, realistisch. Wenn auch die zweite Ausgabe von „Nido“ (ET: 16. Oktober) Interesse findet, würde alles für eine monatliche Erscheinungsweise sprechen, meint „Nido“-Chefredakteur Timm Klotzek. Er rechnet mit einer „recht schnellen“ Entscheidung im Herbst, da die Medienbranche gerade lerne, in kürzeren Zyklen als bisher zu denken. Der Doppel-Chefredakteur von „Nido“ und „Neon“ (dort zusammen mit Michael Ebert) sieht in der Leserschaft beider Magazin kaum Überschneidungen. In den beiden Heften gehe es um sehr unterschiedliche Lebensabschnitte und Lebensgefühle. Für die zweite Ausgabe von „Nido“ seien keine Veränderungen im großen Stil geplant,. Die Redaktion lässt sich also von zum Teil heftigen Kritiken der Journaille nicht beeindrucken. So hatte die „Neue Zürcher Zeitung“ geätzt, warum solle jemand Kinder haben, wenn er „Nido“ lesen müsse, um zu erfahren, wie sich die Verluste kompensieren ließen. Kinder erschienen im Heft als „Nice to have“-Accessoire für Leute, die eigentlich schon alles haben. Bernd Stößel

Erschienen in Ausgabe 06/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 8 bis 8. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.