Deutsche Magazinmacher auf Erfolgskurs

Fast jeder Journalist träumt davon, Tassilo Brinzer hat es wahr gemacht: Der Foto- und Entwicklungsredakteur gründete 2007 seine eigene Zeitschrift – den englischsprachigen „Southeast Asia Globe“ in Kambodscha. Nach rund fünf Jahren Pendelei zwischen einem Café an Phnom Penhs Flusspromenade und deutschen Fotoredaktionen war der Münchner sicher, in dem südostasiatischen Entwicklungsland ideale Bedingungen vorzufinden: ein überschaubarer Markt, fast keine Konkurrenz sowie eine bildungshungrige Zielgruppe mit wachsender Tendenz. Er sollte recht behalten. Das Nachrichtenmagazin mit deutlichem Schwerpunkt auf Fotografie läuft so gut, dass es seit diesem Oktober eine neue Lokalausgabe für Thailand gibt. „In Südostasien leben viele Ausländer und lokale Geschäftsleute oder Akademiker mit internationalen Beziehungen. Doch es gibt kaum qualifizierte Magazine auf Englisch, der verbindenden Sprache in der Region, die immer mehr junge Leute intensiv lernen“, erklärt Brinzer. „Viele Kambodschaner sind allerdings erst über die Fotos zu uns gekommen, denn gelesen wird hier traditionell nicht viel.“ Die verschiedenen Länderausgaben mit teils gemeinsamen Inhalten, deren internationale Autoren fast alle in Südostasien leben, zeugen von regionaler Kompetenz. Diese wollen Brinzer und sein Redaktionsleiter Arne Deepen, ebenfalls ein erfahrener Fotoredakteur, noch weiter ausbauen: Als nächsten Markt nehmen sie Vietnam ins Visier. Dort sind die bürokratischen Voraussetzungen allerdings deutlich schwieriger als in Kambodscha, außerdem gibt es eine staatliche Zensur. Ganz unzensiert soll Anfang 2010 eine digitale Ausgabe des „Southeast Asia Globe“ online gehen.

www.sea-globe.com

Erschienen in Ausgabe 12/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 38 bis 38 Autor/en: Christina Schott, Jakarta. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.